Darf man fragen, wie du dich entschieden hast (vermutlich für den Master of Laws)?
Ich habe in der Tat nach einem VWL-Bachelor noch Jura studiert und bin jetzt im Steuerrecht als Anwalt tätig. Das Steuerberaterexamen ist ebenfalls noch geplant.
Allgemein ist die Kombination Jura und BWL (gerade im Steuerbereich) gar nicht soo selten. Ich weiß zwar auch nicht, ob ich es nochmal so machen würde. Die Vorposter haben grds. schon Recht, dass Jura ein langes und anstrengendes Studium und mit den bekannten Unwägbarkeiten verbunden ist.
Es bringt m.E. aber schon nicht unerhebliche Vorteile mit sich. Man kann und darf als Anwalt umfassend rechtlich beraten, was auch im Steuerrecht von Nutzen sein kann. Gerade zum Zivil- und Gesellschaftsrecht, aber auch zum Verwaltungsrecht gibt es oft Querbezüge. Man hat insgesamt natürlich ein deutlich besseres allgemeinjuristisches Verständnis. Ob die Promotion im Steuerrecht dagegen immer so viel bringt, kann ich nicht einschätzen. Ist sicher themenabhängig und klar gibt es diverse promovierte Wiwis, die Top-Steuerberater sind. Die wären aber wahrscheinlich auch ohne die Promotion sehr gut.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man das StB-Examen als Anwalt nicht mehr zwingend braucht. Klar ist es im Bereich der Steuerberatung der höchste Abschluss, aber auch alles andere als ein Selbstläufer. Es soll sogar Prädikatsjuristen geben, die die Prüfung nicht bestanden haben (ist wohl typabhängig, welches Examen einem besser liegt). Im Falle des Nichtbestehens kann man aber zumindest weiter als (Fach-) Anwalt im Steuerrecht arbeiten.
Für Wiwis in vergleichbarer Position sind die Möglichkeiten da schon eingeschränkter.
Letztendlich ist es eine individuelle Entscheidung, ob man noch Jura dranhängt oder bei BWL bleibt. Das Thema wurde auch schon immer mal wieder im Forum diskutiert. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und dass du die für dich beste Entscheidung triffst.
WiWi Gast schrieb am 08.02.2023:
Danke für eure zahlreichen Antworten. Dann werde ich wohl erstmal einen Master of Laws anstreben und anschließend das Examen (hoffentlich) ablegen:)
Ist die Promotion nur ein "i-tüpfelchen", oder ist sie ab einer gewissen Karrierestufe quasi Voraussetzung?
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