Nach US-Präsident Trump scheint auch Präsident Macron an Hydroxychloroquin interessiert
US-Präsident Donald Trump könnte Recht behalten mit seiner Notfallzulassung des deutschen Arzneimittels Resochin. Nach US-Präsident Trump scheint auch Präsident Macron an Hydroxychloroquin interessiert. Ärzte in Frankreich und Amerika haben Erfolge in der Behandlung von Covid-19 mit dem Medikament signalisiert. Bayer hatte den USA drei Millionen Tabletten des Malaria-Medikaments mit dem Wirkstoff Chloroquin gespendet. Deutschland hat sich das Medikament ebenfalls gesichert.

USA und Frankreich melden Erfolge bei Covid-19 mit Malaria-Medikament Chloroquin
[UPDATE: Laut einer chinesischen Veröffentlichung vom 19. Februar 2020 hat eine COVID-19-Studie mit Chloroquin in zehn chinesischen Krankenhäusern bei mehr als 100 COVID-19 Patienten ermutigende Ergebnisse gebracht. Chloroquin ist ein kostengünstiges Malariamittel, das seit etwa 80 Jahren eingesetzt wird.] In einer weiteren Studie von China und Frankreich sind an zwei Dutzend Coronavirus-Patienten danach ebenfalls sehr gute Heilungserfolge mit Chloroquin erzielt worden. China hat Chloroquin daraufhin bereits in die Empfehlungen zur Vorbeugung und Behandlung der COVID-19-Pneumonie aufgenommen. [UPDATE: Belgien hat Chloroquin/Hydroxychloroquin ebenfalls in seine Behandlungsempfehlungen für COVID-19 aufgenommen. Selbiges gilt für die Behandlungsrrichtlinie für Covid-19 in Südkorea.] US-Präsident Donald Trump sieht darin einen großen Durchbruch im Kampf gegen das Coronavirus. Gegen starke Widerstände hatte der US-Präsident das Medikament von Bayer mit einer Notfallgenehmigung in den USA zugelassen. [UPDATE: Am 5. April 2020 betonte der US-Präsident Donald Trump auf einer Pressekonferenz erneut, er sei optimistisch hinsichtlich des Potenzials des Malariamedikaments zur Behandlung von COVID-19-Patienten und die amerikanische Regierung habe rund 29 Millionen Tabletten gelagert. In der Schweiz wird auch eine Zulassung im Eilverfahren für eine Behandlung mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquin geprüft. Wie die Zeitschrift manager magazin am 2.4.2020 berichtet, will die Bayer AG Chloroquin nun auch in Europa produzieren.]
[Update: Am 31. März 2020 hat China eine weitere Studie mit 62 COVID-19-Patienten der Wuhan University vorgelegt, die eine schnellere Genesung mit Hydroxychloroquin (HCQ) zeigt.]
Wie das amerikanische Wall Street Journal am Sonntag schrieb, berichteten Ärzte in Kansas City von Erfolgen bei Covid-19 Patienten durch die Behandlung mit dem Wirkstoff Chloroquin. Die Nachfrage nach dem Medikament sei in den USA bereits sprunghaft angestiegen. [Das schwedische Pharmaunternehmen Recipharm hat am 20. März 2020 von einem ähnlichen Anstieg der Nachfrage des von ihnen in Schweden vermarkteten Produkt Klorokinfosfat RPH Pharma (Chloroquinphosphat) berichtet. Als Grund nannte das Unternehmen, dass Chloroquin möglicherweise bei der Behandlung von Patienten mit Coronavirus-COVID-19 bedingter Pneumonie eingesetzt werden kann.]
Einer der führenden französischen Virologen Professor Dr. Didier Raoult, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten des Krankenhauses La Timone in Marseille in Frankreich, spricht in einer zweiten Studie ebenfalls von einer eindeutigen Wirkung. Das berichtet die französische Zeitung Le Monde. Die neue Studie umfasst 80 Patienten, von denen 65 (81 Prozent) nach Angaben der Autoren eine „günstige Entwicklung“ zeigen und im Durchschnitt nach weniger als fünf Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Die französische Regierung hat das Medikament Chloroquin daraufhin offiziell zugelassen für die Behandlung bei COVID-19 Patienten.
Gegen Covod-19 behandelt wurden die Patienten mit
- Hydroxychloroquin (200 mg x 3 pro Tag für 10 Tage)
- und Azithromycin (500 mg am 1. Tag, dann 250 mg pro Tag für weitere 5 Tage).
Bei schwerer Lungenentzündung wird auch ein Breitbandantibiotikum eingesetzt.
UPDATE Frankreich:
In der Nacht zum 30. März 2020 hat das IHU – Méditerranée Infection in Marseille bei 1.291 (Stand 13.5.2020: 3.287 Patienten und 17 Verstorbene) Coronavirus-Patienten die mit Hydroxychloroquin und Azithromycin behandelt werden, lediglich einen Verstorbenen COVID-19 Patienten gemeldet. Alle COVID-19 Patienten der Chloroquin-Azithromycin-Gruppe werden seit mindestens 3 Tagen mit den beiden Medikamenten behandelt. In den anderen Krankenhäusern in Marseille verstarben ohne die Theraphie mit Chloroquin und Azithromycin dagegen 16 von 2.222 COVID-19 Patienten (Stand 13.05.2020: 4.844 Patienten und 151 Verstorbene).
Nach dem US-Präsident Donald Trump scheint sich laut TheGuardian und Bloomberg der französische Präsident Emmanuel Macron jetzt ebenfalls für das Malariamedikament Hydroxychloroquin zu interessieren. Der französische Präsident sagte nach einem Besuch bei dem französischen Virologen Professor Dr. Didier Raoult, dass er die Behandlung von Didier Raoult unterstützten und testen lassen werde. Der Infektionsspezialist Professor Didier scheint in der Behandlung von über 3000 Corona-Patienten mit einer Kombination aus dem Malariamedikament Hydroxychloroquin und dem Antibiotikum Azithromycin sehr erfolgreich.
Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer AG hat den USA drei Millionen Tabletten des Malaria-Medikaments mit dem Wirkstoff Chloroquin gespendet. Französische Medien berichten, dass das französische Pharmaunternehmen Sanofi den französischen Behörden das Arzneimittels zur Behandlung gegen COVID-19 ebenfalls in ausreichendem Maße zur Verfügung stellen will. Die Schweizer Novartis will den weltweiten Kampf gegen die COVID-19-Pandemie ebenfalls mit einer Spende von bis zu 130 Millionen Dosen Hydroxychloroquin unterstützen. [UPDATE: In den USA hat am 31. März 2020 ein weiteres Big Pharma Unternehmen 400.000 Tabletten des Medikaments Hydroxychloroquin gespendet. Der amerikanische Pharmariese Amneal Pharmaceuticals, Inc. hat das Malaria-Medikament dem US-Bundesstaat Louisiana zur Behandlung von Coronaviren überlassen. Teva Pharmaceutical Industries hat bereits vor knapp 2 Wochen eine Spende von mehr als 6 Millionen Dosen Hydroxychloroquinsulfat-Tabletten an Krankenhäuser in den USA bekannt gegeben, um die dringende Nachfrage nach dem Arzneimittel als Untersuchungsziel zur Behandlung von COVID-19 zu befriedigen. Innerhalb von einem Monat will das amerikanisch-israelische Pharmaunternehmen in den USA zudem weitere 10 Millionen Dosen zur Verfügung stellen. Das Novartis-Tochterunternehmen Sandos hat laut der U.S. Food and Drug Administration 30 Millionen Dosen des Medikaments Hydroxychloroquin gespendet. ]
UPDATE USA:
Einem Bericht der amerikanischen Zeitung THEHILL vom 20. April 2020 zufolge, haben die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) und Novartis eine Vereinbarung getroffen, die es dem Schweizer Pharmaunternehmen ermöglicht, eine klinische Studie mit Hydroxychloroquin für Patienten mit COVID-19, der durch das neuartige Coronavirus verursachten Krankheit, durchzuführen. Wie die der deutsche TV-Sender ARD, der amerikanische Nachrichtensender CNN und die britische Zeitung The Guardian am 19.05.2020 berichten, nimmt der US-Präsident Trump nach eigenen Angaben wegen der Corona-Pandemie das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin vorbeugend gegen Covid-19 ein. Als Grund gibt Trump an, dass viele Ärzte und Krankenschwestern es auch vorsorglich einnehmen würden. Er nehme auch Zink ein, um sein Immunsystem zu stärken. [Anmerkung der Redaktion: Das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin scheint als Zink-Ionophor zu bewirken und die intrazelluläre Zink-Konzentrationen zu steigern. Zink wiederum wirkt hemmend auf die RNA-Polymerase von Coronaviren.]
UPDATE Kanada:
Das kanadische Beteiligungsunternehmen Codebase Ventures Inc. hat sich die Rechte am Transdermal Hydroxychloroquine Drug Delivery System gesichert, wie es in einer Pressenachricht vom 20. April 2020 mitteilt.
UPDATE Indien:
Indien stellt 70 Prozent des weltweiten Hydroxychloroquin-Angebots her. Wie die Zeitung theeconomictimes am 16. April 2020 berichtet, sendet Indien bereits Hydroxychloroquin in 55 von Coronaviren betroffene Länder. Indien liefert das Medikamant Hydroxychloroquin in die Nachbarländer Afghanistan, Bhutan, Bangladesch, Nepal, Malediven, Mauritius, Sri Lanka und Myanmar. Weitere Lieferungen gehen nach Sambia, Dominikanische Republik, Madagaskar, Seychellen, Uganda, Burkina Faso, Niger, Mali Kongo, Ägypten, Armenien, Kasachstan, Equador, Jamaika, Syrien, Ukraine, Tschad, Simbabwe, Frankreich, Jordanien, Kenia, Niederlande, Nigeria , Oman und Peru. Auch auf die Philippinen, nach Russland, Slowenien, Südafrika, Sri Lanka, Tansania, in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Usbekistan, Urugway, Kolumbien, Algerien, Bahamas, Mauritius und in das Vereinigte Königreich werden Lieferungen von Hydroxychloroquin geschickt. Indien hatte vorübergehend ein Exportverbot beschlossen, weil die USA 29 Millionen Dosen bestellt hat und das Medikament in Indien vom medizinischen Personal teilweise vorbeugend eingesetzt wird.
UPDATE Australien:
Australische Forscher beginnen eine klinische Studien zur Behandlung von COVID-19 in 50 Krankenhäuser in Australien. Dabei werden die COVID-19 Patienten mit dem Malaria-Medikament Chloroquin und dem HIV-Medikament Kaletra (Lopinavir / Ritonavir) behandelt. "Wir sind jetzt bereit, Patientenstudien mit den Medikamenten zu beginnen, von denen eines ein HIV-Medikament und das andere ein Anti-Malaria-Medikament ist", sagte Professor David Paterson von der University of Queensland. Er ist Direktor des Zentrums für klinische Forschung der Universität von Queensland und beratender Arzt für Infektionskrankheiten am Royal Brisbane and Women's Hospital (RBWH). „Vor Beginn der klinischen Studien wurden die Medikamente einigen der ersten mit COVID-19 infizierten Patienten in Australien verabreicht, und alle haben sich vollständig erholt, ohne dass Spuren des Virus in ihrem System zurückblieben." Der australische Gesundheitsminister Greg Hunt verspricht am 2. April 2020, dass das COVID-19-Medikament Hydroxychloroquin in Kürze in Australien in jedem Krankenhaus das dies anwenden möchte, erhältlich sein wird.
Interview von 7NEWS Australia zu COVID-19
mit Professor David Paterson 16.03.2020
Wie die Zeitung Welt berichtet, hat sich Deutschland das mögliche Covid-19-Medikament laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ebenfalls in "größeren Mengen" gesichert. [UPDATE: Laut einem Bericht des SWR vom 18. März 2020 kommt das Medikament in China und Italien bereits seit Wochen bei Covid-19-Patienten zum Einsatz. In Deutschland ist es trotz der 80 Jahre langen Erfahrung mit dem Medikament für die Behandlung von Patienten mit dem Coronavirus nicht zugelassen. Wie die Zeitung BILD am 03. April 2020 berichtet, legt Jens Spahn zur Bekämpfung medizinisch schwerer Corona-Erkrankungsverläufe auch Hoffnungen auf das Malaria-Medikament Resochin des Pharmakonzerns Bayer.
Laut dem Nachrichtensender Phoenix stuft auch der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Wolf-Dieter Ludwig zwei Wirkstoffe als hoffnungsvoll ein: Zum einen den Wirkstoff Remdesivir, der als Mittel gegen Ebola entwickelt wurde und jetzt auch in zwei großen Studien an Corona-Patienten in Deutschland getestet werden soll. Zum anderen Chloroquin, beziehungsweise Hydroxychloroquin, "ein sehr gut bekanntes Malaria-Medikament, das wahrscheinlich auch eine antivirale Wirksamkeit hat und deshalb die Aktivität von SARS-CoV-2-Viren hemmen kann", so Ludwig. Diese beiden Wirkstoffe stehen laut Ludwig in der Einschätzung der Kommission an das Bundesgesundheitsministerium an erster und zweiter Stelle.]
SWR Interview von SWR zu COVID-19
Prof. Peter Kremsner, 18.03.2020
Download [PDF, 3 Seiten - 215 KB]
SARS-CoV-2 Covid-19 Studie 2020
Chloroquine and hydroxychloroquine as available weapons to fight COVID-19
Weitere Informationen zu Chloroquin und Hydroxychloroquin
Chloroquin ist ein weit verbreitetes Medikament gegen Malaria und Autoimmunerkrankungen. Es wurde in verschiedenen Studien als potenziell antivirales Breitbandmedikament beschrieben. Es ist bekannt, dass Chloroquin die Virusinfektion blockiert, indem es den für die Virus / Zell-Fusion erforderlichen endosomalen pH-Wert erhöht und die Glykosylierung von zellulären Rezeptoren von SARS-CoV stört. Neben seiner antiviralen Aktivität besitzt Chloroquin eine immunmodulierende Aktivität, die seine antivirale Wirkung in vivo synergistisch verstärken kann. Möglicherweise ist Chloroquin ein billiges und sicheres Medikament gegen das Coronavirus (2019-nCoV), das bereits seit mehr als 70 Jahren eingesetzt wird. Hydroxychloroquin wirkt wie Chloroquin, ist jedoch weniger schädlich für die Netzhaut als Chloroquin. Beide Wirkstoffe steigern die für das Immunsystem wichtige Versorgung mit Zink. Warentest zu Hydroxychloroquin als Antirheumatikum.