Guten Abend

ich bin 27 und hatte schon schon seit längerem die Befürchtung, es wurde mir nun auch kürzlich von einem Neurologen bestätigt, dass eine Alzheimererkrankung vorliegt. Ja, kein Troll.

Ich fühle mich sehr hilflos gerade, da ich einerseits meinen jetzigen Job (Controlling) bzw. verwandte Jobs (Im Grunde alles was sehr komplex ist) nicht mehr machen kann da es mich überfordert ich aber andererseits nicht die nächsten 20 Jahre arbeitslos sein kann.

Da ich nicht weiß, wie stark es voranschreiten wird ist es schwierig einen Plan aufzustellen für die Zukunft.
Aufgrund der Degeneration hatte ich bspw. an eine berufliche Ausbildung gedacht, die eher handwerklich ist als akademisch (Gärtner, Maler etc.) bzw. einen Job im Dienstleistungsbereich (Sales, Vermögensberatung etc.)

Gibt es Ratschläge? Bitte nur ernst gemeinte Sachen.

Hey das ist echt hart. Ich denke das ist unsere Horror Vorstellung für alle.

Ich finde es übrigens sehr mutig, das du dir dann Gedanken machst wie du dein zukünftiges Leben gestalten möchtest.

Die Idee mit dem Handwerk ist eigentlich gar nicht so schlecht. Das Problem ist die Gefahr, wenn du auf den Bau bist oder mit schweren Maschinen arbeitest brauchst du völlige konzentration sonst gefährdest dich und andere.

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und wünsche dir alles alles Gute

Du hast viel Mut, das anzusprechen. Spricht für dich! Erst einmal viel Kraft - du schaffst das!

Wenn Sales etwas für die wäre, könntest du das anpeilen oder vielleicht als Handelsvertreter. Ich persönlich bereue meine damalige Entscheidung nicht ins Handwerk gegangen zu sein, da man dort echt viel machen kann. Zumal jegliches Handwerk konstant gesucht wird. Ich hätte mich gerne im Garten- und Landschaftsbau selbstständig gemacht. Vielleicht peilst du so etwas an. Hierfür brauchst du auch keine Vorerfahrung oder Ausbildung. Zumal die Kundschaft auch zu 90% durch Freude und Verwandte kommt. Versuch dein Glück. Halte uns auf dem Laufenden ;) VG und viel Erfolg!

Mir fehlen die richtigen Worte dich zu trösten, kenne die Erkrankung von der zweiten Frau meines Vaters die uns vor zwei Jahren verlassen hat, eine traurige Erfahrung :-(

Als Tipp für einen guten Arbeitgeber fällt mir spontan REWE ein, dort wurde vor ein paar Jahren ein Cousin von mir eingestellt der im herkömmlichen Sinne als "behindert" gilt und wo in der Familie vorher keiner dachte dass er sowas packen kann. Also die sind da sehr sozial eingestellt!

Ansonsten kann ich dir nur einen wichtigen Gedanken für dein mindset dir selbst gegenüber mitgeben: auch wenn der Intellekt nachlässt vergiss nicht Du bist mehr als das und "das Herz wird nie dement" - diesen Spruch fand ich in einem Fachbuch über Demenz und kann es zu 100 % bestätigen. Also orientiere dich mehr am Fühlen, Emphatischen, etwas mit Menschen als am Intellektuellen, Gedanklichen.

Wenn du in einem Konzern bist: sprich mal mit eurem Betriebsrat und der Schwerbehindertenvertretung darüber. Triff keine wichtigen Entscheidungen (bspw. kündigen) während du noch aufgewühlt bist.

Unternehmen haben Behindertenquoten. Rede am besten mit dem Betriebsrat und Konsorten, ob sich da nicht eine andere Lösung findet. Ob eine handwerkliche Arbeit wirklich besser geeignet ist kann ich nicht sagen und würde ich auf den ersten Blick eher weniger unterschreiben. Ich würde allerdings vermuten, dass es in regulären Unternehmen tatsächlich eher Stellen gibt, die auch solche Bedürfnisse berücksichtigen. Wer in solchen Sachen auch oft Stellen hat wären Behörden. Es ist sicherlich gut, dass du dich frühzeitig damit auseinander setzt. Ich wünsche dir nur das Beste!

Erst einmal wünsche ich Dir viel Energie diese unschöne Diagnose zu verarbeiten und mit neuer Kraft die neuen Aufgaben / Herausforderungen anzunehmen.

Ich würde dir auch empfehlen erst einmal die Lage beim aktuellen Arbeitgeber zu prüfen. Auch wenn Du nicht mehr im Controlling arbeiten möchtest/kannst, haben gerade größere Arbeitgeber eine Vielfalt an Stellen, die vielleicht zu Deinen Wünschen passen könnten. Gerade nach so einem Schicksalsschlag hilft es Dir sicherlich in einem stabilen Umfeld auch nachhaltig Unterstützung zu erfahren.

Berufsunfähigkeitsversicherung SOFORT abschliessen, falls es nicht schon zu spät ist oder du schon eine hast.

Ich möchte dir ans Herz legen bei der Behandlung nicht nur auf die Schulmedizin zu setzen sondern ergänzend weiteres zu probieren. Gerade wenn die Erkrankung früh erkannt wird besteht noch Hoffnung, vielleicht nicht auf komplette Heilung aber auf jeden Fall eine deutliche Verlangsamung. Ich bin nicht vom medizinischen Fach hatte aber in der Familie damit zu tun und habe dementsprechend viel recherchiert und einige gute Anregungen gefunden. Demenzmedikamente sind der absolute Hammer mit teilweise heftigen Nebenwirkungen (leider) dementsprechend versuche bitte dir sobald Du sie nehmen musst oder schon vorher dir deinem Körper und deiner Seele möglichst viel gutes zu tun und achte vor allem auf eine gute soziale Umgebung.

WiWi Gast schrieb am 21.02.2024:

Guten Abend

ich bin 27 und hatte schon schon seit längerem die Befürchtung, es wurde mir nun auch kürzlich von einem Neurologen bestätigt, dass eine Alzheimererkrankung vorliegt. Ja, kein Troll.

Tut mir leid.

Lies das Buch "Heile dich selbst" von A. William und hol dir auch sein Buch "Heile dein Gehirn".

Hallo,

mir fehlen echt die Worte...ich wünsche dir wirklich viel Kraft und Glück.

Sofern du noch keine BU hast:
Bist du in einem Großkonzern? Diese bieten manchmal eine BU ohne Gesundheitscheck an. Diese würde ich SOFORT abschließen. Damit wärst du finanziell schon mal so halbwegs bis zu deinem Lebensende abgesichert.

Dann als nächsten Schritt auf jeden Falle eine Psychotherapie beginnen, um zu lernen damit besser umzugehen.

Danach bereite dich am besten darauf vor, dies (NACHDEM du deine BU abgeschlossen hast) deinem Arbeitgeber mitzuteilen. Allerdings auf gar keinen Fall die Krankheit benennen, sondern einfach nur mitteilen, dass du chronisch Symptome aufweisen wirst und dein bestes tust, mit denen umzugehen.

Wie hat sich die Krankheit bislang bei dir bemerkbar gemacht?

Wie viele andere hier auch schon geschrieben haben, sofort alle Anbieter von BUs abklappern und versuchen eine zu erhalten - falls noch nicht vorhanden.

Zudem bietet das Bundesministerium für Gesundheit auch eine Anlaufstelle, um sich Informationen und Hilfe für finanzielle Unterstützung einzuholen, ich weiß nicht, ob ich es hier verlinken kann, aber über eine kurze Google-Suche findest Du es auf jeden Fall.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Es gibt inzwischen sehr gute Medikation, um den Prozess deutlich abzubremsen und ich drücke Dir die Daumen, dass es in den nächsten Jahren zu weiteren Durchbrüchen bei der Bekämpfung der Krankheit kommt. Alles Gute für Dich!

Welche BU Versicherung zahlt denn, wenn die Krankheit VORHER diagnostiziert worden ist? Keine! Ihr denkt auch, dass Versicherungen Geld verschenken.

Auf gar keinen Fall. Wäre Versicherungsbetrug. Bringt nichts.

WiWi Gast schrieb am 23.02.2024:

Berufsunfähigkeitsversicherung SOFORT abschliessen, falls es nicht schon zu spät ist oder du schon eine hast.

Eine Versicherung mit falschen Angeben abzuschliessen wäre Betrug. Zahlen tun die dann sowieso nichts.

BrioniFanboy87 schrieb am 04.07.2024:

Wie viele andere hier auch schon geschrieben haben, sofort alle Anbieter von BUs abklappern und versuchen eine zu erhalten - falls noch nicht vorhanden.

Zudem bietet das Bundesministerium für Gesundheit auch eine Anlaufstelle, um sich Informationen und Hilfe für finanzielle Unterstützung einzuholen, ich weiß nicht, ob ich es hier verlinken kann, aber über eine kurze Google-Suche findest Du es auf jeden Fall.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Es gibt inzwischen sehr gute Medikation, um den Prozess deutlich abzubremsen und ich drücke Dir die Daumen, dass es in den nächsten Jahren zu weiteren Durchbrüchen bei der Bekämpfung der Krankheit kommt. Alles Gute für Dich!

WiWi Gast schrieb am 23.07.2024:

Auf gar keinen Fall. Wäre Versicherungsbetrug. Bringt nichts.

Vielleicht dann auch eher noch Erwerbsunfähigkeitsversicherung? Oder beides? Lass dich von einem Versicherungsprofi beraten. Der weiß genau, ob das noch geht oder zu spät ist.

Der Zug für ne Versicherung ist für dich (leider) abgefahren. Falschangaben wären Betrug und würden leider sehr schnell auffallen.

So hart das klingt, aber die Absicherung kommt zu spät bzw. hättest du vor den Untersuchungen machen müssen

TE hier: Ich habe vor der Diagnose schon eine BU abgeschlossen gehabt. Mal sehen wie es weitergeht

Dafür braucht er keinen Versicherungsprofi. Vorerkrankungen müssen gnadenlos alle angegeben werden. Ich hatte meine BU-Versicherung sofort nach dem Studium abgeschlossen. Das ist tatsächlich eine der wichtigsten Versicherungen, um den Lebensstandard abzusichern.

WiWi Gast schrieb am 23.07.2024:

Vielleicht dann auch eher noch Erwerbsunfähigkeitsversicherung? Oder beides? Lass dich von einem Versicherungsprofi beraten. Der weiß genau, ob das noch geht oder zu spät ist.

Unabhängig von unseren Versicherungsprofis hier, wie ist es Dir ergangen lieber TE?
Ich drücke Dir die Daumen und freue mich auf jede Nachricht von Dir !

WiWi Gast schrieb am 21.02.2024:

Guten Abend

ich bin 27 und hatte schon schon seit längerem die Befürchtung, es wurde mir nun auch kürzlich von einem Neurologen bestätigt, dass eine Alzheimererkrankung vorliegt. Ja, kein Troll.

Ich fühle mich sehr hilflos gerade, da ich einerseits meinen jetzigen Job (Controlling) bzw. verwandte Jobs (Im Grunde alles was sehr komplex ist) nicht mehr machen kann da es mich überfordert ich aber andererseits nicht die nächsten 20 Jahre arbeitslos sein kann.

Da ich nicht weiß, wie stark es voranschreiten wird ist es schwierig einen Plan aufzustellen für die Zukunft.
Aufgrund der Degeneration hatte ich bspw. an eine berufliche Ausbildung gedacht, die eher handwerklich ist als akademisch (Gärtner, Maler etc.) bzw. einen Job im Dienstleistungsbereich (Sales, Vermögensberatung etc.)

Gibt es Ratschläge? Bitte nur ernst gemeinte Sachen.

WiWi Gast schrieb am 23.07.2024:

Eine Versicherung mit falschen Angeben abzuschliessen wäre Betrug. Zahlen tun die dann sowieso nichts.

BrioniFanboy87 schrieb am 04.07.2024:

Das stimmt grundsätzlich und ich halte die Wahrscheinlichkeit auch für ziemlich gering, dass der TE eine Chance hat. Aber 100% ausgeschlossen ist es nicht. Es müssen „nur“ die konkreten Fragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Ob und inwieweit nach Demenz beziehungsweise entsprechenden Krankheiten (genaue Diagnose) gefragt wird, weiß ich nicht und kann sich auch marginal je nach Versicherer unterscheiden. Da die Krankheit meist erst deutlich später bzw im Rentenalter ausbricht/erkannt wird, also nach dem Berufsleben, halte ich es zumindest nicht für 100% ausgeschlossen, dass ggf eine Chance auf einen individuellen BU-Vertrag besteht. Auch wenn es unwahrscheinlich ist.

Darüber hinaus-wurde erwähnt und erscheint als realistischste Option- wäre eventuell eine kollektive BU möglich. Die hat den Nachteil, dass es sie primär in größeren Unternehmen, tw iRd bAV (auf Entgeltumwandlung besteht ein Rechtsanspruch!), gibt. Außerdem sind die Versicherungsleistungen deutlich geringer als bei einer individuellen BU. Aber es ist oft nur eine (natürlich wahrheitsgemäße) Erklärung nötig, dass man im Vorjahr nicht mehr als 14 Tage am Stück, 6 Wochen insgesamt o.ä. krank war, nötig. Am besten im Unternehmen nach kollektiver BU fragen!

Lieber TE, ich wünsche Dir viel Kraft, dass Dir der ein oder andere praktische Tipp hier vielleicht etwas hilft und dass es bis zum Ausbrechen der Krankheit noch sehr lange dauert. Ich drücke Dir die Daumen, dass es vielleicht doch noch mit einer BU klappt, selbst wenn die Leistung nicht so hoch sein sollte, damit Du zumindest eine gewisse Beruhigung hinsichtlich eventueller finanziellen Schwierigkeiten hast. Stress ist sicher nicht gut für Dich. Alles Gute!

WiWi Gast schrieb am 23.07.2024:

Unabhängig von unseren Versicherungsprofis hier, wie ist es Dir ergangen lieber TE?
Ich drücke Dir die Daumen und freue mich auf jede Nachricht von Dir !

TE hier: Ich habe meine Arbeit verloren und suche mir jetzt einen 9-5 Job mit weniger Anspruch. Hatte eine depressive Phase aber die habe ich hinter mir gelassen.
Was mir gegen Depressionen massiv geholfen hat ist, wieder ein Ziel vor Augen zu haben