Hallo,
diese Threads tauchen mit regelmäßiger Häufigkeit ja immer wieder auf. Befasse mich nun auch schon seit längerem mit dem Thema und wollte hier mal die Gelegenheit ergreifen und Euch fragen, warum es denn immer gleich Big 4 sein muss.
Ich studiere selber in München (RL und Steuern) und ich habe immer wieder den Eindruck, wenn ich mit Kommilitonen in München, Mannheim, Köln oder Münster spreche, das deren Selbstverständnis gar nichts anderes zulässt, als Big 4. Frei nach dem Motto: "Ich würde niemals in einer Beratungsgesellschaft arbeiten, bei der ich nicht jeden morgen in der FTD oder dem Handelsblatt von meinen Mandaten lesen kann."
Habe mich jetzt einmal intensiv mit der mittelständischen WPG/StBG-Landschaft befasst und dazu auch mehrere Interviews geführt. Sowohl mit Vertretern der großen und mittleren Gesellschaften und Studenten.
M.E. ist es bei vielen, sicher nicht bei allen, aber eben bei vielenb Studis so, dass man sich einzig und allein wegen falscher Vorstellungen oder gar wegen Vorurteilen die Chancen selber nimmt, die gerade in mittelständischen Gesellschaften geboten werden. Besonders interessant und imposant fand ich dabei die Bestehensquoten zu den Examina bei den mittelgroßen Gesellschaften. Darüber hinaus frage ich mich, wie gut man seine Arbeit machen kann, wenn man immer nur ein Teil des großen Ganzen ist (Big 4). Hat die mehr generalistische Ausbildung bei den kleineren Unternehmen denn nicht mehr Vvorteile auch für einen selbst ? Ist es denn immer nur Prestige und Anerkennung ? Weil am Geld kann es auch nicht liegen. Da ist der Mittelstand auch sehr nah an den Großen.
Von mehreren Studenten die ich befragte hörte ich im Übrigen, dass die Auswahlprozesse bei den mittleren Gesellschaften mitunter viel anspruchsvoller waren, als bei Big 4. Dies scheint (!) die These, das dort alles eingestellt wird, weil eben so viel Arbeit (ob anspruchsvoll oder nicht) zu tun ist.
Wie seht ihr das ?
Ciao
Stefan
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