Mit 27 noch ein Zweitstudium "Management and Economics" starten?
Hallo,
kurz zu meinem Lebenslauf: Ich habe dieses Jahr mein Masterstudium Germanistik/Literaturwissenschaft mit 1,0 abgeschlossen. Parallel habe ich als studentische Hilfskraft und Lehrbeauftragte gearbeitet, aufgrund einer zunächst unentdeckten Erkrankung hat sich mein Studium jedoch sehr hingezogen. Mein Ziel lag immer darin, einen Job an einer Hochschule auszuüben. Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters hege ich jedoch ernsthafte Zweifel, ob sich eine Promotion nun noch lohnt. Es besteht die Möglichkeit, für die nächsten Jahre eine bezahlte Promotionsstelle zu ergattern, allerdings sind die Jobaussichten im Anschluss alles andere als rosig. Die Wahrscheinlichkeit, eine gut bezahlte Stelle an der Uni zu bekommen, liegt bei 5-10%, bleiben also noch Stellen im öffentlichen Dienst oder im Bereich Journalismus...alles eher schlecht bezahlt und ohne Berufserfahrung auch nur schwer zu bekommen. Mein Fehler lag von Anfang an darin, mich zu sehr auf einen Job an der Uni zu konzentrieren und dabei keinerlei Erfahrungen durch Praktika zu sammeln. Im Nachhinein sehr blauäuig, aber jetzt leider nicht mehr zu ändern. Gerade im Bereich Journalismus, Verlagswesen usw. gibt es gehaltstechnisch kaum Entwicklungsmöglichkeiten, zumal mir dieser Bereich auch nicht besonders liegt und ich bisher einige Absagen kassiert habe.
Nun hätte ich die Möglichkeit, ein Zweitstudium "Management and Economics" an der RUB zu absolvieren und mich damit komplett umzuorientieren. Für mich spielt dabei besonders der Faktor höheres Einstiegsgehalt eine entscheidende Rolle, außerdem interessiere ich mich für den Bereich Unternehmungsberatung (bin da aber natürlich noch nicht festgelegt). Allerdings wäre ich nach dem B.A. schon 30. Macht es überhaupt Sinn, mit meiner Biographie und "nur" einem B.A.-Abschluss mit 30 in den Arbeitsmarkt einzusteigen und ein höheres Einstiegsgehalt zu erwarten, als ich es mit meinen bisherigen Qualifikationen bekommen würde? Im öffentlichen Dienst würde ich vermutlich nie über 2.200 Euro netto kommen. Mal ganz davon abgesehen, dass bisher auch nur Absagen erhalten habe. Ein Fernstudium kommt für mich momentan nicht in Frage und von den ganzen BWL-Masterstudiengängen für Geisteswissenschaftler wurde mir auch abgeraten. Schließlich konkurriere ich dann mit den ganzen "richtigen" BWLern. Da die Uhr tickt, möchte ich mich kein zweites Mal verrennen und freue mich über eure Meinungen.
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