Top 25 der Management-Beratungen - Auswertung
In der Spitzengruppe der deutschen Managementberatungen, in der wie schon seit Jahren die Tochtergesellschaften der weltweit operierenden Managementberatungs-Konzerne positioniert sind, gibt es einige Verschiebungen und Änderungen. Da die Lünendonk-Listen Marktsektoren stets von der Spitze her abbilden, entschied sich die Lünendonk GmbH, ab diesem Jahr auch anteilige Beratungsumsätze großer Dienstleistungs- und Technologie-Unternehmen zu berücksichtigen. Der Grund: Diese Unternehmen werden sowohl vom Wettbewerb als auch von Kundenunternehmen als relevante Anbieter gesehen beziehungsweise beauftragt und weisen Umsatzanteile für Managementberatung in dreistelligen Millionen-Euro-Volumina aus. Thomas Lünendonk: „Da wir mit den Listen die aktuelle Marktrealität angemessen widerspiegeln wollen, kommen wir an einer Erweiterung der Aufnahmekriterien nicht vorbei.“ In diesem Jahr rücken durch diese Entscheidung die Unternehmen Accenture und IBM Global Business Services mit ihren anteiligen Managementberatungsumsätzen in die Top 25 ein.

Nicht mehr in der aktuellen Lünendonk-Liste vertreten ist das Düsseldorfer Unternehmen Droege International Group AG, das nach einer Jahrzehnte währenden Erfolgsgeschichte als Managementberatung sein Geschäftsmodell verändert hat. Mit der Kombination aus „Advisory & Capital“, also Komplettlösungen aus Beratung und Investments, agiert das Unternehmen in einem Geschäftsmodell, das sich mit klassischer Honorarberatung nur eingeschränkt vergleichen lässt. Ebenfalls nicht mehr unter den Top 25 vertreten ist die BrainNet Supply Management Consultants GmbH, Bonn, die jetzt Rang 26 einnimmt.

Da das Unternehmen McKinsey derzeit keine Angaben zu seinen Umsätzen für den deutschen Markt macht, aber durch Recherchen in Wettbewerbs- und Kundenunternehmen sichergestellt werden konnte, dass das Unternehmen unbestritten Platz 1 des deutschen Marktes einnimmt, wurde auf eine konkrete Umsatzangabe verzichtet und die Position erneut mit einer abgesicherten „Größer-als-Darstellung“ versehen.

Bei den individuellen Veränderungsraten der Inlandsumsätze der 25 führenden Unternehmen in Deutschland weisen 2010 15 Unternehmen positive Umsatzverläufe auf, davon drei mit zweistelligen Zuwachsraten. Sechs Unternehmen erlitten auch 2010 Umsatzrückgänge, bei einem Unternehmen stagnierte der Umsatz. Für die beiden neu in die Liste aufgenommenen Unternehmen IBM und Accenture liegen keine Vorjahreszahlen vor.

Eine außergewöhnlich hohe Umsatzsteigerung weist die Towers Watson GmbH durch die im Januar 2010 erfolgte Fusion von Towers Perrin mit Watson Wyatt auf. Im Durchschnitt erzielten die Unternehmen einen Umsatzzuwachs von 6,2 Prozent (Median: 5,7 Prozent).

Für das laufende Jahr 2011 gehen die 25 führenden Management-beratungs-Unternehmen im Durchschnitt bereits wieder von einem Wachstum ihrer individuellen Unternehmensumsätze von 10,4 Prozent aus. Den gesamten Managementberatungsmarkt sehen die Unternehmen im laufenden Jahr 2011 immerhin mit 5,8 Prozent im Plus. Auch die Erwartungen für die mittelfristige Zukunft (2011-2016) sind ausgesprochen positiv. Sowohl für den gesamten Managementberatungsmarkt (5,4 Prozent p. a.) als auch besonders für die eigenen Umsätze (9,2 Prozent p. a.) prognostizieren die führenden Unternehmen für diesen Zeitraum klare Wachstumstendenzen.

Zusätzlich zu ihren Umsätzen mit Kunden im deutschen Inland erzielten die neun Unternehmen unter den Top 25, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben, Umsätze mit Kunden im Ausland in Höhe von rund 404 Millionen Euro. Das entspricht einer durchschnittlichen Exportquote an den jeweiligen Gesamtumsätzen dieser neun Unternehmen von 22 Prozent (2009: 19 Prozent).

Bei den 25 führenden Managementberatungs-Unternehmen waren 2010 im Jahresmittel rund 19.500 Mitarbeiter (davon 17.400 im Inland) angestellt. Das waren im Durchschnitt 6,4 Prozent (Inland: 5,1 Prozent) mehr als 2009. Bezogen auf die Gesamtmitarbeiterzahlen (einschließlich der Mitarbeiter deutscher Unternehmen im Ausland) stieg der durchschnittliche Pro-Kopf-Umsatz von 278.000 Euro im Jahr 2009 auf 283.000 Euro im Jahr 2010.