Erfahrungsbericht: Auslandsstudium in Schweden
Auf ins Land der Elche! - Der kleine Wegweiser für ein Studiensemester in Schweden. Vom Tandemrennen bis zur Gründung einer virtuellen Unternehmensberatung war alles inklusive.
Was die Schweden ein Vorspiel nennen
Aufgrund der extrem hohen Preise für Spirituosen hat sich in Schweden das sogenannte Vorfest bzw. Vorspiel etabliert. In den Kneipen und Bars liegt der Kurs für ein Bier bei etwa fünf Euro. Hier ist mit Blick auf die Haushaltskasse eine gewisse Mäßigung erforderlich. Umso kräftiger wird dafür beim Vorspiel zugelangt. Da geht der eine oder andere bereits mit enormer Schräglage aus dem Haus. Für uns gemütliche Biertrinker eine eher ungewohnte Trinkkultur.
Partys, Kino, Candlelight-Dinner
Jeder Student gehört in Schweden einer Art Verbindung an. An irgendeine dieser Nations muss jeder eine Semestergebühr entrichten. Diese Nations bieten ein Sportprogramm, organisieren Partys, Kinoabende und Candlelight-Dinner. Ein Großteil des Partygeschehens findet abends in diesen Nations statt. Hier wird Bier besonders preiswert ausgeschenkt. Schwedische Tradition beim Feiern ist der Roulettetisch. Hier wird den ganzen Abend fieberhaft gezockt.
Das 24-h-Tandemwettrennen
Einmal im Jahr treten alle Nations mit einem Tandem zum großen Wettstreit an. Zu jedem Tandem gehört ein Team/Bus von etwa 40 Fahrern. Alle 20 Kilometer wechseln die Fahrer auf dem Tandem. Der Bus ist jeweils bis unter die Decke vollbeladen mit Bier, und im Bus wird richtig gefeiert. Alle brannten darauf dabeizusein. Alle vier Stunden stoppten wir, und es wurde am Strand gefeiert. Ein Bus war sogar mit einer Nebelmaschine ausgestattet. Wenn die Tür aufging, kamen uns immer riesige Nebelschwaden entgegen. Um eine freie Fahrt zu garantieren, wurden größere Kreuzungen von der Polizei abgesperrt. Wenn die Busse einen Kreisverkehr erreichten, wurde ein Loblied auf den Busfahrer angestimmt, und dieser drehte solange seine Runden im Kreisverkehr, bis die Loblieder irgendwann verstummten.
Fernbeziehung - Sommerurlaub leider vertelefoniert
Ich glaube, wir haben in den fünf Monaten etwa 500 Euro vertelefoniert. Hätte die Liberalisierung des Telefonmarktes nicht etwas früher kommen können?
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