Ich habe ein Studium in Economics und eines im geisteswissenschaftlichen Bereich abgeschlossen. Ich habe noch keine Berufserfahrung und weiß auch noch nicht, ob ich eher in den Bereich Marketing/Öffentlichkeitsarbeit oder Controlling/Rechnungswesen einsteigen will.

Hat schon jemand von euch nach dem Studium in Frankreich in einem dieser Bereiche gearbeitet? Wo könnte man am ehesten Chancen haben auf dem dortigen Arbeitsmarkt? Muß man immer perfekt Französisch sprechen können oder reichen meine 4 Jahre Schulfranzösisch?

also französich solltest du schon gut können...

4 Jahre Schulfranzösisch? Also wenn Du nicht gerade ein Sprachgenie bist, reicht das nie und nimmer. Franzosen haben es nicht so mit Fremdsprachen. Entweder verstehst und sprichst Du perfekt Französisch, vor allem auch Business Französisch, oder Du hast Null Chancen.

Solltest Du es können, stehen die Chancen aber nicht schlecht in jenen Business Jobs, in denen Fremdsprachen wie Deutsch oder Englisch wichtig sind. Wie schon gesagt, da können die Franzosen mit ihren Skills in der Regel nämlich keinen Pappenstiel gewinnen.

Generell gesehen steht es um den französischen Arbeitsmarkt aber schlechter als um den deutschen.

Ich fasse mal zusamen: Du hast nur rudimentäre Französischkenntnisse, möchtest aber dort in einer anspruchsvollen Position arbeiten. Vielleicht überlegst du es dir noch einmal..

Profil klingt auch nach "omg". Auf einen Controllingschwerpunkt bereitet dich da nichts vor, Marketing ist überall überlaufen, und ohne fließende Landessprache bekommst du da in keinem Land der Welt was - außer vielleicht Indien.

Wenn Du kein Französisch kannst, dann bleiben nur Start Ups am Ende übrig, da sie internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.

Ein Freund von mir hat sein 6 monatiges Praktikum in Paris gemacht, aber er konnte Null Französisch. Es hat auch kein Problem gegeben, da es ein Start Up war und er für den deutschen Markt tätig war.

Wer bei Start Ups arbeitet, muss auch mit niedrigeren Gehältern rechnen.

Wieso willst Du denn nach Frankreich?

Frankreich ist generell schwer, weil man dort ein sehr elitaeres Schul-/Unisystem hat. Viele Jobs gehen speziell an Absolventen dortiger Spitzenunis. Das macht auch Sinn aus der Sicht der Unternehmen, da bis zum Abschluss an einer guten Uni ordentlich gesiebt wird. Nach dem Abi, gibt es ein zweijaehriges "Zusatzabi" (classe preparatoire), wo man nur mit guten Noten einsteigen kann. Das wiederum ist Voraussetzung, um auf eine gute Uni zu kommen. Dazu gibt es dann noch landesweite Tests, von deren Abschneiden es abhaengt auf welche Uni man darf. Da kannst du dir ausmalen, dass ein Abschluss an einer Topuni dort schon einiges ueber den Absolventen aussagt. Dementsprehend schwer ist es auch fuer Bewerber, die dieses System nicht durchlaufen haben an gute Jobs zu kommen. Das gilt natuerlich auch fuer Auslaender. Trotzdem ist es nicht unmoeglich auch in Frankreich an Jobs zu kommen. Voraussetzung ist aber sehr gutes Franzoesisch, sonst kannst du es vergessen.

Die Franzosen schätzen ihre Sprache sehr (sollte Deutschland sich mal ein Stück von abschneiden) und du solltest schon fließend Französisch sprechen. Ich würde auch gerne in Frankreich arbeiten, sehe es aber realistisch. Als Berufsanfänger ohne fließende Sprachkenntnisse hast du denen einfach nichts zu bieten. Und gerade, wenn Öffentlichkeitsarbeit für dich interessant ist, müsste dir doch der gesunde Menschenverstand sagen, dass du dafür TOP Französisch sprechen musst.
Sammel ein paar Jahre Berufserfahrung in Deutschland und verbessere deine Sprachkenntnisse. Und dann kannst du ja mal schauen, ob sich vielleicht eine passende Position in einem deutschen Unternehmen, das in Frankreich eine Niederlassung hat, findet.

Wir Gendern dafür unsere Sprache, ist auch toll

Kommt wohl in erster Linie auf die Position und den Tätigkeitsbereich an. Kann man meines Erachtens pauschal nicht beantworten.

Chance würde ich nur bei Airbus sehen. Die sind doch etwas internationaler aufgestellt und würden dich eventuell mit englisch, deutsch und etwas französisch nehmen, weil Voraussetzung Englisch + Deutsch oder Französisch oder Spanisch ist...

Das fanzösische Bildungssystem ist so elitär, dass Führungskräfte in Handel, Politik und Wirtschaft sich nie nach oben arbeiten müssen. sondern da oben bereits angekommen sind, wenn sie anfangen zu arbeiten.

Deshalb ist dieses Land nicht reformwillig.

Ich schätze die französische Kultur, Sprache und den Fashion-Stil sehr, aber es muss mir auch gut gehen (können).

Als Ausländer wirst Du kaum Chance haben, nach oben zu kommen, es sei denn, Du hast Netzwerke.

Von mir aus mag eine Uni so toll sein, wie sie sein will, aber letztendlich ist es keine Garantie mehr für das Land...

Die wirtschaftliche Entwicklung sieht man heute.........

Danke für eure Antworten! Alles in allem hört sich das nicht so gut an :-/ Man denkt ja immer, dass man die Sprache im Land selber dann perfektionieren kann, aber in der Tat gilt das ja eher für ein Auslandsstudium, nicht für die Berufswelt, wo man von Anfang an funktionieren muss. Vielleicht dann doch eher in Deutschland arbeiten, aber mit vielen Geschäftsreisen nach Frankreich. Da müßte ich jetzt mal nach Unternehmen suchen, die in dieser hinsicht viel Kontakt haben. Allerdings reist man als Controller ja nun nicht gerade viel, im Bereich Marketing schon eher.

Naja, im Marketing reist du auch nicht viel. Da stehst du meistens per mail mit den nationalen Brand Managers in Kontakt. Dann schon eher Vertrieb.

Nationaler Brand Manager? frueher hiess das Feuerschutzbeauftragter! .. ;-) versteht ihr?!