Die meisten Vorbereitungskurse auf das Stb--Examen setzen grundlegende Kenntnisse im Steuerrecht voraus.
Wie eignet man sich dies am besten vorher an? Ein Kollege hat mir "Die Steuerberaterprüfung" von Preißer empfohlen (www.amazon.de/dp/3791033301), habt ihr andere Tipps?
Wie kommst du denn darauf, dass man Vorkenntnisse braucht? Die Ferlehrgänge fangen bei allen Themen bei Null an.
antwortenBeispiel: LW Haas; flexibler Fernlehrgang
"Vorbildungsvoraussetzungen
Vorbildungsvoraussetzung für die Teilnahme am Fernlehrgang sind Grundkenntnisse im Zivilrecht sowie grundlegende Kenntnisse des Steuerrechts einschließlich Buchführung."
Ähnliches wurde auch bei Endriss gesagt.
antwortenVorkenntnisse sind mE schon wichtig, wobei es sicher auf den jeweiligen Kurs ankommt. Meiner Erfahrung nach fehlt aber (im Kurs) die Zeit, auch auf grundlegende Dinge einzugehen.
Es ist schon so, dass auch 08/15-Themen wie Betriebsvermögen, AfA, einfache RSt, VoSt-Abzug, Grundzüge der vGa und so weiter noch mal angesprochen werden. Aber eben nur kurz und oberflächlich.
Der Fokus ist ganz klar auf komplexeren Themen. Man kann sich das vielleicht so vorstellen: Es wird kurz der Grundfall angesprochen, und dann geht es sofort zu den exotischeren Fallgestaltungen.
Ich meine, aber das muss jeder selbst wissen, dass man bei den erwähnten exotischen Themen besser mitkommt, wenn man die Grundlagen schon kennt. Vielleicht auch schon mal ein paar Übungsfälle gelöst hat. Klausurtechnik ist ja bekanntlich die halbe Miete, wobei das zugegeben vorrangig mit dem Kurs und den hoffentlich enthaltenen Übungsklausuren kommt.
Andere Themen hingegen, die keine Prüfungsschwerpunkte darstellen aber sehr wohl in der Prüfung abgefragt werden können, werden mE nochmal deutlich kürzer oder eben gar nicht behandelt. Ich denke da insbesondere an das ganze Bündel ESt/LSt, soweit es zB Arbeitnehmereinkünfte betrifft. In der Prüfung selten punkteträchtig, aber vor 2-3 Jahren war es mal ein Schwerpunkt, was einigen die Ertragsteuerklausur versaut hat. Kommt aber sicher nicht oft vor.
Also kurz gesagt: Je nach Kurs und Teilnehmer geht's vielleicht ohne Vorkenntnisse. Aber die Zeit ist knapp und der Stoff umfangreich. Für's Verständnis und die zeitliche Belastung ist es sicher besser, wenn man schon mal das meiste zumindest grob gehört hat, also Vorkenntnisse hat.
Die meisten Sachen sitzen einfach erst dann, wenn man sie schon 2-3 mal gehört hat. Zumindest ist es bei mir so, da mag es manchen besser ergehen.
Um die Frage des TE zu beantworten: Preißer kenne ich leider nicht, aber von Umfang her sieht das angemessen aus. Nicht übertrieben umfangreich. Du könntest dir ja im Worst-Case in dem ein oder anderen Fach bei Bedarf noch Fallklausuren besorgen , wenn du vor Beginn des Kurses noch sicherer werden willst.
antwortenWenn man einen Fernlehrgang macht, kann man sich die Zeit ja selbst einteilen und auch den Kursbeginn individuell festlegen. Wenn man sich wegen der Grundlagen unsicher ist, kann man ja mehr als 18 Monate vorher beginnen. Wenn man extra vorher noch einen andere Kurs macht, nur um die Grundlagen schon mal gehört zu, dann kostet das ja auch nicht unerheblich mehr Zeit.
In dem Fernlehrgang meines Anbieters wurden auch die ESt-Themen sehr ausführlich besprochen. Sogar solche Sachen wie die genaue Berechnung der Sonderausgaben, obwohl das ja mit hoher Wahrscheinlichkeit so nie im Examen drankommen wird. Lohnsteuer wird kaum irgendwo besprochen. Da müsste man eigentlich einen speziellen Lohnabrechnungskurs belegen. Aber das wäre extra für das Examen auch ein bisschen übertrieben.
Also ich würde in Bezug auf die Steuer-Themen gar nichts vorher lernen. Das echte Verständnis für die Themen kommt sowieso erst mit dem Klausurenschreiben. Was ich aber wichtig finde, sind solide Kenntnisse in der doppelten Buchführung, dem Wirtschaftsrecht, der Finanzierung. Diese Sachen werden wirklich vorausgesetzt und nicht mehr erklärt. Die Steuer-Themen werden in diesen Lehrgängen von Grund auf vermittelt.
antwortenDie Reihe von Preißer ist viel zu umfangreich und geht viel zu weit (und ist viel zu teuer). Wenn die Anbieter schreiben, dass grundlegende Kenntnisse im Steuerrecht Vorraussetzung sind, dann meinen die wohl eher so was wie dass man wissen sollte, was eine Abschreibung ist oder der Unterschied zwischen Freibetrag oder Freigrenze. Oder das Verhältnis von Gesetz, Richtlinie und Urteil usw.
Ich würde dir Steuerlehre von Rauser oder Steuerlehre von Bornhofen empfehlen. Die beiden Bücher werden in der Ausbildung von Steuerfachangestellten verwendet und sind relativ günstig. Selbst die gehen eigentlich viel zu weit. Ich würde gleich mit dem richtigen Fernlehrgang anfangen und sollte irgendwas unklar sein, einfach dort parallel nachlesen.
Mein Anbieter meint auch, dass man gar nicht zu viel Zeit und Mühe in den Fernlehrgang investieren sollte. "Was Sie jetzt lernen, haben Sie nach Weihnachten sowieso wieder vergessen". Der Fernlehrgang soll eigentlich nur einen groben Überblick über den Stoff vermitteln. So richtig lernt man nur mit Klausuren.
Ich habe auch am Anfang den Fehler gemacht, dass ich zu viel Zeit in den Fernlehrgang investiert habe und alle angesprochenen Erlasse nachgelesen habe. Das Problem war aber, dass ich erst in der Klausur so richtig erkannt habe, was wichtig ist und was ich mir wie anstreichen muss. Den "Blick" dafür kriegt man erst mit Klausurerfahrung. Die Zeit vorher hätte ich mir sparen können. Das hat mir gar nichts gebracht.
antwortenWas haltet ihr vom Taxmaster? Also Master of Arts in Taxation und Steuerberater in einem "Lehrgang"?
Das hört sich meiner Meinung nach recht gut an, vor allem da man auch den Master Abschluss macht, also unterjährig auch Klausuren schreibt. Ich weiß, dass die Klausuren von der Klausurentechnik für die StB-Prüfung nicht von belang sind, aber mit Klausuren festigt man auch schon unterjährig sein Wissen in den Gebieten.
Lounge Gast schrieb:
antwortenDie meisten Vorbereitungskurse auf das Stb--Examen setzen
grundlegende Kenntnisse im Steuerrecht voraus.
Wie eignet man sich dies am besten vorher an? Ein Kollege hat
mir "Die Steuerberaterprüfung" von Preißer
empfohlen (http://www.amazon.de/dp/3791033301), habt ihr
andere Tipps?
Die Kombination ist denke ich ganz gut, da man durch das integrierte Studium einen roten Faden hat und sich dadurch nach und nach den Stoff aneignet, Seminare besucht usw. Reine Steuerberaterlehrgänge sind da mehr so Augen zu und durch. Es ist wohl auch eine Kostenfrage, oder? Ein StB-Lehrgang alleine ist wahrscheinlich deutlich billiger.
antwortenDer Lehrgang ist weder Fleisch noch Fisch. Wenn du den StB machen willst, dann mach ihn - mittels Fernlehrgang, mittels was-auch-immer. Aber dieser Master befähigt dich zu gar nichts. Ja gut, ein bisschen mehr Steuerwissen hat man sich dann teuer erkauft.
Einkommensteuer schrieb:
antwortenWas haltet ihr vom Taxmaster? Also Master of Arts in Taxation
und Steuerberater in einem "Lehrgang"?Das hört sich meiner Meinung nach recht gut an, vor allem da
man auch den Master Abschluss macht, also unterjährig auch
Klausuren schreibt. Ich weiß, dass die Klausuren von der
Klausurentechnik für die StB-Prüfung nicht von belang sind,
aber mit Klausuren festigt man auch schon unterjährig sein
Wissen in den Gebieten.Lounge Gast schrieb:
Die meisten Vorbereitungskurse auf das Stb--Examen setzen
grundlegende Kenntnisse im Steuerrecht voraus.
Wie eignet man sich dies am besten vorher an? Ein
Kollege hat
mir "Die Steuerberaterprüfung" von Preißer
empfohlen (http://www.amazon.de/dp/3791033301), habt ihr
andere Tipps?
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