WiWi Gast schrieb am 14.06.2022:
Ich hab mir die FS am Wochenende angesehen. Einfach, weil ich mal schauen wollte, ob ich mich da wohl fühle.
Das Gebäude ist mega und auch die Lernvorrichtungen. Da kann meine staatliche Uni nicht mithalten.
Was mir halt wirklich böse aufgefallen ist. Direkt vor der FS waren dann schon die Klischee Ralph Lauren Boys und auch in der FS trifft man die zu 90%. Gut, ist halt so. Als ich die FS verlassen habe, habe ich gesehen, wie sich die Jungs über einen Penner lustig gemacht haben. Das war es dann für mich mit der FS.
Es gibt Dinge die lernt man nicht auf ner Uni. Egal, wie gut. Ich hatte gar keine lust mit so jmd zu studieren.
Verstehe beim besten Willen nicht wie du durch Einzelaktionen einiger Personen auf mehrere Tausend Studenten schließen kannst. Das gleiche unreflektierte/nicht soziale Verhalten wirst du auch an staatlichen Unis finden. Sowohl WHU wie auch FS haben viele zusätzliche Trainings und Kurse die die Sozialkompetenz steigern und auf beiden Unis findest du auch soziale Initiativen von Studenten (was du auf staatlichen Unis im wiwi Bereich oft nicht findest). Daraus jetzt zu schließen, dass FS Absolventen mehr oder weniger Sozialkompetenz haben oder nicht ist genauso unsinnig, wie aus deinen Erfahrungen irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Was jedoch klar ist, ist das die privaten Unis (WHU, FS) zumindest aktiv mit Trainings etc. versuchen hier etwas zu vermitteln. Das sehe ich an keiner einzigen staatlichen Uni. Das es an privaten Unis überdurchschnittlich viele Kinder aus reichen Elternhäusern gibt ist ja klar. Die wollen zum einen für ihre Kinder das Beste und zum anderen ist die deutsche Kultur sehr risikoavers, was viele Familien/Kinder davon abhält ein Darlehen fürs Studium aufzunehmen und das obwohl es aus rein monetärer Sicht kaum ein besseres Investment geben würde. Da wird lieber Geld für eine Immobilie dazu gegen - Autsch, dass tut mir selbst schon beim Schreiben weh -.
Völlig egal ob einem die Uni zusagt oder nicht. Die Uni gehört heute zu den Top 3 Unis im Bereich WiWi in Deutschland. Einzig die Uni Mannheim kann dort aktuell noch als staatliche Alternative mithalten, hatte aber auch in den letzten 15 Jahren eine schwächere Entwicklung als die FS. Der Trend geht im Moment (letzten 10/15 Jahre) in Richtung Privatuni und dieser Trend verstärkt sich dadurch, dass immer mehr Kinder aus reicheren Elternhäusern dort studieren. Das Netzwerk kumuliert und konzentriert sich so immer weiter… Es sollte also niemanden überraschen wenn in 10 Jahren die WHU und FS alleine an der Spitze stehen. Diese Entwicklung konnten wir ja bereits in den USA, UK, Frankreich, (zum Teil) in Spanien und im ganzen asiatischen Raum sehen.
Anstatt über die privaten Unis zu meckern, sollten die staatlichen Unis im WiWi Bereich lieber ihre Konzepte überarbeiten. Ich finde grundsätzlich das mehr Wettbewerb dem ganzen Bildungssektor nicht schaden würde… Wenn man dann als soziale Maßnahme noch KFW Darlehns in entsprechender Höhe zur Verfügung stellt und ein besseres und umfangreicheres -auf Leistung ausgerichtetes- Stipendiensystem aufbaut, dann könnte man mit sehr wenig Aufwand sehr viel im Bildungssystem bewirken. Es ist und bleibt ein Fehler, das wir in Deutschland zu wenig in die Leistungsspitze investieren und viel zu wenig Anreize in jungen Jahren schaffen damit junge Menschen die Motivation entwickeln zur Leistungsspitze gehören zu wollen…
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