hey, ich weiß nicht, an wen ich mich sonst noch wenden soll, darum hab ich das nach reiflicher überlegung mal hier reingepostet und hoffe, dass ihr mir hier ien wenig weiterhelfen könntet!

Folgende Situation: Ich habe ein Angebot für einen der begehrten dualen Studienplätzen des Siemens-Konzern in Berlin angeboten bekommen. Ich würde somit bereits in 3 Jahren eine kleine Führungsaufgabe mit sehr ansprechender Vergütung übernehmen können. Wäre es klug v.a. in diesen Zeiten, solch eine Zukunftsaussicht gegen ein "unsicheres" reines Uni-Studium zu tauschen? Meinen damaligen Entschluss, mich für ein duales Studium zu bewerben, kam unter anderem auch durch "Generation Praktikum"-Berichte, die ein Gefühl der Unsicherheit bei mir erzeugt haben. Da ich aus einer einfachen Familie stamme, habe ich keinerlei Chancen durch das sogenannte Vitamin B leicht verantwortungsvolle Praktika zu erhalten. In einem solch riesigen Konzern wie Siemens hätte man es wohl leichter, verantwortungsvolle, vielfältige Aufgaben zu erhalten, die einem die ja für die Berufswelt sehr wichtige Berufserfahrung(u.a. durch Auslandspraktikum) bieten könnten.

Mein Berufsziel war aber immer das Consulting und bisher erschien es mir als kluger (v.a. aus finanzieller Sicht gesehen) Weg, erstmal bei Siemens meinen Bachelor zu machen und danach an einer Universität meinen Master draufzusetzen, um danach ins Consulting einsteigen zu können. Nach einigen E-mails an Unternehmensberater kleinerer Firmen wurde mir mein Eindruck bestätigt, dass für das Consulting ein Universitätsstudium unabdingbar ist. Könnt Ihr hier diese Einschätzung teilen, v.a. im Hinblick auf die "Big4" (die für jeden angehenden Wirtschaftsstudenten natürlich erstmal als das "Nonplusultra" erscheinen)? Sollte ich auf jeden Fall den Universitätsweg einschlagen, auch wenn das Angebot von Siemens in diesen harten Zeiten durchaus reizvoll erscheint und ich am Ende im Uni-Studium scheitern und mit ner unsicheren Zukunft dastehen könnte?

Zur Wahl der Universität hätte ich auch noch ein paar Fragen:

Ist der Ruf der Hochschule bezüglich Wirtschaftswissenschaften wirklich so immens wichtig, wie überall der Eindruck für einen Abiturienten vermittelt wird? Am Ende spielt doch die Rolle der Hochschule nur eine untergeordnete Rolle, da doch die Persönlichkeit überzeugen muss? Ich überlege v.a. im Hinblick darauf, dass ich beispielsweise an der Uni Mannheim (die ja zweifelsohne die wohl Beste im Lande ist) vielleicht nicht so aus der großen Masse herausstechen kann, wie es z.B an der Uni Bayreuth der Fall sein könnte? Somit wäre es doch vermeintlich "einfacher" (ja ich weiß naütrlich dass man überall sehr viel tun und lernen muss, aber ich denke mir, derselbe lernaufwand wird an ner "leichteren" uni besser bewertet als in mannheim) sehr gute Ergebnisse an einer etwas weniger renommierten Universität zu erzielen, und die Noten sind doch neben Praktika und diversen soft-skills mit das Entscheidende, wenn man sich später bewirbt? Oder sollte man von so Etwas seine Entscheidung nicht beeinflussen lassen, da wohl die Ausbildung an der Universität Mannheim auch bei vermeintlich schlechteren Zensuren ein viel höheres Niveau hat und für die ganze persönliche Entwicklung wichtiger ist?

Ist es eigentlich utopisch überhaupt anzunehmen, bereits während des Bachelorstudium ein gutbezahltes Praktikum im Bereich Consulting zu erhalten? (siehe wisu-praktikumszeitschrift)

Sehr, sehr vielen Dank bereits im Voraus! ich weiß, dass viele Studenten sehr viel lernen müssen, aber ich wär wirklich für jede nur denkbare Hifle dankbar!

Hallo,

vorweg: Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Aber ich bin in genau der gleichen Situation wie du, nur eben ein anderes Unternehmen. Als ich den Vertrag unterschrieb, dachte ich das duale Studium wäre das Non-Plus-Ultra. Habe allerdings bald darauf gelesen, was es für Probleme mit sich bringt. Habe jetzt prallel noch die Bewerbung bei der Uni MA laufen. Bin noch total unentschieden, einen Tag klar Dual, einen Tag klar UNI MA... es ist so eine unglaublich schwere Entscheidung. Ich hoffe es gibt hier ein paar konstruktive Antworten !!

Wenn du mit Big4 McKinsey, BCG, Bain, Berger meinst: Studiere an einer Top-Uni (entweder Elite-Uni, Priavtuni oder Uni mit entsprechendem Ruf im Fachbereich), schreibe gute Noten und hoffe auf bessere Zeiten

Wenn du mit Big4 EY, KPMG, PwC, Deloitte meinst: BA könnte klappen, wenn du noch einen Master anschließt. Wichtig sind die passenden Vertiefungen (im Gegensatz zu den Strategieberater, die auch gerne Exoten nehmen) und (wie bei den Strategieberatungen) Ausland. Dafür nehmen die es in normalen Zeiten mit den Noten nicht so streng.

Mach erstmal deinen Bachelor bei Siemens.
Wenn du schonmal die Möglichkeit hast einen Fuß in der Tür eines so großen Konzerns zu haben, würde ich das nicht gleich verschenken. Wenn du damit fertig bist, hast du erstmal was in der Hand und höchstwahrscheinlich auch schonmal einen Job.

Ich glaube allerdings nicht, dass du gleich nach deinem dualen Studium eine Stelle mit Führungsverantwortung übernehmen wirst.

Wäre auch etwas früh, meinst du nicht? Wer sollten denn dann deine Mitarbeiter sein?

Wie dem auch sei. Auf der Basis kannst du dann aufbauen und evtl den Master machen, wenn du dann noch willst.

Aufgaben im unteren und mittleren Management nach Studienabschluss oder gegen Studienende an der Berufsakademie sind absolut keine Ausnahme und durchaus realistisch.
Mach doch deinen Bachelor bei Siemens an der BA und gucke wie dir das Fach überhaupt gefällt und du damit zurecht kommst. Danach kannst du einen Master an der Uni machen.

Du solltest bedenken: auch ein Master an einer (Elite- blablabla)Uni garantiert dir einen Platz bei den Big4. Deiner bei Siemens wäre allerdings ziemlich sicher.

Mach deinen Bachelor bei Siemens, ist eine sichere Sache. Danach kannst du noch immer den Master an der Uni machen (natürlich nicht sicher). Aber es macht keinen Sinn wenn man sich nicht sicher ist das Gegenteil davon zu tun.

Und das sage ich als Student der Uni Mannheim, für mich war die Entscheidung richtig, für andere muss es nicht so sein.

Ich würd bei dem Siemens-Programm zugreifen, schon allein der "Marke" wegen.. es dauert ja nur drei Jahre und solltest Du dann zu dem Entschluss kommen, dass es doch nciht ganz das richtige war, kannst Du doch noch ein Uni-Studium dranhängen. Vielleicht boomt die Wirtschaft ja in drei Jahren wieder, dann interessiert es keinen, wo Du Deinen Abschluss gemacht hast. Habe selbst zunächst ein BA-Studium absolviert und danach recht flott noch ein Uni-BWL-Studium drangehängt, hatte dann mit 25 Jahren zwei verschiedene Diplome und die Firmen haben sich um mich gerissen (da war dann grad ne Boomphase, nach dem BA-Studium eher ne Flaute: ca 70 Bewerbungen => 3 Gespräche ohne Jobangebot).

Post vom Threadersteller:

Naja es ist ja so, dass man danach 3 Jahre bei Siemens bleiben muss, also sofern Siemens das will. 1 Jahr wird man ja sicher übernommen, um auch die Bachelorarbeit schreiben zu können. Dann bin ich 24, mit eventuell weiteren 2 jahren dann auch "schon" 26.
das Studium wär übrigends in Verbindung mti einer Fh, vllt sogar noch besser als BA. Achja dazu noch ein IHK Abschluss zum Industriekaufmann.

Aber nicht dass ein falscher Eindruck entsteht:
Mein Gefühl leitet mich gerade GEGEN siemens, damit ich einfach mal meine grenzen an einer Top-uni ausloten kann. Ich weiß einfach nicht, wo ich steh im Vergleich mit den ganzen anderen Wirtschaftwissenschaftlern. GEnauso würd ich mich glaub ich auch beispielsweise in 2 jahren "ärgern", wenn ich irgendwas weniger anspruchvolles machen muss, das mir überhaupt nicht gefällt (bitte jetzt keien diskussion über meinen ausdruck ^^ ) udn dafür n guter freund von mir n top-praktikum macht...

aber jetzt nach euren Kommentaren schwanke ich natürlich schon wieder, genauso wie derjenige im ersten Post unter mir. Es wär cool, wenn du dich (oder irgendwer anders, der dasselbe durchmacht oder mir einfach noch nen persönlichen ratschlag mit auf den Weg geben will) bei mir melden würdest, dann können wir da mal disktuieren.
Schreibt mir einfach ne E-mail an:
Fightclubleader@web.de (uralte e-mail adresse, drum komisch anmutender name ^^ )

@ post vor mir: Du hast ja geschrieben, dass du nach der Ba-Phase weniger Einladungen hattest und nach dem Uni Studium heiß begehrt warst (klar duales studium + uni studium ist weltklasse), aber dann würde man sich doch 3 jahre sparen, wenn man "nur" uni studium macht. Vielleicht brandet in 3-5 jahren wieder der War of Talents auf und da würd ich lieber einen Uni-Abschluss als nem Fh-Abschluss in der Hinterhand haben... oder doch nicht? aaaaaaah die entscheidung bringt mich um ^^

sehr vielen dank allen, die bisher geantwortet haben und ich hoff es kommen noch mehr meinungen dazu :-)!

@24.07.
fh ingolstadt? ;)

Wie dir schon mitgeteilt wurde: Für Consulting ist ein universitäres Studium UNABDINGBAR und das BA oder FH-Studium würde diesbezüglich (! - keine Verallgemeinerung) als Makel ansehen.

Ebenso wird dir die Uni Mannheim mehr Türen öffnen als andere Unis. Wenn du an der Uni Bayreuth der Beste sein würdest, dann würdest du auch zu den Top-Leuten an der Uni Mannheim gehören. Und wenn du an der Uni Bayreuth nicht der beste bist, dann bleiben dir Türen genauso verschlossen wie wenn du in Mannheim im Mittelmaß untergehst.

Dein Siemens BA-Studium ist etwas grundsolides um in einem dt. Großkonzern ein einträgliches Gehalt bezahlt zu bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Ein Uni-Studium an in Mannheim ist ein Abenteuer, welches dich in den Chefsessel von McKinsey bringen kann oder zum Arbeitsamt.

Die Zulassung zu Uni-Masterstudiengängen an guten Unis sind sehr kompetitiv. Auch wenn dein Bachelorstudium formal ausreichen würde - kannst du es praktisch vergessen. Selbst wenn man dich zulassen würde (unwahrscheinlich), kannst du es vergessen, den gesamten Stoff nachzuholen um im Master mitzukommen.

Im Endeffekt ist es eine Risikoabwägung und eine Frage, ob du lieber die Nestwärme eines Großkonzerns und BA-Ausbildung haben möchtest, oder dich in die große weite Welt begibst und Praktika in Frankfurt, London und Singapur machst. Ja, falls du Karriere machen willst, solltest du örtlich nicht gebunden sein. Ohne Auslandssemester oder Auslandspraktikum wird es sehr schwer oder gar unmöglich, zu McKinsey zu kommen.

Das ganze driftet wieder in ein einfaches "Uni vs. FH vs. BA"-Gespräch ab. Dazu kannst du hier schon genug Müll lesen.

Die Frage ist ob dir der Schritt von der BA bzw. FH auf die Uni gelingt. Soweit ich weiß ist es nicht ganz einfach von einer FH zur Uni zu wechseln.

Was willst du eigentlich mit dem dualen Studium? Arbeiten oder auf jeden Fall einen Master? Wenn es ein Master sein soll: Warum gehst du jetzt zu Siemens? Wäre es nicht ratsamer an einer Uni zu studieren und Praktika in verschiedenen Bereichen zu machen? Wenn du definitiv einen Master machen willst, dann würde ich jetzt zur Uni gehen. Wenn du unentschlossen bist und keinen Master möchtest, dann würde ich an deiner Stelle das Angebot von Siemens annehmen.

"aber dann würde man sich doch 3 jahre sparen, wenn man "nur" uni studium macht. Vielleicht brandet in 3-5 jahren wieder der War of Talents auf und da würd ich lieber einen Uni-Abschluss als nem Fh-Abschluss in der Hinterhand haben."

das stimmt schon, die 3 Jahre könntest Du Dir sparen, wenn Dir das wichtig ist.. allerdings ist es ja nicht gesagt, dass Du nach dem Uni-Studium sofort ne Stelle bekommst.. ein Abschluss in Mannheim ist auch kein Karriere-Garant.. Siemens ist halt schon ne gute Adresse und macht sich gut im Lebenslauf, egal was Du nach dem dualen Studium noch so vorhaben solltest.. ich glaub Du hast grad eher ein Luxus-Problem, ich glaube weder mit dem Siemens-Programm noch mit einem Uni-Studium machst Du irgendetwas falsch..

Ich glaube es ist immer besser theorie und praxis zu verbinden. Auch die Unternehmen sehen das lieber, wenn die Studenten schon Praxiserfahrung haben. Und im Anschluss stehen dir ja alle Türen offen, wenn es denn unbedingt der Master sein muss.....???!!

Hallo!

Obwohl diese Diskussion schon etwas ältrer ist, hoffe ich doch vom Threadersteller eine Antwort zu bekommen.
Bin derzeit in genau der gleichen Position wie oben beschrieben. Angebot von Siemens für den dualen Studiengang "International Business" und hab aber auch seit 1 Jahr das Ziel später im Consuling zu arbeiten. Ich zweifle ebenso ob das dann mit einem Uni-Master klappen kann.

Könntest du mir bitte, bitte sagen, was du damals gemacht hast und wo du jetzt studierst? Uni Mannheim oder Siemens?

Dein Thread spricht mir wortwörtlich aus der Seele :)

IB an der Uni Erlangen-Nürnberg?