Du kannst mir Frust oder Arroganz vorwerfen. Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich die Leute wie den WP hier in irgendwas reinreite. Ich berichte über die berufliche Alternative, da ich im Gegensatz zu 99% der Leute einen ähnlichen Weg habe und im Gegensatz zu euch Arzt bin. Leider ist diese Alternative: nicht studieren sondern WP bleiben; nicht als Assistenzarzt an Wochenenden arbeiten sondern für Frau und Kind ins Büro von Mo-Fr gehen, egal wie (nicht) erfüllend der Job ist. Viele wollen hier aber nur Bestätigung für ihre eigenen Hirngespinste haben. Diese ist auch einfach zu bekommen in einem Forum, in dem das Durchschnittsklintel 22 ist und vom Studentewohnheim an der FH Kiel oder so schreibt und Leute noch an die Erfüllung im Medizinstudium glauben, genauso wie daran, dass sie ihren jetzigen Partner, mit dem sie schon X Jahre zusammen sind und ein Kind haben, behalten werden. Auch liest man hier oft genug von verblendeten Durchtschnittsabiturienten, die eine internationale high-performer Karriere anstreben, meist doch auch nur, um es ihren alten Mitschülern und Lehrern zu zeigen, die nie an sie geglaubt haben. Das sind junge Leute auf der Suche nach Mut und Rückendeckung hier im Forum für ihre unrealistischen Pläne.
Auf der anderen Seite haben wir hier einen 32 jährigen Familienvater der meint mit so einem Alter nochmal etwas beweisen zu müssen. Ich lasse niemanden in sein Verderben rennen! Ich kenne im meinem Umkreis genau eine Person, die wirklich das Medizinstudium durchgezogen hat trotz Familie (und zwar weil der Partner sehr vermögend war und für jedes Hirngespinst seiner Geliebten blechte). Dafür kenne ich genug Ärzte, die trotz hochgesteckten Zielen und konstanter hoher Leistung mit Anfang/Mitte 30 sich Tag ein Tag aus in peripheren Krankenhäusern der Bundesrepublik abrackern oder nach dem Zweitstudium in ihren besser bezahlten Erstberuf zurückkehren (erst gestern hat mir eine Freundin eröffnet nach dem Medizinstudium nun wieder im Audit zu arbeiten). Solche Geschichten wie diese "Erfüllungssuche im Medizinstudium" sind nicht die Ausnahme unter BWLern sondern mittlerweile leider die Regel, wie eine simple Google Suche nach den buzz words "medizinstudium bwl zweitstudium" beweist. Überlegt euch, was das alles heisst mit Mitte 40 soviel zu verdienen wie mit Mitte 20 und immer unter schlechten Arbeitsbedingungen: keine Weihnachten bei der Familie, sehr hohe KV Beiträge für 30-jährige Zweitstudenten, sehr wenig Freizeit bei konstant hohen Leistungsanforderungen, keine Ressourcen für Urlaube, Familenausflüge, ständige Schichtdienste die zur Unmöglichkeit des Führens einer Beziehung/Ehe führen (wer es nicht glaubt, möge bitte die Singles auf Elitepartner nach Berufen durchsuchen).
Ich möchte den WP bewahren eine unsicheren Weg einzuschlagen und es ist mir völlig egal, wer hier mich als frustiert bezeichnet, denn die aller meisten Fragesteller in diesem speziellen Forum bzgl. dieses speziellen Themas sind völlig beratungsresistent da sie nur ihren neuen Lebensweg bestätigt haben möchten.
Ich klinke mich jetzt aus diesem Thema aus. Der WP kann froh sein, dass ein BWLer der sich das Medizinstudium angetan hat, hier in dieses Forum wieder verirrt hat und einen unreflektierten objektiven Eindruck über seine Situation vermittelt. Aber ich bin mir sicher weitere Clowns wie der Kommentator über mir, wird dem WP auch ermutigen ein Medizinstudium zu beginnen. Der WP kann sich ja nach 2 Jahren, wenn er das Physikum verhauen hat hier noch mal melden oder nach spätestens 7 Jahren wenn die Tätigkeit als Assistenzart doch nicht so "erfüllend" ist und um Ratschlag bitten wie man 7 Jahre branchenfremde Tätigkeit in der Bewerbung um eine Stelle als Wirtschaftsprüfer passend kaschiert.
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