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Finanzjobs

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WiWi Gast

Finanzjobs

Es scheint mir, das es zur Zeit weniger Finanzjobs bei Banken, Finanzdienstleistern oder Versicherungen gibt. Ist das nur mein subjektiver Eindruck oder ergeht es euch auch so ?
Ich habe auch die Befürchtung, das es in Zukunft weniger Jobs in dem Bereich gibt.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Ja, momentan ist halt Brexit, die politische/wirtschaftliche Lage ist unklar und da stellt man halt lieber weniger Leute ein als dann Massenkündigungen zu verschicken. Ist von der Sicht auch ganz gut für dich, nicht heute eingestellt und morgen gekündigt zu werden?

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Mit Brexit hat das denke ich wenig zu tun. Das ist eine Entwicklung, die schon seit vielen Jahren läuft. Stichwort Finanzkrise und Regulierung einseits. Stichwort Digitalisierung andererseits.
Viele Jobs fallen einfach über die Jahre weg. Wie viele klassische Händler gibt es noch? Nicht alles erledigen Algos, aber seit dem Eigenhandel teuer oder unmöglich wurde, die Margen gesunken sind usw. gibt es da einfach immer weniger Jobs.
Ebenso in Sachen Vermögensverwaltung. Den Jobs die im Fondsmanagement durch Digitalisierung, ETFs und Co weggefallen sind, stehen nur recht wenige bei Indexanbietern gegenüber.
Analyse und Research? Zu teuer. Meist gehts da nur noch drum bunte Bildchen fürs Sales zu generieren. Das Schicksal der DB Research ist beispielhaft.

Wo im Gegenzug tatsächlich Jobs entsanden sind, ist Risikocontrolling, Compliance und alles was mit Recht zu tun hat.

Meiner Meinung nach wird sich das noch verschärfen. Wir befinden uns vielleicht auf halber Strecke. So lange dieser Wandel im Finanzsektor anhält boomen aber Beratungsbutzen.

Der Finance-BWLer wirds jedenfalls schwerer haben als früher. Er konurriert heute in vielen Bereichen mit Physikern und Mathematiker, wo er vor zehn oder 20 Jahren allenfalls mit Volkswirten konurrierte, die traditionelle quantitativer ausgebildet waren.

Etwas Off-Topic:
Ich beobachte (aber sehr subjektiv) auch einen Downshift der Einstiegsgehälter für BWL-Bachelor im Financebereich. Weniger ein aktives kürzen der Gehälter (das gibts aber auch), als mehr, dass es in den vergangenen Jahren kaum Erhöhungen gab. Fehlende 2,5 % p.a. läppern sich über fast zehn Jahre Finanzkrise eben.

Der bedeutendere Trend in Sachen Gehalt ist aber, dass Bachelor auf Stellen gesetzt werden, die Anfang der 2000er noch Azubis nach der Ausbildung gemacht haben. Das Gehalt ist dann entsprechend. Das heißt nicht, dass es dramatisch schlecht bezahlt wäre! Aber eben in Bereichen von 30-40k. Das ist ein Segment, das sagen wir 2005 (damals entsprach das vllt 24-32k) kaum von einem Akademiker angenommen worden wäre und auf das man sich auch gar nicht beworben hätte, weil es nicht für Akademiker ausgeschrieben war.

Wenn man lange genug hier im Forum dabei ist und gelernt hat zwischen einigem Unsinn und verzerrten Darstellungen die "Wahrheit" (zumindest grob) herauszulesen, dann meine ich auch, dass man das im Forum ablesen kann.
2006 hat man hier schon über Einstiegsgehälter mit Diplom von um 45k geredet. Mit "um" meine ich 41-50k.
Zehn Jahre später reden wir, nach meinem Eindruck, vllt über 47k mit einer Streuung von 43-55k. Also eine Steigerung von unter 5% über zehn Jahre. Es gibt aber auch, nach meinem Eindruck vermehrt, Ausreißer nach oben. 57k oder 60k sind durchaus drin bei einem namhaften Traineeprogramm. (Ich rede nie von den paar, die damals oder heute deutlich drüber lagen, wie ich auch die raus lasse, die nichts finden oder nur für sehr sehr wenig).

These: Die Stellen, die damals wie heute für Akademiker gedacht sind (nicht dem Abschluss nach, sondern den Aufgaben nach), haben in der Lohnentwicklung durchaus partizipiert und die 2,5% p.a. mitgemacht. Einstiegsgehalt heute knapp unter 60k.
Die Anzahl dieser Stellen in Relation zu allen Stellen, die heute von "Akademikern" besetzt werden (also auch Bachelor or irgendwas), ist aber kleiner geworden. Nicht, weil es absolut weniger solcher Stellen gäbe, sondern weil der Pool aller Stellen für solche Leute größer wurde. Es gibt ja auch deutlich mehr "Akademiker".

Das ist nur eine persönliche Beobachtung und ein Eindruck. Kein Anspruch auf Wahrheit :) Was meint ihr dazu? Gibts andere alte Hasen hier im Forum, die das auch so sehen?

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Naja die Ganze konsolidierung der Branche wie sie in den Jahren ab 2010 in den USA stattgefunden hat kommt jetzt erst nach Europa/Deutschland.

Entlassungen, Kostensparprogramme usw. wurden nach der Finanzkrise nicht konsequent durchgezogen(In Deutschland). In der Folge hat momentan jedes große Finanzunternehmen große Kostensparprogramme am laufen (egal ob Bank oder Versicherung).

An einen Berufseinsteiger würde ich mal ganz direkt sagen: Pech gehabt.
Die glorreichen Zeiten der Finanzbranche sind vorbei ähnlich wie im Energiesektor.
Als Vergleich eventuell mal nach der Entwicklung der japanischen Bankenbranche seit 1990 googeln und sich selbst eine Meinung bilden.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Sehr gut und sehr ausführlicher Beitrag, der auch meine Meinung als bewerbender Berufseinsteiger wiedergibt.
Man konkurriert mit zig zig zig Bewerbern und die Aufgabenart verschiebt sich.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Ich habe bei gesuchten Profilen noch nie was von Volkswirten gelesen.
Meiner Meinung nach ist das VWL Studium nicht wirklich quantitativ (LMU), mathematisch ist es ja, aber das wars auch schon. Nur mit einem wirklich guten Mathematiker kann der VWLer dann aber nicht mithalten.

Ansonsten ist die Beobachtung bezüglich Einstiegsgehältern hier schon oft diskutiert worden und es stimmt. Relativ gesehen wird heutzutage wenig beim Einstieg gezahlt! Wenn man nicht gerade bei einem IGM UN unterkommnt etc. ist das Gehalt eher dürftig. Schauen wir doch auch mal bei den Big4, das Gehalt hat sich kaum geändert über die letzten 10 Jahre. Darum wechseln viele in den ersten Jahren wie wild und die Steigerungen sind deswegen teilweise extrem, vllt extremer als früher.

Die UN haben heute einfach keinen Bock jemanden einzuarbeiten habe ich das Gefühl. Wenn man dann mal ne Stelle gefunden hat und 2 Jahre Berufserfahrung hat, dann kriegt man teilweise sehr viele sehr gut bezahlte Angebote.

Ansonsten ich persönlich würde gar nicht versuchen bei Banken unterzukommen. Eher noch Versicherungen, auch wenn die zurzeit auch bisschen schwierige Zeiten durchmachen, trotzdem werden Versicherungen immer gebraucht! Ich würde mich eher auf Corporate Finance Bereich konzentrieren.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Den selben Eindruck habe ich auch, muss aber auch sagen, dass ich da nicht alles negativ sehe. Viele Jobs, auch in der Finanzbranche, haben sich verändert in den letzten Jahren. So ist ein einfach Berater heute vlt ganz anderen Herausforderungen gegenüber gestellt (niedrig Zinsen, Versteuerung, Altersvorsorge) als vielleicht noch vor 20 Jahren.

Entsprechend ist es vielleicht auch gar nicht so ganz falsch, wenn manche Stellen eben auch mal durch einen Bachelor statt durch einen Auszubildenden besetzt werden. Insgesamt werden aber natürlich immer mehr Stellen durch Hochschulabsolventen besetzt, was es früher nicht in dem Ausmaß gegeben hat (über Sinn und Unsinn lässt sich wie immer streiten).

Was mir noch aufgefallen ist. Früher war es normal sein Diplom zu machen, vlt auch mal ein Praktikum oder als Exot mal im Ausland war und dann den Berufseinstieg. Heute haben die Aktivitäten neben dem Studium extrem an Bedeutung zugenommen. Für jede Stelle wird heute entsprechende IT Kentnisse, Praktika und Berufserfahrung, Auslandserfahrung etc. vorausgesetzt. Damit muss man sich heute eben stärker auch darauf fokussieren.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Klar spielt der Brexit auch eine Rolle..... Bleibt London das Finanzzentrum Europas oder geht es nach FFM oder woanders hin? Wie soll man da planen?

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Was auch zum Tragen kommt, ist, dass immer mehr Menschen das wahre Wirken von Versicherungen und Banken durchschauen bzw. wenigstens erahnen, dass dieses Geschäftsfeld kein blindes Vertrauen verdient hat. In der Folge sinkt die Nachfragen nach Finanz-"Produkten" und Versicherungen. Dementsprechend auch die Zahl der Abschlüsse.

Und was passiert mit einer Branche, die von den Dingen, mit denen sie Geld verdient(!), immer weniger an den Abnehmer bringt? Sie schrumpft. Klarer Fall.

Verschärft wird dieser Trend durch die Nullzinsphase, die nach Meinung einiger Experten noch sehr sehr lange andauern wird. Damit steht das gesamte Konzept "Finanzdienstleister" regelrecht am Abgrund und einige der Wettbewerber werden auch herunterfallen.

Nicht umsonst gibt es erste Meldungen, die leider kein April-Scherz sind und verkünden, dass die Autobahnen privatisiert werden sollen. Und wer wird als Betreiber und Investor vorgehesen? Versicherungen!

Hier näher beschrieben:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/autobahnen-pkw-maut-privatisierung-bundesregierung

Alleine diese Pläne zeigen radikal, wie düster die Vorstände ihre eigene Branchenzukunft einschätzen. Denn so ein Schwenk ist in etwa der Umschulung eines Braunkohle-Arbeiters zum Friseur gleichzusetzen.

Das Riester-Geschenk an die Branche hat nicht gerreicht, also verschenkt man des braven Michels Straßen.

Wer will, kann gerne in diese Branche drängen. Aber es wird viele Verlierer geben. Es sei denn, man hat Bauingenieurwesen oder Verkehrsmanagement studiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Also Brexit hat aktuell (mit diesem Jahr) gar nichts zu tun. Das Recruiting in London läuft nach Plan (wie Pre-Brexit). Aktuell ist es noch unklar ob es a) zum Brexit kommt, b) UK den "Finanzpass" für EU Geschäfte verliert. Und sollten beide Dinge eintreffen, dann passiert das sowieso erst in mehr als 2 Jahren. Ein Zeitraum wo schon die Mehrheit der Analysten sowieso weg sein wird.

Ich denke mal dass der TE vor allem von Frankfurt redet: Dort ist ein deutlicher Rückgang zu erkennen: Deutsche Bank in Problemen, Commerzbank in Problemen.
Alle anderen 1. Tier BB (ausnahme Citi) sind ja nur sehr spärlich in FFM vertreten. Ein deutlich höherer Prozentsatz wird in London eingestellt,

Dennoch man merkt auch, dass in London das Recruiting sich deutlich verändert hat. Es gibt kaum ausgeschriebene FT Positionen, weil die ganzen FT Jobs durch Summer Analysts aufgefüllt werden konnten.

antworten
WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Sehe ich auch so. Das Vertrauen in die Banken ist in der Nähe von null angekommen. Man möchte keinen grösseren Geldbetrag mehr auf einem Konto liegen haben. Nicht nur, weil man keine Zinsen bekommt, sondern vielmehr, weil man den Banken nicht mehr traut. Auch das ist ein Grund für den ungebremsten Immobilienboom. Aktien sind immer noch sehr unbeliebt, weil viele in den letzten Jahren damit hohe Verluste eingefahren haben ("Dividendenwerte").

Lounge Gast schrieb:

Was auch zum Tragen kommt, ist, dass immer mehr Menschen das
wahre Wirken von Versicherungen und Banken durchschauen bzw.
wenigstens erahnen, dass dieses Geschäftsfeld kein blindes
Vertrauen verdient hat. In der Folge sinkt die Nachfragen
nach Finanz-"Produkten" und Versicherungen.
Dementsprechend auch die Zahl der Abschlüsse.

Und was passiert mit einer Branche, die von den Dingen, mit
denen sie Geld verdient(!), immer weniger an den Abnehmer
bringt? Sie schrumpft. Klarer Fall.

Verschärft wird dieser Trend durch die Nullzinsphase, die
nach Meinung einiger Experten noch sehr sehr lange andauern
wird. Damit steht das gesamte Konzept
"Finanzdienstleister" regelrecht am Abgrund und
einige der Wettbewerber werden auch herunterfallen.

Nicht umsonst gibt es erste Meldungen, die leider kein
April-Scherz sind und verkünden, dass die Autobahnen
privatisiert werden sollen. Und wer wird als Betreiber und
Investor vorgehesen? Versicherungen!

Hier näher beschrieben:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/autobahnen-pkw-maut-privatisierung-bundesregierung

Alleine diese Pläne zeigen radikal, wie düster die Vorstände
ihre eigene Branchenzukunft einschätzen. Denn so ein Schwenk
ist in etwa der Umschulung eines Braunkohle-Arbeiters zum
Friseur gleichzusetzen.

Das Riester-Geschenk an die Branche hat nicht gerreicht, also
verschenkt man des braven Michels Straßen.

Wer will, kann gerne in diese Branche drängen. Aber es wird
viele Verlierer geben. Es sei denn, man hat Bauingenieurwesen
oder Verkehrsmanagement studiert.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Was interessiert uns ob irgendwelche Bild-Leser den Banken nicht mehr vertrauen und ihr Geld vom Girokonto abheben?

Wir reden hier nicht von Jobs bei der Sparkasse, sondern von Investment Banking (i.d.R M&A u.ä.). Dies hat recht wenig mit "Kunden verlieren vertrauen in die Ersparnisse". Und sogar im Bereich Asset Management sind es ja meisten Institutionelle und Groß-Investoren die den größten Anteil der Asset ausmachen.

Und das Aktien "unbeliebt" sind ist doch ein Witz bzw. ein "Verlustgeschäft". Die Börse ist auf dem höhsten Niveau seit Ewigkeiten.

Lounge Gast schrieb:

Sehe ich auch so. Das Vertrauen in die Banken ist in der Nähe
von null angekommen. Man möchte keinen grösseren Geldbetrag
mehr auf einem Konto liegen haben. Nicht nur, weil man keine
Zinsen bekommt, sondern vielmehr, weil man den Banken nicht
mehr traut. Auch das ist ein Grund für den ungebremsten
Immobilienboom. Aktien sind immer noch sehr unbeliebt, weil
viele in den letzten Jahren damit hohe Verluste eingefahren
haben ("Dividendenwerte").

Lounge Gast schrieb:

Was auch zum Tragen kommt, ist, dass immer mehr Menschen
das
wahre Wirken von Versicherungen und Banken durchschauen
bzw.
wenigstens erahnen, dass dieses Geschäftsfeld kein blindes
Vertrauen verdient hat. In der Folge sinkt die Nachfragen
nach Finanz-"Produkten" und Versicherungen.
Dementsprechend auch die Zahl der Abschlüsse.

Und was passiert mit einer Branche, die von den Dingen,
mit
denen sie Geld verdient(!), immer weniger an den Abnehmer
bringt? Sie schrumpft. Klarer Fall.

Verschärft wird dieser Trend durch die Nullzinsphase, die
nach Meinung einiger Experten noch sehr sehr lange
andauern
wird. Damit steht das gesamte Konzept
"Finanzdienstleister" regelrecht am Abgrund und
einige der Wettbewerber werden auch herunterfallen.

Nicht umsonst gibt es erste Meldungen, die leider kein
April-Scherz sind und verkünden, dass die Autobahnen
privatisiert werden sollen. Und wer wird als Betreiber und
Investor vorgehesen? Versicherungen!

Hier näher beschrieben:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/autobahnen-pkw-maut-privatisierung-bundesregierung

Alleine diese Pläne zeigen radikal, wie düster die
Vorstände
ihre eigene Branchenzukunft einschätzen. Denn so ein
Schwenk
ist in etwa der Umschulung eines Braunkohle-Arbeiters zum
Friseur gleichzusetzen.

Das Riester-Geschenk an die Branche hat nicht gerreicht,
also
verschenkt man des braven Michels Straßen.

Wer will, kann gerne in diese Branche drängen. Aber es
wird
viele Verlierer geben. Es sei denn, man hat
Bauingenieurwesen
oder Verkehrsmanagement studiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Ich sehe es etwas anders als Du. Denn es geht um das gesamte Wertschöpfungspotential. Und das wird eben wesentlich auch von dem (nicht so unerheblichen) Markt der privaten Sparer und Versicherungsnehmer beeinflusst. Die sich übrigens nicht nur auf ein paar "Bildzeitungs-Leser" beschränken. Auch der ganz allgemeine kleine Mann - also ich und Du und 200 Millionen weitere Personen allein in der EU sind da im Markt. Und wenn sich die zurückziehen bzw. ihre Banken- und Versicherungsgeschäfte auf das unvermeidbare Minimum drücken, wird das die gesamte Branche merken. Z.B. in Form von einigen wenigen Millionen Jobs, die gestrichen werden müssen.

Und einige der Stelleninhaber davon haben durchaus das Potential, ins Investment Banking zu drängen. So erhöht sich die Konkurrenz auf der Anbieter Seite am Arbeitsmarkt dieser Branche. Außerdem drängen mehr Absolventen in diesen (bislang und vielleicht) sichereren Zweig. In der Folge sind niedrigere Gehälter nicht völlig an den Haaren herbeigezogen.

Lounge Gast schrieb:

Was interessiert uns ob irgendwelche Bild-Leser den Banken
nicht mehr vertrauen und ihr Geld vom Girokonto abheben?

Wir reden hier nicht von Jobs bei der Sparkasse, sondern von
Investment Banking (i.d.R M&A u.ä.). Dies hat recht wenig
mit "Kunden verlieren vertrauen in die
Ersparnisse". Und sogar im Bereich Asset Management sind
es ja meisten Institutionelle und Groß-Investoren die den
größten Anteil der Asset ausmachen.

Und das Aktien "unbeliebt" sind ist doch ein Witz
bzw. ein "Verlustgeschäft". Die Börse ist auf dem
höhsten Niveau seit Ewigkeiten.

Lounge Gast schrieb:

Sehe ich auch so. Das Vertrauen in die Banken ist in der
Nähe
von null angekommen. Man möchte keinen grösseren
Geldbetrag
mehr auf einem Konto liegen haben. Nicht nur, weil man
keine
Zinsen bekommt, sondern vielmehr, weil man den Banken
nicht
mehr traut. Auch das ist ein Grund für den ungebremsten
Immobilienboom. Aktien sind immer noch sehr unbeliebt,
weil
viele in den letzten Jahren damit hohe Verluste
eingefahren
haben ("Dividendenwerte").

Lounge Gast schrieb:

Was auch zum Tragen kommt, ist, dass immer mehr
Menschen
das
wahre Wirken von Versicherungen und Banken
durchschauen
bzw.
wenigstens erahnen, dass dieses Geschäftsfeld kein
blindes...)

antworten
WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Ich hatte mich nicht auf Bild-Zeitungs-Leser und Sparkassenkunden bezogen. Meine Beobachtung bezieht sich auf Bekannte, die eher Kunden im gehobenen Segment sind. Also mit Immobilienbesitz, gutem Einkommen und Wertpapieren. Einer Anlage- bzw. Vermögensberatung traut da keiner mehr. Konsequenz ist eine stärkere Investition in Immobilien. Die Börsenindizes sind zwar auf Höchstständen, aber nicht jeder hatte in die Indizes investiert. Früher waren sehr oft die klassischen Dividendenwerte beliebt. Davon sind viele total abgeschmiert. Auch die Indizes schwanken extrem. Zu Höchstkursen will die dann auch fast niemand mehr kaufen.

Lounge Gast schrieb:

Was interessiert uns ob irgendwelche Bild-Leser den Banken
nicht mehr vertrauen und ihr Geld vom Girokonto abheben?

Wir reden hier nicht von Jobs bei der Sparkasse, sondern von
Investment Banking (i.d.R M&A u.ä.). Dies hat recht wenig
mit "Kunden verlieren vertrauen in die
Ersparnisse". Und sogar im Bereich Asset Management sind
es ja meisten Institutionelle und Groß-Investoren die den
größten Anteil der Asset ausmachen.

Und das Aktien "unbeliebt" sind ist doch ein Witz
bzw. ein "Verlustgeschäft". Die Börse ist auf dem
höhsten Niveau seit Ewigkeiten.

Lounge Gast schrieb:

Sehe ich auch so. Das Vertrauen in die Banken ist in der
Nähe
von null angekommen. Man möchte keinen grösseren
Geldbetrag
mehr auf einem Konto liegen haben. Nicht nur, weil man
keine
Zinsen bekommt, sondern vielmehr, weil man den Banken
nicht
mehr traut. Auch das ist ein Grund für den ungebremsten
Immobilienboom. Aktien sind immer noch sehr unbeliebt,
weil
viele in den letzten Jahren damit hohe Verluste
eingefahren
haben ("Dividendenwerte").

Lounge Gast schrieb:

Was auch zum Tragen kommt, ist, dass immer mehr
Menschen
das
wahre Wirken von Versicherungen und Banken
durchschauen
bzw.
wenigstens erahnen, dass dieses Geschäftsfeld kein
blindes
Vertrauen verdient hat. In der Folge sinkt die
Nachfragen
nach Finanz-"Produkten" und Versicherungen.
Dementsprechend auch die Zahl der Abschlüsse.

Und was passiert mit einer Branche, die von den
Dingen,
mit
denen sie Geld verdient(!), immer weniger an den
Abnehmer
bringt? Sie schrumpft. Klarer Fall.

Verschärft wird dieser Trend durch die
Nullzinsphase, die
nach Meinung einiger Experten noch sehr sehr lange
andauern
wird. Damit steht das gesamte Konzept
"Finanzdienstleister" regelrecht am
Abgrund und
einige der Wettbewerber werden auch herunterfallen.

Nicht umsonst gibt es erste Meldungen, die leider
kein
April-Scherz sind und verkünden, dass die Autobahnen
privatisiert werden sollen. Und wer wird als
Betreiber und
Investor vorgehesen? Versicherungen!

Hier näher beschrieben:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/autobahnen-pkw-maut-privatisierung-bundesregierung

Alleine diese Pläne zeigen radikal, wie düster die
Vorstände
ihre eigene Branchenzukunft einschätzen. Denn so ein
Schwenk
ist in etwa der Umschulung eines
Braunkohle-Arbeiters zum
Friseur gleichzusetzen.

Das Riester-Geschenk an die Branche hat nicht
gerreicht,
also
verschenkt man des braven Michels Straßen.

Wer will, kann gerne in diese Branche drängen. Aber
es
wird
viele Verlierer geben. Es sei denn, man hat
Bauingenieurwesen
oder Verkehrsmanagement studiert.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Was hat denn die Sparquote mit der Aquisitionsintensivität in Industrie XY zu tun?

Klar kann man jetzt argumentieren, dass auf Makroökonomischer Ebene eine Verringerung der Sparquote Einflüsse auf M&A Aktivitäten haben könnte. Aber im gleichen Atemzug haben dadurch auch viele andere Industrien ein großes Problem (Konzerne, Mittelständer etc.).

Und sollen doch "der kleine Mann" sein Geld vom Konto abziehen. Ich bin weder Versicherungsmakler, noch arbeite ich bei der Sparkasse. Ich bin im M&A tätig und da interessiert mich der kleine Mann recht wenig. Bevor ich meinen Job verliere sind hundertausend andere Makler, Sparkassenmitarbeiter und Zeitarbeiten bei den großen Unternehmen ohne Job. Und da haben wir dann sowieso schon ein viel großeres Problem als meine Arbeitslosigkeit.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Wie auch immer: Man wird ja sehen, wo es mit Versicherungen und Banken hingeht.

Jedenfalls werden sie nicht umsonst versuchen, sich die Autobahnen als Privatbesitz unter den Nagel zu reissen. So einträglich scheint das Kerngeschäft also nicht zu sein. Und wir reden hier von einer der mächtigsten Branchen des Landes.

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WiWi Gast

Re: Finanzjobs

Der Zins wird nicht ewig so niedrig bleiben Leute...Der Euro wird in seiner derzeitigen Form sowieso in 10 Jahren Geschichte sein!
Spätestens dann erleben wir die Rückkehr des Zinses und das Comeback der Versicherungen! Versicherungen gibt es schon lange und wird es immer geben bis zum Weltuntergang! Das ist ein ganz anderes Business als Banken.

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