Du zitierst zwei unterschiedliche Personen. Ich bin derjenige davon, der bis Ende 2023 (genau genommen September 2023) bei BCG war. Zuletzt war ich PL bei Industrial Goods und in Summe ca. 5.5 Jahre dort.
Du kannst bei den Kollegen keinen Qualitätsverlust darstellen? Das kann ich mir kaum vorstellen, da das sogar unter den Partnern recht offen angesprochen wurde. Ansonsten reicht auch ein Blick zu LinkedIn. Die Profile kann man ja erstmal recht objektiv bewerten. Und es ist dabei eben ein Fakt, dass in 2020-2023 ganz andere Leute eingestellt wurden, als zuvor. Das sind erstmal Fakten
Zu den anderen Punkten kann ich nix sagen.
WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:
Ohne da jetzt übermäßig eine Lanze für meinen Ex Arbeitgeber brechen zu wollen aber hier muss ich doch mal einhaken:
Wenn Du bis Ende 2023 bei BCG warst und jetzt in der Industrie bist geht das aber sehr schnell mit dem Qualitätsverlust ;-). Intern haben wir davon nichts gemerkt übrigens, im Gegenteil es gab einige Kunden bei denen McK oder Bain nicht mehr gut gesehen waren und wir damit gesetzt. Ich bin sicher das gab es auch anders herum aber nichts wesentlich anderes als die Jahre davor.
X-Offers gegen McK waren auch nicht zu 80% verloren wenn ich mich recht entsinne war das eher 50/50. Passt auch besser zur Größe der beiden Firmen; sind in DACH mittlerweile ja fast gleich groß.
Langläufer gibt es sicherlich aber die Regel ist es nicht. Wie Du, da Du ja bei BCG warst sicher weisst gibt es ja die 1000h Regel nach der Du automatisch vom Projekt kommst (es sei denn Du möchtest nicht) wenn Du irgendwo für 1000 Stunden warst. Leute (gerade A/Cs) die länger als ein paar Wochen on the Beach sind werden eigentlich umsonst on top auf ein Projekt gegeben um sie weiter auszubilden.
Darf ich mal fragen wie lange Du bei BCG warst? Hintergrund meiner Frage ist, dass Du einige Begriffe nicht verwendest wie das jemand machen würde der länger bei uns war. Z.B. gibt es bei BCG kein "Financial Services" (so nennt glaube ich Bain die PA) sondern Financial Institutions. Was mich total verwirrt ist die Aussage dazu dass die Kollegen "auf PTO" seien. PTO ist die wöchentliche Survey die abprüft wie happy man auf dem aktuellen Projekt ist. Man kann aber nicht "Auf PTO" sein.
In Summe würde ich jedem Empfehlen sich selbst ein Bild von der jeweiligen Beratung zu machen und sich weniger auf Einzelmeinungen im Wiwi-Treff zu verlassen ;-)
WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:
BCG hat durch das oben genannte Wachstum wahnsinnig stark an Qualität verloren. Die heutigen Profile sind keineswegs mehr verlgeichbar mit den Jahren zuvor.
Ich war bis Ende 2023 selbst bei BCG und bin nun in der Industrie. Selbst hier auf Kundenseite merkt man die abnehmende Qualität bereits. Aus meiner Sicht hat man sich das krampfhafte Wachstum damit sehr "hart" erkauft.
Das stimmt. McK und Bain haben auch ordentlich eingestellt, m.E. war hier die Abschwächung der Profile nicht ganz so stark.
Bei McK ist es logisch, da die meisten Cross-Offer Kandidaten aus meiner Erfahrung so gut wie 70-80% zu McK gehen vs. den anderen zwei B & Bs - d.h. bei Expansion / Mitarbeiter Wachstum hatte McK immer noch die Möglichkeit Leute einzustellen, die früher mit Absage von McK zu Bain oder BCG gegangen wären und somit das allgemeine Niveau hochgehalten.
BCG kann ich mir wirklich nicht erklären was die geritten hat. Ich war damals noch in der Beratung und mit einigen Leuten im Austausch, die mich wg. Interview Prep gefragt haben. Bei BCG waren da wirklich Leute dabei ohne jegliche Consulting Vorerfahrung, die basierend auf einem Workshop ein FT Interview und danach auch Offer erhalten haben.
Von den Leuten die ich kenne die auch noch dort sind, höre ich bezüglich Projekte auch sehr viel schlechtes. Kenne mehrere Leute die in ihren ersten 2 Jahren nicht mehr als 2-3 Projekte gesehen haben (weil Langläufer und zwischendrinnen Beach / PTO). Sehr viel Implementationszeug und davon auch sehr viel im Financial Service Bereich (s. Bundesbank Artikel).
Wenn ich jetzt nochmal in die Beratung gehen würde würde ich McK vor Bain präferieren. Bain ist vor allem top notch in Consumer aber auch PEG und FS (wenn einem das taugt, wobei FS Beratung wirklich nicht zu empfehlen ist - wenn man jetzt schon weiß das man PE machen will dann definitiv Bain > McK, die sind wirklich auf jedem Deal der Rang und Namen hat als Advisor dabei. BCG und McK machen dann was übrig bleibt).
Was allgemeine Strategieberatung betrifft hat McK und hat die meiste Strahlkraft. Sehr starker Footprint natürlich in der Industrie (Automotive und Zulieferer) sowie bei einigen ausgewählten Versicherern (auch nicht wirklich zu empfehlen) durch die Größe der Firma jedoch auch genug Möglichkeiten im Life Science, Chemicals (bei McK GEM) oder auch PE (bei McK PEPI) durchzustarten. Einzig Consumer ist bei McK DE wirklich auch nicht viel Coverage bzw. sehr schwer reinzukommen weil natürlich jeder lieber Consumer beratet als Automobil / Industriebuden.
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