Moin heute vielleicht eine Frage die nicht unbedingt immer direkt bedacht wird:

Verändert einen die Partnerschaft?

Grund für die Frage ist dass mir die Partnerschaft nach bestandenem Steuerberaterexamen angeboten worden ist. Die Kanzlei ist eine völlig normale mittelständische Kanzlei mit rund 30 Mitarbeitern und 4 weiteren Partnern. Einer der Partner steigt nun aus Altersgründen aus und ich soll die Anteile kaufen.
Ich selber bin seit 5 Jahren in der Kanzlei und gut bei Mitarbeitern und Führung integriert.

Nun habe ich von einer älteren Mitarbeiterin gehört, dass ein Partner wohl vorher auch ganz normal angestellt war in der Kanzlei und mit dem Eintritt in die Partnerschaft sich das persönliche Verhalten wohl drastisch verändert hat. Von immer gut gelaunt zu extrem gestresst, kontrolierend und fordernd gegenüber den Mitarbeitern. Das macht mir gerade ein bisschen Sorgen. Ich habe Angst dass der zusätzliche Stress durch eine Partnerschaft mich nachträglich negativ verändern könnte.

Kennt ihr ähnliche "Schicksale" oder wie geht ihr mit solcher Art Stress um ?

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Ich kann nicht aus Erfahrung sprechen, da ich kein Partner bin. Aber aus der Beobachtung heraus, würde ich einer Veränderung schon zustimmen.

Bisher warst du Angestellter und jetzt bist du dann Teilhaber. Du bist für die Ergebnisse verantwortlich und musst dich vor den anderen Partner verantworten. Das kann einen schon verändern.

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Die neue Stellung als Partner/Teilhaber einer Kanzlei geht regelmäßig mit einem gehörigen Maß an zusätzlicher Verantwortung einher:

Du bist deinen Mitarbeitern gegenüber verpflichtet, dass Auslastung, Honorar und Arbeitsbedingungen stimmen.

Du bist deinen Mandanten gegenüber verpflichtet und musst für die Arbeit deiner Mitarbeiter geradestehen.

Nicht zuletzt musst du wahrscheinlich einen deutlich sechsstelligen Kaufpreis für die Anteile finanzieren. Diese Mittel musst du auch wieder erwirtschaften, insoweit bist du deiner Familie gegenüber "verpflichtet".

Zudem verändert sich deine tägliche Arbeit und du hast plötzlich Unmengen an administrativen Themen auf dem Tisch und kaum noch "Tagesgeschäft".

Diese Dinge und Faktoren belasten jeden Menschen unterschiedlich. Du musst hier selbst abschätzen, ob du hiermit umgehen kannst/willst.
Liebe Grüße

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Du wirst vor allem recht bald merken, wer es dir gönnt und wer nicht. Du kannst jahrelang gut mit anderen zusammengearbeitet haben. Wenn du aufsteigst, werden einige ihr wahres Gesicht zeigen und du wirst merken, dass nicht alle deine Freunde sind. Gerade wenn du als Einsteiger angefangen hast, wirst du nicht von allen auch als Chef akzeptiert werden.

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WiWi Gast schrieb am 06.03.2024:

Moin heute vielleicht eine Frage die nicht unbedingt immer direkt bedacht wird:

Verändert einen die Partnerschaft?

Grund für die Frage ist dass mir die Partnerschaft nach bestandenem Steuerberaterexamen angeboten worden ist. Die Kanzlei ist eine völlig normale mittelständische Kanzlei mit rund 30 Mitarbeitern und 4 weiteren Partnern. Einer der Partner steigt nun aus Altersgründen aus und ich soll die Anteile kaufen.
Ich selber bin seit 5 Jahren in der Kanzlei und gut bei Mitarbeitern und Führung integriert.

Nun habe ich von einer älteren Mitarbeiterin gehört, dass ein Partner wohl vorher auch ganz normal angestellt war in der Kanzlei und mit dem Eintritt in die Partnerschaft sich das persönliche Verhalten wohl drastisch verändert hat. Von immer gut gelaunt zu extrem gestresst, kontrolierend und fordernd gegenüber den Mitarbeitern. Das macht mir gerade ein bisschen Sorgen. Ich habe Angst dass der zusätzliche Stress durch eine Partnerschaft mich nachträglich negativ verändern könnte.

Kennt ihr ähnliche "Schicksale" oder wie geht ihr mit solcher Art Stress um ?

liegt ja an dir wie du dich verhältst... hatte immer den Eindruck, die Partner sind idR deutlich entspannter als Manager etc.

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Natürlich verändert es was. Letztlich ist ein Partner wie ein Handwerksmeister mit eigenem Betrieb in der Situation: Wie Gewinn und Umsatz steigern? Das sind neue Dimensionen die das Verhalten mitbestimmen. Glaube das ist natürlich. Hängen die Kollegen 30 Minuten an der Kaffeemaschine gesellt man sich als Angesteller dazu, als "Kapitaleigner" sieht man das vielleicht etwas weniger locker. Denke der Umgang damit, und das sich bewusstwerden dieser Veränderung ist tricky. Ist aber auch Typsache und kein Naturgesetz.

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Seltsame Frage.
Das hat doch nix mit “Partnerschaft” zu tun.
Das hat was mit Übernahme einer Führungsrolle zu tun - vollkommen ob Partner, Teamleiter, Abteilungsleiter, Vorstand oder Geschäftsführer.

Die Herausforderungen sind überall die gleichen. Wie kann das jemandem der vor diesem Karriereschritt steht, nicht vollkommen klar sein?!

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WiWi Gast schrieb am 06.03.2024:

Moin heute vielleicht eine Frage die nicht unbedingt immer direkt bedacht wird:

Verändert einen die Partnerschaft?

Neue Aufgaben, Positionen verändern einen immer. Du bist dann eben volles Mitglied der Führung, aber das sollte doch kein Thema sein.

Grund für die Frage ist dass mir die Partnerschaft nach bestandenem Steuerberaterexamen angeboten worden ist. Die Kanzlei ist eine völlig normale mittelständische Kanzlei mit rund 30 Mitarbeitern und 4 weiteren Partnern. Einer der Partner steigt nun aus Altersgründen aus und ich soll die Anteile kaufen.
Ich selber bin seit 5 Jahren in der Kanzlei und gut bei Mitarbeitern und Führung integriert.

Nun habe ich von einer älteren Mitarbeiterin gehört, dass ein Partner wohl vorher auch ganz normal angestellt war in der Kanzlei und mit dem Eintritt in die Partnerschaft sich das persönliche Verhalten wohl drastisch verändert hat. Von immer gut gelaunt zu extrem gestresst, kontrolierend und fordernd gegenüber den Mitarbeitern. Das macht mir gerade ein bisschen Sorgen. Ich habe Angst dass der zusätzliche Stress durch eine Partnerschaft mich nachträglich negativ verändern könnte.

Das liegt eher daran, dass du nicht mehr der Arbeitskollege sondern der Vorgesetzte bist. Dadurch ist natürlich auch der Umgang mit den Mitarbeitern anders. Oder um es mal so zu sagen, man kann nicht immer nur gute Miene machen. Manchmal bedarf es auch klarer Ansage oder gar der Entscheidung, Mitarbeiter zu entlassen, wenn sie keine Leistung bringen oder nicht ins Team passen.

Für dieses Thema gibt es auch genug Bücher, ist als ein weithin bekanntes Phänomen, welches jedem Menschen so ergeht, wenn er vom Kollegen zum Vorgesetzten wird.

Kennt ihr ähnliche "Schicksale" oder wie geht ihr mit solcher Art Stress um ?

Druck oder Stress ist natürlich immer ein Faktor, der meist in weniger guter Laune endet. Da muss man an sich arbeiten und auch ehrlich zu sich selbst sein. Genau das ist meines Erachtens der Unterschied zwischen einer guten Führungskraft und einer schlechten: die eine arbeitet an sich, die andere nicht.

Aber jeder wächst mit seinen Aufgaben, keiner wurde als Partner in einer Steuerkanzlei geboren, auch deine zukünftigen Partnerkollegen nicht. :-)

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Partner werden ist die eine Sache, Partner bleiben eine andere. Die wesentliche Frage ist, ob Du einen guten Business Case hast. Falls ja, ist es super Partner zu sein. Mit einem schlechten Business Case ist es kein Vergnügen.

Ich stand vor einigen Jahren auf der Schwelle zur Partnerschaft bei einer Next 10, aber ich war selber nicht vom Business Case überzeugt. Ich habe dann den Bereich gewechselt (immer noch Next 10) und bin dann dort Partner geworden. Bislang habe ich jedes Budget deutlich übertroffen, so dass ich meine Zeit als Partner genießen kann.

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Natürlich verändert das einen.
Schau mal einfach an die Situation:
Als einfacher Angestellter dumme Witze reißen dass der HO Tag nur zur Hälfte mit Arbeit gefüllt wird. Ist ok.

Kommt ein MA zu dir an und erzählt dir das im Spaß, wenn du Partner bist, MUSST du reagieren. Weil du sein Vorgesetzter bist und der gefälligst -auch wenn es so ist - der dir nicht so nen Scheiß erzählen soll.
Die Frage wie du reagierst, in Sinne von „wenn sie die gleiche Leistung mit weniger Zeit machen, dann kommen wir ihnen doch einfach entgegen und es bleibt gleichen Lohn bei weniger Stunden“ )(=Leistungsorientiert, da zwar Überstunden kommen aber die mehr Umsatz bringen)
Oder „HO wird auf ein Tag die Woche begrenzt“ (klassisches Bossing).

Du als Partner bist die Instanz. Du haftest, du hast die Umsatzverantwortung. Du hast graue Haare wenn ein Projekt in die Hose geht. Nicht der Mitarbeiter.
Das verändert einen merklich. Manche sind dann richtig cool drauf und drehen richtig was um und andere macht es kaputt.

Die es richtig gut drauf sind merkt man daran, dass die weiter machen, mehr Kollegen auf einmal da sind und irgendwie es immer weiter geht.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2024:

Moin heute vielleicht eine Frage die nicht unbedingt immer direkt bedacht wird:

Verändert einen die Partnerschaft?

Grund für die Frage ist dass mir die Partnerschaft nach bestandenem Steuerberaterexamen angeboten worden ist. Die Kanzlei ist eine völlig normale mittelständische Kanzlei mit rund 30 Mitarbeitern und 4 weiteren Partnern. Einer der Partner steigt nun aus Altersgründen aus und ich soll die Anteile kaufen.
Ich selber bin seit 5 Jahren in der Kanzlei und gut bei Mitarbeitern und Führung integriert.

Nun habe ich von einer älteren Mitarbeiterin gehört, dass ein Partner wohl vorher auch ganz normal angestellt war in der Kanzlei und mit dem Eintritt in die Partnerschaft sich das persönliche Verhalten wohl drastisch verändert hat. Von immer gut gelaunt zu extrem gestresst, kontrolierend und fordernd gegenüber den Mitarbeitern. Das macht mir gerade ein bisschen Sorgen. Ich habe Angst dass der zusätzliche Stress durch eine Partnerschaft mich nachträglich negativ verändern könnte.

Kennt ihr ähnliche "Schicksale" oder wie geht ihr mit solcher Art Stress um ?

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