Zu 1) Da hast du meiner Meinung nach Recht! Bei perfekten Substituten ist es dem Verbraucher egal, ob er Gut1 oder Gut2 konsumiert, weil beide den gleichen Nutzen stiften (z.B. rote und blaue Bleistifte). Hier kommt es dann eben aufs Preisverhältnis an, welches Gut letztendlich konsumiert wird (Fallunterscheidung!)
Perfekte Komplemente werden immer in einem bestimmten Verhältnis konsumiert (in deinem Beispiel 1:1; muss aber nicht immer so sein, kann auch 2:1 oder andere sein!).
Von daher sind beide Nutzenfunktionen und die dazugehörigen Indifferenzkurven unterschiedlich und spiegeln somit unterschiedliche Präferenzen wider.
zu 2) Bei der Nutzenfunktion handelt es sich um eine Cobb-Douglas-Funktion (lässt sich durch positive monotone Transformation zeigen). Dies bedeutet für die Marshall-Nachfragen, dass sie keine Kreuzpreiselastizität bzw. Kreuzpreisreaktion zeigen, dass heißt, wenn sich der Preis für Gut 1 verändert, dann ändert sich die Nachfrage von Gut 2 nicht.
Cobb-Douglas-Nutzenfkt. führen stets zu einer inneren Lösung des Maximierungs- oder Minimierungsproblems (Tangentialpunkt zwischen Budgetgerade und Indifferenzkurve). Dies impliziert, dass bei variierendem Einkommen I sich das Verhältnis des Konsums der beiden Güter NICHT verändert, so lange die Preise konstant gehalten werden. Denn die Veränderung des Einkommens (bei Konstanz beider Preise) bewirkt lediglich eine Parallelverschiebung der Budgetgerade.
P.S. anders kann es aussehen, wenn es sich bei einem der beiden Güter um ein sogenanntes "Schlecht" handelt. Dies trifft allerdings für dein Beispiel nicht zu (beides "normale/essentielle" Güter).
Hoffe, dass ich helfen konnte ;-)
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