WiWi Gast schrieb am 24.05.2021:
Das ist einfach absolut falsch. Punkt.
Ja, FH ist ein anderes Thema. Aber anderen Universitäten eine geringere fachliche Tiefe anzuhängen, ist einfach arrogant und frech. Zudem zeigt es, dass du einfach keine Ahnung von dem Prozess hast. Es wird kein Unterschied zwischen "Target-Unis" und anderen bei einem Admission Office gemacht, alleine die Vorstellung ist lächerlich, konsultieren die jedes Semester Wiwi-Treff aufs Neue, um zu entscheiden wen sie annehmen? Das MA, WHU und Konsorten mehr Leute stellen, hat weniger mit einer besseren Uni zu tun als mit den Ambitionen (+ Geldmittel), die manche Absolventen dieser Unis haben. Bestes Beispiel ist der 2020 MBF intake, in welchem Leute von deutschen Unis sind, du du vermutlich als Tier-100 bezeichnen würdest:
Frankfurt, München, Regensburg, Augsburg, Tübingen, Berlin, WHU, Mannheim
Ich selbst möchte mir nicht anmaßen, über die fachliche Tiefe von Unis zu urteilen, weiß aber, dass die CBS dies tut. Selbstverständlich würde die Uni es abstreiten, nach Target-Unis und anderen Unis zu unterscheiden, aber indirekt ist genau das das Ergebnis. Gerne erkläre ich es etwas genauer:
Um Dich auf einen Master zu bewerben, benötigst Du eine bestimmte Anzahl an ECTS in bestimmten Spezialisierungen, z. B. Finance oder Statistik. Bevor Du überhaupt berücksichtigt wirst, musst Du nachweisen, dass Du diese ECTS belegt hast. Hierbei reichst Du eine Übersicht mit Fächern ein und die CBS entscheidet, ob die Kurse angerechnet werden. Sobald ein einziger ECTS irgendwo fehlt, wirst Du nicht weiter berücksichtigt. Bei denen, die alle ECTS-Anforderungen erfüllen, wird nach Noten entschieden.
Da ich selbst an der CBS studiere und mehrere Freunde bzgl. der Bewerbung beraten habe, kann ich Dir mit großer Sicherheit sagen, dass einige Kurse mit der Begründung einer mangelnden "fachlichen Tiefe" abgelehnt werden. Dies trifft quasi alle FHs in Deutschland, aber auch unbekanntere Unis.
Für einige Unis hat die CBS aber ein Pre-Assessment durchgeführt, d. h. bestimmte Studiengänge qualifizieren in jedem Fall oder unter bestimmten Bedingungen für die ECTS-Anforderungen. Für die Economics and Business Administration - Vertiefungen (der Klassiker für internationale Masterstudenten) sind folgende deutsche Unis gelistet: Mannheim, WHU, Köln, LMU, Münster, Frankfurt, Passau, Tübingen, Flensburg, Bayreuth (Quelle: https://www.cbs.dk/uddannelse/kandidat/candmerc/economics-finance-and-accounting/finance-and-investments/admission). Für Italien ist die Bocconi gelistet, für Österreich die WU. Wenn Du von einer dieser Unis kommst, ist es de fakto wesentlich einfacher, an die CBS zu kommen. Zwischen den Unis wird meines Wissens kein Unterschied mehr gemacht; sobald die ECTS anerkannt werden, geht es rein nach Noten.
Also: Zumindest im Falle der CBS macht die Uni einen Unterschied. Beim Begrüßungswochenende für internationale Masterstudenten kamen extrem viele Bewerber aus Mannheim, Frankfurt, Münster & Co. Was natürlich stimmt, ist, dass Motivation und finanzielle Mittel auch eine große Rolle spielen. Den Begriff "Tier-100" habe ich noch nie gehört.
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