Hallo

Ich bin BWL Bachelor Student an einer FH und es fehlt mir noch 1 Semester bis zum Studienabschluß. Ich habe gute Noten, habe auch ein Praktikum bei einem Mittelständler und ein Auslandssemester in Schweden absolviert. Ich bin aber russischer Abstammung und mache mir Sorgen ob das nicht meinen Berufseinstieg erschwert (mit Praktikumsplatz war schon nicht einfach).

Ich möchte fragen alle, die russischer, türkischer, italienischer, griechischer, polnischer, asiatischer und anderer Herkunft sind, nach Meinungnen und Erfahrungen.

Lg, Oleg

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Einfacher wird es nicht (wenn der Job nicht gerade eine Russland-Ausrichtung hat).

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Also, auch wenn ich weder russischer, türkischer, italienischer, griechischer, asiatischer oder anderer nicht-deutscher Herkunft bin, so habe ich doch viele Kollegen aus allen diesen Regionen.

Ich wüsste nicht bzw. kann mir nicht vorstellen, dass das in irgendeinem größeren Unternehmen ein Thema ist.
Ja, bei einem Mittelständler in Sachsen mag das anders aussehen (no pun intended), aber ansonsten... Unterschiedliche Herkünfte sollten doch als Thema echt durch sein...

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Hallo,

bin selber (halber) Russlanddeutscher mit entsprechendem Vor- und Nachnamen. Sofern du selber ABSOLUT AKZENTFREIES (!!!) Deutsch sprichst, steht dir deine Herkunft nicht im Wege. Im Gegenteil, die Tatsache, dass ich zwei Muttersprachen habe, wurde mir sogar zum Vorteil ausgelegt.

Warum akzentfreies Deutsch? Mir wurde von Seiten mancher Firmen gesagt, dass man in Deutschland geborene Migranten, welche mit Akzent sprechen, nicht einstellt, weil dies für mangelnde Integration und dies wiederum für mangelnde Anpassungsfähigkeit stünde.

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Hahaha mangelnde Integration und Anpassungsfähigkeit....Stimmt aber vom Kern her. Komme selbst aus Russland und WURDE in 9/10 Gesprächen für Praktika und Jobs darüber regelrecht über Stunden gef....t. Das ist echt schlimm. Es fing an mit: Sie sprechen aber sehr gut deutsch, was ungewöhnlich sei. Dann wurde gebohrt und gebohrt. Manche Vorstellungsgespräche drehten sich nur über meine Herkunft....Sowas ist nie angenehm. Achja, oft kam danach sogar die Absage. Ich musste mir schon einiges anhören, wie zB. "Wir wollten uns mal jmd. wie sie mit diesen Qualis angucken".

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Also ganz ehrlich: Ich glaube, da musst du dir keine großen Gedanken machen. Bei uns wurde auch gerade ein Projektmanager neu eingestellt - mit übelst krassem russischen Akzent möchte ich meinen :-)

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Hallo, bin auch weder russischer, türkischer, italienischer, griechischer, polnischer, asiatischer und anderer Herkunft und mir kam es in meiner Bewerbungsphase eher so vor das es ein Problem ist normaler Einheimischer zu sein, und dazu auch noch männlich. Bei größeren Unternehmen wird ja anscheinend immer der weibliche Bewerber genommen zur Zeit. Auch bei meinem derzeitigen Job bin ich der einzige jüngere Deutsche, ansonsten vom Mexikaner bis zum Chinesen alles dabei (auch ein paar Türken und Osteuropäer).

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Nö, das ist Unsinn und man sollte gar nicht erst auf die Selbstmitleidsscheine einschwenken.

Wir leben in einer Zeit, in der die Gehälter für ALLE gesenkt werden und die EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN auch für ALLE schlechter geworden sind. Kenne genug "Ausländer", aber noch viel mehr Deutsche, die trotz guter Noten keine Chance erhalten.

Das liegt nicht am Migrationshintergrund, sondern an den anderen Umfeldbedingungen..

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Es kommt drauf an mit dem Akzentfrei.

Ich bin auch RusslandDeutscher, also habe Deutsche Vorfahren und bin Deutscher aber in Russland geboren. In der ungebildeten deutschen Bevölkerung aber oft als "Russe" abgestempelt.

Wie auch immer, ich spreche perfektes Deutsch. Nur wohne ich im Schwabenländle und wenn man die deutsche Sprache nur im Schulunterricht und durch Medien gelernt hat, dann "schwätzt man eba koi schwäbisch" sondern hochdeutsch. Und damit falle ich defintiv auf.

Wie auch immer, mir wurde bisher noch nie offensichtlich ein Nachteil ausgelegt nur durch meine Herkunft. Hab dagegen schon öfters gehört das Personaler gerne Russlanddeutsche nehmen weil Sie gute Erfahrungen gemacht haben.
Klar, wenn das mal Grund für ne Absage war, würden Sie es natürlich nicht so offen sagen..
Habe aber nie ein Problem gehabt ne Praktikumsstelle zu bekommen (u.a. BMW und Daimler) und nach dem Studium sofort einen Job bekommen. Die Assi von meinem Chef ist ebenfalls Russlanddeutsche :D

Wärst du z.B. Türke wäre es schon ein Tick schwerer. Ein Türkischer Studienfreund hat nen besseren Abschluss als ich gemacht aber nach 50 Bewerbungen nichts bekommen.. macht nach nem FH Diplom jetzt nen Master was absolut Sinnlos ist aber besser als zu Hause gammeln..

Chinesen haben es auch schwer. Bei einem Chef kamen die Bewerbungen immer direkt in den Müll! Die Gefahr der Industriespionage ist einfach viel zu groß!

Klar wird es welche geben, die lieber echte Deutsche einstellen aber es gibt auch welche die gute Erfahrungen gemacht haben und durch die perfekte Beherschung einer BRIC Fremdsprache hast auch ein Vorteil in manchen Jobs ;)

Bis dann,

Heinrich!

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