Hi zusammen, habe mich in jungen Jahren für ein Studium an einer privaten FH entschieden (immerhin Englischssprachig) und habe gerade meinen Master an einer T2 Uni im Ausland angefangen (a la Noca, UCD, Esade) und frage mich ob mir mein Bachelor die Chance auf Praktika (und den Einstieg) bei einer T2 UB versaut.

Abi 2,0
Bachelor 1,6
Auslandssemester und Praktika (Asien und USA)
Mehrere Praktika + Werkstudent (diverses)
Praktikum kleine UB
Praktikum unbekannte M&A Boutique

der Bachelor weniger, aber abi ist nicht so pralle für T1/T2

Nein sollte bei einer sehr guten Note im Master möglich sein.

WiWi Gast schrieb am 01.10.2020:

der Bachelor weniger, aber abi ist nicht so pralle für T1/T2

Aber ist es nicht ziemlich lächerlich wenn man in dem letztendlichen Studiengebiet top Noten hat, man nicht genommen wird weil man in einer Shakespeare Analyse mal ne 3 hatte? Ich weiß das sind die Regeln, aber komisch ist es schon, oder?

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

WiWi Gast schrieb am 01.10.2020:

der Bachelor weniger, aber abi ist nicht so pralle für T1/T2

Aber ist es nicht ziemlich lächerlich wenn man in dem letztendlichen Studiengebiet top Noten hat, man nicht genommen wird weil man in einer Shakespeare Analyse mal ne 3 hatte? Ich weiß das sind die Regeln, aber komisch ist es schon, oder?

Überhaupt nicht komisch. MBB sucht quasi natürliche overachiever, die auch ohne Interesse am Fach, ohne zusätzliche Motivation Topleistungen bringen.

In seinem Fach allein ist es ja super easy gut zu sein. Überall gut zu sein, ist eine andere Hausnummer.

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

WiWi Gast schrieb am 01.10.2020:

der Bachelor weniger, aber abi ist nicht so pralle für T1/T2

Aber ist es nicht ziemlich lächerlich wenn man in dem letztendlichen Studiengebiet top Noten hat, man nicht genommen wird weil man in einer Shakespeare Analyse mal ne 3 hatte? Ich weiß das sind die Regeln, aber komisch ist es schon, oder?

Überhaupt nicht komisch. MBB sucht quasi natürliche overachiever, die auch ohne Interesse am Fach, ohne zusätzliche Motivation Topleistungen bringen.

In seinem Fach allein ist es ja super easy gut zu sein. Überall gut zu sein, ist eine andere Hausnummer.

Nachvollziehbare Erklärung, danke! Aber ist T2 da auch so engstirnig?

Angebot und Nachfrage.
Die können es sich (gerade aktuell) einfach erlauben unglaublich selektiv zu sein.
Es gibt einfach mehr Leute die haben wie du Top Noten im Studium, aber oft sogar noch besser, waren nicht an einer FH, haben bessere Praktika und ein 1,x Abi. Unter normalen Umständen wäre es mit FH und dem Abi schon schwer, aktuell würde ich mir da keine Chancen ausmalen.

Naja, ich finde die Argumentation eher schwach, vor allem da man mit 18 Jahren im Prinzip noch ein Kind ist. Viele haben da auch gar nicht die Weitsicht dafür, wofür sie jetzt ein 1,X Abitur brauchen. Klar, McKinsey kann es sich leisten, diese auszusortieren, aber inwiefern das Abitur vor 5 Jahren ein besserer Indikator ist als vielleicht einfach ein Intelligenztest oder GMAT oder ähnliches erscheint mir fragwürdig.

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

WiWi Gast schrieb am 01.10.2020:

der Bachelor weniger, aber abi ist nicht so pralle für T1/T2

Aber ist es nicht ziemlich lächerlich wenn man in dem letztendlichen Studiengebiet top Noten hat, man nicht genommen wird weil man in einer Shakespeare Analyse mal ne 3 hatte? Ich weiß das sind die Regeln, aber komisch ist es schon, oder?

Überhaupt nicht komisch. MBB sucht quasi natürliche overachiever, die auch ohne Interesse am Fach, ohne zusätzliche Motivation Topleistungen bringen.

In seinem Fach allein ist es ja super easy gut zu sein. Überall gut zu sein, ist eine andere Hausnummer.

Ja, T2 i.d.R. auch. Gibt von den Profilanforderungen her kaum/keine Unterschiede

Was könnt ihr mir denn für Tipps geben, damit ich noch eine Chance habe? 2x T3 UB Praktika? Hatte nach dem Bachelor bereits eine Einladung für eine T3, bin aber leider an den Cases gescheitert; da sollte eine Einladung mit dem guten Master im Rücken ja drin sein

McKinsey hat dazu mal eine Untersuchung angestellt und die Abiturnote ist wohl der größte Indikator für die zukünftige Job Performance.

Ich kann dir ein paar Tipps geben, und auch wenn manche davon vielleicht hart wirken, ich denke, es macht mehr Sinn, ein realistisches Bild zu vermitteln.

1. T3 UB Praktikum macht sicherlich Sinn, fraglich ist nur, ob man zwei Praktika in einer T3 Beratung machen sollte/will. Das Ziel sollte sein, sich mit jedem Praktikum zu steigern, wenn man das will. Ein T3 UB Praktikum wird deine Chancen sicherlich erhöhen, aber ein zweites wird da meiner Meinung nach nicht mehr vieles ändern. Könnte sogar den Eindruck erwecken, dass du es damals nicht "besser" geschafft hast.

2. T2 haben teilweise identische Kriterien wie MBB, teilweise sogar strenger, da weniger Leute anfangen. Z.B. Strategy& ist sehr streng was Noten angeht, da würde ich mir keine Hoffnungen machen aufgrund des Abis.

3. Du warst an einer privaten FH und hast einen 1,6 Bachelor, was sicherlich gut ist, aber ich kenne viele aus meiner Schulzeit, die waren im Abi nicht gut, sind dann an eine FH und waren teilweise unter den Top 10%, sind dann für den Master an eine Uni und kamen damit nicht klar. Was ich damit sagen will, schreib erstmal im Master gute Noten.

4. Am Ende des Tages ist auch T2 nicht für den 0815 Absolventen. Ich hatte damals auch Interviews bei T3 und im Vergleich zu T2 oder MBB empfand ich die Cases als einfach und eher als Vorbereitung. Alle hier im Forum tun immer so, als würde es schon klappen, wenn man eingeladen wird, aber die größte Hürde sind halt die Cases und es hört sich jetzt nicht so an, als ob du da ein Naturtalent bist. Das kann man zwar zu einem gewissen Grad üben, aber am Ende muss man schon gut sein.

Fazit: Schreib gute Noten im Master und Versuch ein T3 Praktikum zu machen (alternativ vielleicht eine gute Inhouse Beratung), dann bewirb dich und schau was passiert, sei aber nicht traurig wenn es nicht klappt und halte dir alternativen Offen. Mehr als das kann man aktuell wahrscheinlich nicht mehr machen.

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

McKinsey hat dazu mal eine Untersuchung angestellt und die Abiturnote ist wohl der größte Indikator für die zukünftige Job Performance.

Mache hatten mit 16 doch einfach andere Dinge im Kopf als lernen; das soll die Leistung mit 35 beeinflussen?

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

Ich kann dir ein paar Tipps geben, und auch wenn manche davon vielleicht hart wirken, ich denke, es macht mehr Sinn, ein realistisches Bild zu vermitteln.

1. T3 UB Praktikum macht sicherlich Sinn, fraglich ist nur, ob man zwei Praktika in einer T3 Beratung machen sollte/will. Das Ziel sollte sein, sich mit jedem Praktikum zu steigern, wenn man das will. Ein T3 UB Praktikum wird deine Chancen sicherlich erhöhen, aber ein zweites wird da meiner Meinung nach nicht mehr vieles ändern. Könnte sogar den Eindruck erwecken, dass du es damals nicht "besser" geschafft hast.

2. T2 haben teilweise identische Kriterien wie MBB, teilweise sogar strenger, da weniger Leute anfangen. Z.B. Strategy& ist sehr streng was Noten angeht, da würde ich mir keine Hoffnungen machen aufgrund des Abis.

3. Du warst an einer privaten FH und hast einen 1,6 Bachelor, was sicherlich gut ist, aber ich kenne viele aus meiner Schulzeit, die waren im Abi nicht gut, sind dann an eine FH und waren teilweise unter den Top 10%, sind dann für den Master an eine Uni und kamen damit nicht klar. Was ich damit sagen will, schreib erstmal im Master gute Noten.

4. Am Ende des Tages ist auch T2 nicht für den 0815 Absolventen. Ich hatte damals auch Interviews bei T3 und im Vergleich zu T2 oder MBB empfand ich die Cases als einfach und eher als Vorbereitung. Alle hier im Forum tun immer so, als würde es schon klappen, wenn man eingeladen wird, aber die größte Hürde sind halt die Cases und es hört sich jetzt nicht so an, als ob du da ein Naturtalent bist. Das kann man zwar zu einem gewissen Grad üben, aber am Ende muss man schon gut sein.

Fazit: Schreib gute Noten im Master und Versuch ein T3 Praktikum zu machen (alternativ vielleicht eine gute Inhouse Beratung), dann bewirb dich und schau was passiert, sei aber nicht traurig wenn es nicht klappt und halte dir alternativen Offen. Mehr als das kann man aktuell wahrscheinlich nicht mehr machen.

Danke dir für das ehrliche Feedback! UB wäre für mich tatsächlich eh nur für ein paar Jahre und keinesfalls langfristig, dementsprechend halte ich mir Konzern/ Start-Up auch offen :)

UB Praktika machen auf jeden Fall Sinn, v.a. wenn du dich steigerst. Was du versuchen könntest:

1.) melde dich bei einschlägigen Trainingsplattformen an und übe Cases bis zum Umfallen. Ohne Cases kommst du nirgendwo weit.

2.) Praktikum Strategiebereich der Big4 + Accenture
Vorteil: Die Großen verzeihen auch mal "Schönheitsfehler" im Lebenslauf und du sammelst trotzdem wertvolle Erfahrung in Punkto Selbststrukturierung, PowerPoint/Excel und eben Strategiearbeit; gerade letzteres sollte dich bei deinen weiteren Cases unterstützen.

Ideale Ziele: z.B. Strategy&, MonitorDeloitte, Accenture Strategy...… keine Ahnung wie die von EY und KPMG heißen.
Wichtig hier: Ignoriere das übliche "aber Big4 Nr.1 ist um 5% besser als Big4 Nr.2, sagen all meine Kommilitonen die noch nie richtig gearbeitet haben". Denn:
Innerhalb der Big4 gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Abteilungen, und diese internen Unterschiede sind deutlich größer als die Unterschiede zwischen den Big4 als ganze Firma. Faustregel: Je allgemeiner / strategischer, desto besser. Der Accenture Strategy-Stratege ist ein anderes Kaliber als ein Accenture, der fachbezogen nur IT-Beratung macht und vor allem User Stories schreibt.

3.) Praktikum in T2 Boutique
...sollte dann dank deiner eigenen War Stories und Punkte für deinen Lebenslauf nicht mehr an der fehlenden Vorerfahrung scheitern.

Und selbst wenn alle Stricke reißen: Es ist noch niemand daran gestorben, erst einmal bei Big4 anzufangen, und sich dann nach 2-3 Jahre Berufserfahrung und einem klareren thematischen Fokus auf eine T2-Beratung zu bewerben. Passiert immer wieder.

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

McKinsey hat dazu mal eine Untersuchung angestellt und die Abiturnote ist wohl der größte Indikator für die zukünftige Job Performance.

Mache hatten mit 16 doch einfach andere Dinge im Kopf als lernen; das soll die Leistung mit 35 beeinflussen?

Es geht halt darum, dass du dich auch für Themen motivieren und abliefern kannst, wenn Dir auch mal etwas nicht so liegt. Kann in der Beratung nämlich häufiger mal vorkommen, dass du an Themen arbeitest, die dich nicht interessieren oder du komplett fachfremd bist.

WiWi Gast schrieb am 09.10.2020:

WiWi Gast schrieb am 02.10.2020:

McKinsey hat dazu mal eine Untersuchung angestellt und die Abiturnote ist wohl der größte Indikator für die zukünftige Job Performance.

Mache hatten mit 16 doch einfach andere Dinge im Kopf als lernen; das soll die Leistung mit 35 beeinflussen?

Es geht halt darum, dass du dich auch für Themen motivieren und abliefern kannst, wenn Dir auch mal etwas nicht so liegt. Kann in der Beratung nämlich häufiger mal vorkommen, dass du an Themen arbeitest, die dich nicht interessieren oder du komplett fachfremd bist.

mit anderen worten, die wollen leute, die seit zeitpunkt 0 geil auf arbeiten/leistung sind. Mit der Begründung Abi hat mich nie interessiert bist du schon raus.