Spieltheorie: Vertrauen zahlt sich aus
Spieltheoretischer Versuch im Erfurter Labor für experimentelle Wirtschaftsforschung
Erstaunliche Ergebnisse
Das Spiel wurde auch in der Variante gespielt, das der Investor gleichzeitig mit seiner Überweisung eine Strafandrohung formuliert, für den Fall, dass der Verwalter nicht soviel wie gewünscht zurück überweist. Das Ergebnis war erstaunlich: Entgegen der Vermutung, dass bei derartigem Handel vor allem die eigenen Interessen im Vordergrund stehen, zahlten die Verwalter stets einen gewissen Teil ihres Gewinns an den Anleger aus - auch im ersten Versuchsteil, in dem ihnen keine Sanktionen drohten.
Interessanterweise straften die Verwalter die Handelsaktionen mit angedrohter Sanktion durch die Bank weg mit niedrigeren Gewinnen für die Investoren ab. Nutzten die Anleger die Strafoption nicht, obwohl sie vorhanden war, so wurde ihr Vertrauen mit den höchsten Gewinnen belohnt. »Die Versuche zeigen also, dass Altruismus eine wichtige Triebkraft bei unseren Handlungen ist, und belohnt wird in der Regel der, der seinem Geschäftspartner besonderes Vertrauen entgegenbringt. Gift für den Geschäftserfolg ist hingegen schon allein die Androhung von Sanktionen«, so Rockenbach und Fehr.
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