WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:
Wie gesagt:
Mediziner GARANTIERT bei 100k+ mit 35 als Facharzt (BWL-Vergleichsgruppe sind diejenigen, die im Mittelstand oder bestenfalls Konzernjob sitzen und wenig Karriereambitionen haben)
Performender Mediziner wird Oberarzt Richtung 150k+ (das dürfte die Vergleichsgruppe sein zu Deinen Big4-lern, allerdings halt mit 50k mehr Gehalt)
High-Performer mit Netzwerk werden Chefarzt 250k+
Unabhängig davon kann JEDER Mediziner, der Geld verdienen will, sich jederzeit selbständig machen mit GARANTIERTEM Umsatz und Reinertrag 200k+. Wie geht das als BWLer?
Warum das hier im Forum nicht bzw. anders gesehen wird? Weil ihr (Berufsanfänger oder Studenten) euch unbedingt daran klammern wollt, dass ihr für euer Wiwi-Studium "in der Wirtschaft" schon entlohnt werdet. Werdet ihr auch, aber im Schnitt halt deutlich schlechter als die Vergleichsgruppen der Ärzte.
WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:
OK, also selbst wenn man bei einem anderen Arzt angestellt ist, sind es schon 100k.
Die anderen Zahlen meiner Aufzählung verstehen sich inkl. Diensten (mind. ein Wochenende pro Monat macht jeder Krankenhausarzt, das sind 1,5k brutto/Monat), dementsprechend ist JEDER Facharzt bei 100k / Jahr.
Und nein, es geht hier eben nicht um Performance (an denjenigen, der meint, man dürfe nur die erfolgreichsten Wiwis mit Ärzten vergleichen). JEDER Arzt verdient so wie oben beschrieben. Aber längst nicht JEDER 1,1er-Abi-Schnitt-Wiwi holt seine 100k nach Hause.
Schon wieder deine Fantasiezahlen. Wenn du falsche Zahlen wiederholst, werden sie auch nicht wahr. Hier echte Zahlen mit Quellen, öffentlich verfügbar.
Facharzt Uni fängt bei 77k an, in kleineren oder privaten Krankenhäusern weniger. Oberarzt fängt an Unis bei 96k an. Siehe "Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken". Überall sonst, weniger. In Anstellung bei einem anderen Arzt, deutlich weniger.
Reinertrag je Praxisinhaber für Allgemeinmediziner: 167k. Quelle: Statistisches Bundesamt. Im Internet gibt es zahlreiche Zweitquellen dazu. Median ist wie immer geringer.
Das ist kein Brutto-Äquivalent, sondern ein Freiberufler-Äquivalent. Geteilt durch 1,2 sind es 139.000 Euro Brutto-Äquivalent für einen Angestellten bzw. im Median noch deutlich niedriger.
Stimme bei fast allem zu, aber mit Anstellung bei einem „anderen Arzt“ kann man mittlerweile sehr gut verdienen. Kenne gerade auf dem Land einige, die aufgrund des Mangels für bis zu 100k Brutto eingestiegen sind. Und nein, keine Teilhaber, sondern wirklich nur angestellt bei 38 h Woche. Geht also auch.
Abi ist auch ein schlechter Maßstab, aus meinem Jahrgang hat keiner mit Abi <=1.2 (7 Leute) in 10 Jahren auch nur annäherend was auf die Reihe gebracht (unfertige Mediziner, Dauerstudenten, erfolglose Künstler, etc.).
Jeder BWLer der zielstrebig studiert und einen vernünftigen CV aufbaut (Noten <=2.0, Praktika, Ausland, etc.) kann mindestes auf dem Kaliber Big 4 einsteigen, da kommt man dann auch bis 35 auf 100k+ p.a. Von den "besseren" Gesamtpaketen wie Dax30 (bessere WLB bei ähnlichen Verdienstmöglichkeiten) oder IB/UB/PE (viel bessere Verdienstmöglichkeiten bei etwas schlechterer WLB).
Dazu kommt dann noch die größere Flexibilität Branche/Tätigkeit zu wechseln, während ein Mediziner schon sehr stark an sein(e) Fach(richtung) gebunden ist.
Medizin ist sicherlich im Durchschnitt!! betrachtet das bessere Gesamtpaket, aber als ambitionierter und halbwegs schlauer Mensch fährt man aus meiner Sicht zumindest nicht schlechter bzw. deutlich besser wenn man es in die Riege IB/UB/PE schafft (alles rein Monetär bezogen).
Langer Beitrag deswegen TLDR vorweg: Es gibt mindestens genauso viele hochbezahlte BWLer Jobs wie Medizinerjobs in D. Es gibt zwar weniger Mediziner als BWLer => höhere Chance auf hochbezahlten Job aber die Hürde Mediziner zu werden ist auch viel höher als BWLer zu werden => geringere Chance Mediziner zu werden. Es macht also wenig Sinn nach Abschluss zu vergleichen, wenn die Anforderungen an diesen einfach nicht gleich sind, kapier das doch endlich.
Long Version:
Auch ein "low performer" Mediziner oder wie du ihn auch immer klassifizieren magst hat deutlich höhere formale (Studiums NC) und informale (Arbeitsaufwand im Studium, Zeit als Assistenzarzt) Hürden als der "low performer" oder von mir aus auch durchschnittliche BWLer genommen, von daher ist das einfach nicht die richtige Vergleichsgruppe. Ich verstehe nicht was daran so schwierig zu verstehen ist.
Die Selektion findet einfach zu verschiedenen Zeitpunkten statt:
Medizinstudium = hohe Aufnahmekriterien, viel Arbeitsaufwand (nicht zwangsläufig anspruchsvoll) => abgeschlossenes Medizinstudium ist per se eine große Leistung die entsprechend vergütet wird
BWL Studium = niedrige Aufnahmekriterien und weniger Arbeitsaufwand (und wenig Anspruch) => abgeschlosses Studium ist oer se keine so große Leistung und qualifiziert dich nicht automatisch für ein hohes Gehalt.
Ein BWLer der aber im Studium und vor allem im Beruf ein hohes Engagement zeigt (so wie der Medizinstudent es die ganze Zeit tun muss) wird aber nicht irgendwo beim KMU vergammeln sondern wie von mir beschrieben einen Job bei Big 4/Dax 30 oder äquivalent/IB/UB/FAANG/ oder whatever noch erreichen können.
Alle diese Jobs liefern einen absolut planbaren Pfad zu 100k p.a. innerhalb von 10 Jahren BE (einige wenige davon auch ein Vielfaches) und von diesen Stellen gibt es pro Jahr mehrere tausend, wenn nicht sogar um die 10k. Dagegen stehen gerade mal ~10k Medizinabsolventen pro Jahr, selbst wenn die alle ihre "garantierten" 100k mit 35 bekommen (was ich auch nicht unterschreibe) gibt es immernoch eine sehr vergleichbare (wenn nicht höhere) Anzahl an gut bezahlten BWLer Stellen die nicht schwieriger zu erreichen sind als eine Facharztstelle.
Zum Thema Selbständigkeit, die Ärztegruppen dei >200k Reinertrag machen sind vor allem solche die sich erstmal siebenstellig verschulden müssen (Radiologen, Zahnärzte, etc.) um eine Praxis aufzumachen, die haben daran dann erstmal 10 Jahre zu schlucken bevor sie wirklich in die eigene Tasche wirtschaften können. Was hält einen BWLer davon ab sich selbständig zu machen, als guter Freelance-Consultant mit relevanter BE sind bei entsprechenden Netzwerk >200k Jahresumsatz absolut realistisch.
Zum Thema Highperformer/Chefarzt: Es gibt in D 16.2k "leitende Ärzte" also Chefarzt + leitender Oberarzt, es gibt locker eine vergleichbare Anzahl an BWLern (wahrscheinlich wieder deutlich mehr) die >250k in D verdienen und auch hier wieder tausende (sämtliche Partner/MDs von Big/IB/UB, SVP+ in Großkonzernen, etc.) die ein vielfaches davon verdienen können.
Geh jetzt wieder zu deinen Medizinerfreunden und freu dich darauf mit Mitte 40 Chefarzt zu werden um dann endlich 250k+ zu verdienen. Wenn es bei mir so weitergeht bin ich als "Highperformer" BWLer mit Mitte 40 im Ruhestand ;).
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