WiWi Gast schrieb am 22.12.2019:
Hey,
ich interessiere mich schon seit langem für den Bankensektor.
Nun habe ich die Chance bei der DZ Bank oder der Deutschen Bank ein duales Studium in Kooperation mit der Frankfurt School zu absolvieren. Das Studium mit der Spezialisierung Digital Business (Wirtschaftsinformatik) hat einen vergleichsweise hohen BWL-Anteil jedoch werden auch IT Themen gut behandelt.
Bei der DB ist zudem die Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung integriert. Dafür ist man auch recht stark an die IT gebunden und wechselt intern nicht sonderlich viel. Auch nach dem Studium liegt der Fokus auf der IT.
Bei der DZ Bank wechselt man in den ersten zwei Jahren alle 8 Wochen die Abteilung. Man dient größtenteils als Schnittstelle zwischen den Businessbereichen und der IT und hat relativ viele Freiheiten.
Mein Problem aktuell: Ich weiß noch nicht wo ich mich langfristig sehe und was mich wirklich interessiert. Ich habe inzwischen einige Programmierkenntnisse erlangen können und das macht mir auch Spaß. Ich habe aber eigentlich immer den Wunsch gehabt, irgendwann in Managementpositionen einzusteigen und in den Businessbereichen mitzuwirken.
Bei der Deutschen Bank bekomme ich zusätzlich eine fundierte IT-Ausbildung als Anwendungsentwickler, was sicherlich schonmal nicht schlecht ist. Bei der DZ Bank kann ich mich breiter aufstellen und muss mich erst nach 2 Jahren auf eine Abteilung festlegen. Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Wie würdet ihr euch entscheiden und was wäre der ausschlaggebende Punkt? Wie steht ihr die Entwicklungschancen bei beiden Banken?
Hi
Winf oder Dual lohnt sich an der FS nicht.
Herzlichst, ein FSler
Kannst du das begründen? Warum soll es sich nicht lohnen?
Zunächst einmal möchte der zukünftige Student nur wegen der Uni zu einer dieser Banken (sonst würde er nicht nur diese Banken und die FS nennen). Er schiebt sich damit in eine Schiene, in die er gar nicht rein will.
Aber was noch viel wichtiger ist, ist, dass dies keine Wirtschaftsinformatik ist. Es ist (auch offiziell) ein BWL Bachelor, auf dem Zeugnis steht Bachelor of Science in Business Administration, und der Anteil der technischen Fächer ist im neuen Programm (ab Studienstart 2019) bei weniger als 30%.
In unserem Jahrgang ist er noch bei .ca 50% und selbst bei uns bereuen es viele. Einige haben ihre Ziele erreicht in dem sie sich selbst etwas beigebracht haben, andere machen einen Master an einer vernünftigen technischen Uni (TU München, TU Darmstadt,
KIT), dort aber auch nur Winf, da der Anteil an IT Fächern im Bachelor zu gering ist für einen richtigen Inf-Master.
In den Banken darf man aber schön IT zeug machen, für das man unterqualifiziert ist. Daher haben die meisten Leute die das machen eine extreme Belastung. Vollzeitstudium + Arbeit + das nötigste für die Arbeit lernen.
Falls dem Fragesteller etwas an Tech liegt, soll er an eine staatliche Uni. Falls er einen besseren BWL Bachelor will, dann ist die FS eine gute Wahl (Alternativ TUM BWL), würde aber eher den (Dual nicht möglichen) neuen richtigen Winf Studiengang empfehlen, er gleicht dem unseren und hat auch etwa einen 50% Tech Anteil.
Ich würde dem Fragesteller empfehlen, er soll mal hierher kommen (nicht an einem der Bachelor Days wo alles schön gestaltet und schöngeredet wird) und mal mit Leuten sprechen, die in einem dieser Programme sind. Es gibt einige die glücklich sind, doch die meisten sagen, es war Geldverschwendung. Vielleicht ist es auch nur meine eigene Wahrnehmung da viele in meinem Freundeskreis so denken.
Herkommen und rumfragen ist da die beste Lösung, die Studenten hier sind nett und beantworten sowas gerne und ehrlich.
Zu mir: Ich bin nicht in einer der Winf Klassen.
antworten