Die typische Arbeitswoche hängt sehr stark von dem Job ab, den Du machst. Viele Einkäufer machen nebenher auch Logistik oder Disposition (operative Bestellung von Leistungen), während richtiges "Einkaufen" eigentlich eher die Vertragsbeziehung und Preisgestaltung ist. Ich rate Dir daher, genau hinzuschauen, was sich hinter dem Titel verbirgt.
In meinem Job habe ich zu ca. 50% damit zu tun, auf der Lieferantenseite zu arbeitenm und zu 50% mit Kollegen im eigenen Unternehmen. Viel aufwändiger als die eigentliche Preis- und Vertragsverhandlung ist es oftmals, im eigenen Unternehmen abzuklären, WAS beschafft werden soll und zu welchen Konditionen. Dazu gehört es auch, schon sehr früh bei bestimmten Projekten mitzuarbeiten, um zu verhindern, dass am Ende nicht einkaufbare Umfänge oder falsche Preisvorstellungen definiert werden. Ich sitze deshalb schon sehr früh in den Projekten mit am Tisch, um meinen Beitrag zur korrekten Gestaltung der Beschaffungsumfänge zu leisten - sonst muss ich es am Ende ausbaden, wenn meine Preise nicht den Projektzielen entsprechen.
Die andere Hälfte ist klassische Einkaufsarbeit: Ausschreibungen zusammenstellen, Angebote einholen, Preise nachverhandeln, Verträge zusammenstellen, neue Lieferanten kennen lernen, oft auch Wettbewerbsanfragen, um für laufende Umfänge Marktpreise zu ermitteln (und ggf. nachzuverhandeln).
Im großen und ganzen lässt sich sagen: Wann immer Dein Unternehmen mit seinen Zuliefer-Partnern zu tun hat, solltest Du als Einkäufer eigentlich mit am Tisch sitzen - oder zumindest eine genaue Vorstellung davon haben, was besprochen wird und warum Du gerade nicht dabei sein musst.
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