Mal eine Rückmeldung dazu von einem Ex-GK-Anwalt:
Der Punkt mit dem Alter wird total überschätzt. Ein Jurastudium dauert in der Regel 8 Semester, ich kenne persönlich einige die es in 6 Semestern geschafft haben. Danach kommen 2 Jahre Referendariat. Im zweiten Jahr (Anwaltsstation und Wahlstation arbeiten die guten Leute schon in der GK, dort gibts dann bis zu 60k im Jahr nebenbei). Also: im Verglich zu BWL Bachelor + Master dauert das nicht wesentlich länger. Natürlich machen viele Juristen vorher noch einen Dr. oder einen Auslands-LL.M. (ich z.B. beides), das muss aber heute keiner mehr haben um in der GK anzufangen. Dazu reicht es notenmäßig so unter den Top 20-25% zu sein.
Die GKs schaffen es, die Stunden ihrer First-Year Associates für > 250 Euro an den Mandanten zu bringen. Auch wenn nicht alle Stunden abrechenbar sind, trägt sich selbst ein First-Year in den meisten Fällen. Keine Ahnung ob und wenn ja zu welchen Sätzen ein MBB First Year abgerechnet werden kann.
Grundsätzlich sind die GK-Stundensätze einfach sehr hoch, zudem wird lange gearbeitet. Der UBT (Umsatz pro Berufsträger) liegt im Durchschnitt oft > 500k. Nach der alter 1/3 Regel gehen davon ca. 1/3 als Gehalt an den Associate, 1/3 sind sonstige Kosten und 1/3 Profit für den Partner.
Letztlich ist das hohe Einstiegsgehalt in den GKs auch der Tatsache geschuldet, dass die Nachfrage nach guten Juristen wächst (allein die GKs stellen im Jahr über 1.000 Absolventen ein), die Zahl der Absolventen aber sinkt. In Zeiten in denen die Generation Y sich den Job im Zweifel nach WLB und nicht nach Gehalt aussucht, die GKs einen ganz üblen Ruf bei den Absolventen haben und auch die Justiz händeringend Richter und Staatsanwälte sucht (R1 Besoldung aufwärts) müssen die Kanzleien einfach immer mehr bieten (Angebot und Nachfrage, kennt ihr sicher ;-). Keine Ahnung wie es bei den BWLern aussieht.
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