WiWi Gast schrieb am 17.02.2022:
Hi, mich würden eure Meinung zum folgendem Profil interessieren. Hätte ich damit bei einer der Adressen Chancen oder eher nicht?
- 3.2 Abi (Begründbar durch Krebserkrankung, mit negativen Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens)
- 1.5 Bachelor BWL (Abschluss unterhalb der Regelstudienzeit mit extra Kursen) mit starkem Fokus auf Tech Themen, insbesondere KI
- Praktika im Bereich Mittelstand Consulting/Audit und Portfoliomanagement, langjähriger Research Assistant am Lehrstuhl
- Stipendiant (1 Semester im Bachelor, kompletter Master), Auszeichnung für ein 2-monatiges Projekt zusammen mit Studenten von anderen Nationen
- Soziales Engagement: Sozialpraktikum in einer Behinderteneinrichtung, langjähriger erster Hilfe Dienst, Engagement im Sportverein, Mentor an der Uni für neue Studenten
- Aktuell Master an einer europäischen Target (Riege unter Bocconi, HSG etc.), Schnitt liegt derzeit bei umgerechnet 1.0 (dementsprechend sollte es bei mind. Top 5% sein) mit Strategievertiefung
Ich beabsichtige zuvor noch ein Praktikum im Consulting bei einer Big 4/T3 (Chancen sehe ich jedoch eher niedrig) bzw. bei DAX 40 IC zu absolvieren.
Ich denke ja - würde das mit deiner Erkrankung hervorheben, sodass erkennbar ist warum die Abinote nicht überragend ist.
Mit deinem Profil und einem Master a la HSG etc. würdest du mit einem T2 Consulting-Praktikum sicherlich auch bei MBB eingeladen werden. Musst halt vielleicht mal schauen, dass du das Notenscreening umgehst indem du das über einen Kontakt einreichst. Aber da würde ich mir wegen dem Abi nicht so viele Sorgen machen; einmal hast du in vielerlei Punkten genug Tatendrang bewiesen und auch im akademischen Exzellenz gezeigt, außerdem hast du einen sehr vertretbaren Punkt mit der Krebserkrankung.
Ich finde es ohnehin fraglich einen Abschluss so stark zu gewichten der 5 Jahre her ist und ganz besonders - wie hier von einigen postuliert wird - als Ausschlusskriterium zu nehmen bei einem 1,0er Schnitt an der HSG. Deswegen würde ich auch nicht alles ernst nehmen, weil wenn man nur nach Wiwi-Treff geht, kann man bei 3,2 er Abi (ganz gleich ob triftiger Grund oder nicht) ohnehin nur noch Buchhalter werden, auch wenn man in Oxford studiert und dort zu den Besten gehört - mal überspitzt gesagt. Ich würde sagen es geht einfach darum so viel Exzellenz wie möglich zu beweisen im CV und ein sehr gutes Abi hilft da aber natürlich ungemein und macht es weniger beschwerlich.
Was mich an der ganzen überzogenen Abi Thematik aber auch nervt, ist, dass die Abinote nicht so vielaussagend ist, wie immer behauptet wird. So war man auf Schulpforta auf dem naturwissenschaftlichen Track mit 2,0 bereits einer der Besten aufgrund sehr strenger Notengebung (unter wohlgemerkt vielen anderen begabten Schülern, die nur durch ein Auswahlverfahren reingekommen sind), während ich auch Freunde in Berlin habe, die schon echt entspannt eine 1,5 im Abi am Ende hatten. Kannte auch welche, die dann extra auf so ner Brennpunktschule ihr Abi gemacht haben, weils so viel einfacher war
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