WiWi Gast schrieb am 13.01.2022:
War selbst dort '21 intern und kann nur davon abraten. team ist sehr nerdy und nicht wirklich korrekt, an die coolen projekte (Squeeze-outs, FO etc.) kommt man als Prakti sowieso nicht, muss stattdessen z.B. Uni Case Studies bauen oder Ratings abtippen für 1000+ Unternehmen (beides so erlebt bei mit-praktis)
Sorry, aber wenn die Leute dort dich menschlich überzeugt haben, will ich nicht wissen wo du sonst so warst...
Ich war auch VMA intern und kann da leider nicht ganz zu stimmen. Liegt allerdings vielleicht auch am Standort.
Natürlich gehören zu der Arbeit als Prakti auch diese klassischen Sachen, auf die niemand sonst Lust hat. Allerdings wurde als ich dort war geschaut, dass jeder Prakti für längere Zeit auf einem Projekt mit sitzt.
Ich musste auch Bilanzen abtippen, Präsis übersetzen, Dokumente manuel scrapen und andere eher "uncoole" Dinge abarbeiten. Sowas gehört aber glaube ich leider überall dazu. Aber genauso war ich etwa 2 meiner 3 Monate dort mit auf einem Squeeze Out und habe da von Peer Group, CoC, Schiedsgutachten bei vielen Dingen mitmachen können. Auf diesem SO hat dann vom Assoc über den SM bis zum Partner auch jeder mal drauf geachtet mich bei Aufgaben, an denen ich selbst nicht aktiv mitarbeiten konnte (Financial Model, Call mit dem PE), mit an den Tisch zu holen um mir die Dinge zu erklären und Einblicke zu gewähren.
Was das Team angeht: Ich präfiere ein Arbeitsumfeld mit Kollegen, die ein intrinsisches Interesse an dem Thema haben und sich gerne auch in der Mittagspause über Kapitalkosten unterhalten (weil sie vielleicht darin auch gerade nebenberuflich promovieren).
Wenn man sich aber stattdessen eher in einem Umfeld wohlfühlt, dass eher auf diesen "Finance Hardo" Trip ist, inklusive Gesprächsthemen über krasse Exits, M&A Deals oder den wöchentlichen Gang ins Gibson/Chinaski/Copper Bar, dann ist man woanders vielleicht besser aufgehoben.
Ich habe die Kollegen dort als menschlich sehr wertschätzend wahrgenommen und erinnere mich gerne daran zurück. Es wurde auch versucht eine gewisse Kultur in der Abteilung zu haben. Dazu gehörte es auch, dass mal um 19 Uhr der Praktikantenbetreuer seine Runde machte und jeden frischen intern aus dem Büro rauswarf der meinte Facetimen zu müssen.
Man sollte halt bei VMA beachten, dass das eine Abteilung ist die nicht sehr nah an Deals arbeitet. Ich glaube dass ein paar Praktis mit der Idee reingehen, sie würden jetzt an Bewertungen für krasse M&A Deals mitarbeiten und am Ende entäuscht sind wenn sie an einem Gutachten eines KMUs für das Finanzamt in einem Erbschaftsfall sitzen.
Die Hauptaufgaben von VMA sind eben PPAs, Impairment Tests, S1 Gutachten, Squeeze Outs, Fairness Opinions etc. Weil das eben alles Themen sind, die nicht super Deal-nah sind, sind aber auch die Arbeitszeiten nicht so volatil und hoch wie bei M&A, TS oder DDV.
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