Auslandsstudium in Frankreich - Besançon
In Frankreich schreibt man sich in der Vorlesung die Finger wund. Entschädigt wird man dafür mit dem unnachahmlichen Savoir-vivre der Franzosen.
Auslandsstudium in Frankreich: C´est la vie...
Was einen Internetanschluss angeht, da habe ich weniger Gutes zu berichten. An der Uni gibt es nur wenige Computer, und für diese muss man sich auch noch vorher anmelden. Aber das wäre noch nicht das größte Problem: Auf dem Campus (im Wohnheim) muss man sich erst einmal an die Lebensbedingungen gewöhnen: Es gibt keinen Telefonanschluss, kein Fernsehen, geschweige denn Internet.
Dafür gibt es draußen recht viele Telefonzellen. Die meisten davon sind kaputt, sodass man im kalten Winter stundenlang warten kann, bis der oder die andere vor dir mit dem oder der Liebsten zu Ende spricht...
Das alles ist jedoch nur anfangs gewöhnungsbedürftig, denn wenn man neue Freunde gefunden hat (und das ist auf dem Campus überhaupt nicht schwer), vermisst man den Fernseher nicht mehr, sondern man legt viel Wert auf lange Unterhaltungen, um die anderen kennenzulernen.
Nie vorher in meinem Leben hatte ich die Gelegenheit, so vielen interessanten Menschen aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Kulturen zu begegnen. Viele von ihnen sind nun meine Freunde, wir haben regen Kontakt, und es ist sicher, dass wir uns wiedersehen werden. Die meisten waren ebenfalls im Rahmen des Erasmus-Programms in Besac, so nennen die Einheimischen ihre Stadt.
Wie gesagt, es ist relativ schwer, Franzosen kennenzulernen, da die meisten nur unter der Woche auf dem Campus wohnen und am Wochenende nach Hause zu ihren Eltern fahren. So kam es, dass an den Weekends fast nur die Erasmus-Studenten blieben. Wir sind zu einer großen Familie zusammengewachsen, abends haben wir gemeinsam gekocht, wenn nötig, Probleme bewältigt. Denn es war für keinen leicht, in einem fremden Land auf sich selbst gestellt zu sein.
Obwohl viele Studierende aus Deutschland kamen, habe ich von Anfang an vermieden, viel Zeit mit ihnen zu verbringen, schließlich war ich dort, um die französische Sprache zu lernen. Ich bin mit Grundkenntnissen hingefahren, und nun kann ich sagen, dass ich die Sprache sehr gut beherrsche. Auch jetzt, da ich wieder zurück bin, bilde ich mich weiter, indem ich französische Bücher lese und französisches Fernsehen schaue.