Erfahrungsbericht - Auslandsstudium in Córdoba (Argentinien)
Tim Langenbach berichtet von seinem Auslandssemester an der Universidad Nacional de Córdoba in Argentinien.
Sich auf eine Entfernung von ca. 14.000 Kilometern eine Unterkunft zu besorgen ist nicht ganz einfach. Aber auch nicht so schwierig. Ich habe in den ersten zwei Wochen bei einer einheimischen Familie gewohnt, was ich mir über die Europäisch-Lateinamerikanische Gesellschaft ( www.elg-online.de) organisiert habe. Dies gibt einem zwar die Sicherheit, schon einmal zu wissen, wo man unterkommt, es ist allerdings im Verhältnis zu den Kosten, die man für eine Unterkunft vor Ort zu bezahlen hat, relativ teuer. Der Wohnungsmarkt in Córdoba ist nicht annähernd so umkämpft wie bei uns in Frankfurt, jedoch ist es als Ausländer ( je nach Vermieter) auch nicht immer einfach möglich, eine Wohnung zu mieten. Gewöhnlich wird man seine Miete daher immer im Voraus bezahlen.
Unterkunft für den Anfang findet man problemlos auch in der Jugendherberge von Córdoba ( www.cordobahostel.com.ar). Der Preis für die Übernachtung liegt dort bei ca. sechs Euro im Vierbettzimmer, Einzelzimmer gibt es keine. Die Jugendherberge ist aber jeweils nur etwa zehn Minuten zu Fuß von der Ciudad Universitaria und der Innenstadt entfernt. Eine andere Möglichkeit ist eine der Pensionen im Stadtzentrum. Deren Ausstattung ist relativ spartanisch, aber die Miete günstig. Im letzten Monat in Córdoba habe ich in einer dieser Pensionen gelebt (Montevideo 76, Albergue Estudantil Pro Cultura Córdoba, ca. 65 Euro pro Monat mit Einzelzimmer) . Der Vorteil bei solch einer Unterkunft ist, dass man relativ schnell Leute kennen lernt und die Möglichkeit hat, sehr viel Spanisch zu sprechen. Schließlich bekommt man auch ein Hotelzimmer relativ günstig in Córdoba. Die untere Preisschwelle liegt bei ca. sechs Euro pro Nacht im Einzelzimmer (z.B. Hotel Helvetia). Die Hotels liegen aber nicht unbedingt immer sehr nah an der Uni.
Zum Thema Geld: Von einer Kontoeröffnung in Argentinien kann ich nur abraten, zumal die Kontoführung sehr teuer ist. Die Miete muss ohnehin bar bezahlt werden, und in dem halben Jahr musste ich nur einmal Geld von Córdoba nach Buenos Aires transferieren, um ein Buch zu bezahlen. Solch eine Transaktion bekommt man auch relativ kostengünstig bei der Post (3 Euro). Bargeld erhält man problemlos mit der EC-Karte an allen Bankautomaten. Zur Sicherheit empfehle ich noch die Mitnahme einer Kreditkarte. Es existiert viel Falschgeld in Argentinien. Das Wechselgeld an der Kasse deshalb auf Echtheit zu überprüfen ist nichts Besonderes oder eine unfreundliche Geste. Ich würde es immer empfehlen. Gerade als Ausländer ist man willkommenes Opfer. Unter den aktuellen Wechselkursverhältnissen ist das Leben in Argentinien für einen Europäer paradiesisch. Argentinische Studierende aus weniger privilegierten Familien können dort bereits mit ca. 130 bis 150 Euro pro Monat über die Runden kommen. Als verwöhnter Europäer habe ich im Schnitt für einen Monat inklusive Miete einen Betrag von ca. 350 Euro (etwa 1000 Pesos) benötigt.