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Optim. Wirtschaft beschleunigt Versagen der Währung

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WiWi Gast

Optim. Wirtschaft beschleunigt Versagen der Währung

Hallo,
als BWL-Student im ersten Semester habe ich mal an die VWL-Abteilung Fragen

  1. Frage: Wenn durch Internethandel der Zwischenhandel ausgeschaltet wird, wenn durch die Auslagerung von Arbeit und Wegfall von gut bezahlten Arbeitsklräften die Mittelschicht wegbricht, wenn überall die Gewinne nach oben verteilt werden, kommt es dann nicht recht schnell zu einer Kapitalakkumulation, die sehr dem von Marx beschriebenen Phänomen ähnelt, was zu Verarmung von 99% der Bevölkerung führt, viele Absatzmärkte brechen weg, die Schuldner in der Bevölkerung (inklusive der Staat) können den Besitzenden die Schulden nicht mehr zurückzahlen, schließlich geht die Währung daran kaputt. Je optimierter die Produktion und die Wirtschaft läuft (Versicherung übers Internet, automatisierte Wirtschaftsprüfung), desto weniger Jobs, desto schneller die Kapitalakkumulation, desto schneller Währungscrash; infolge der Beschleunigung des Währungscrashes ist die vermeintliche Effizienz, die mit einer Ausschaltung der Mittelschicht einhergeht, nicht über einige Jahrzehnte gesehen, besonders ineffizient? Mir erscheint das logisch, ich habe aber gehört, dass ich da einiges übersehe.

  2. Frage: Welche Theorie besagt, dass der prozentuale Zuwachs der Wirtschaft immer mit mindestens dem gleichen Zuwachs in der Realwirtschaft verbunden sein soll, ansosten gibt es mittel- oder langfristig Probleme mit der Stabilität der Wirtschaft. Wo kann ich zu dieser Theorie etwas finden?
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WiWi Gast

Re: Optim. Wirtschaft beschleunigt Versagen der Währung

Deine Schlüsse in der ersten Frage decken sich nicht mit der empirischen Realität:

Im Vergleich zum 19. Jahrhundert ist in den Industriestaaten die Bruttolohnquote dadurch deutlich gestiegen. 1870 betrug die Lohnquote in Deutschland nur 43,1 Prozent.[4] Sie stieg zunächst bis 1930 auf 60,2 % und sank bis 1939 wieder auf 54,9 %. In der Nachkriegszeit stieg sie seit den 1950ern wieder und erreichte den höchsten Wert zwischen 1974 und 1981, nach Bontrup 1981 mit 75,3 Prozent (die genaue Jahres- und Prozentzahl unterscheidet sich in unterschiedlichen Quellen, relativ einheitlich ist allerdings der zeitliche Trend bei der Entwicklung der Steigerungen und Senkungen).[4] Diese Entwicklung wurde auch durch den Wandel von der durch Landwirtschaft und kleine selbstständige Existenzen geprägten Nachkriegswirtschaft zu einer Industriegesellschaft hervorgerufen.[5] Im weiteren Verlauf der 1980er Jahre ist die Lohnquote gesunken und betrug nach derselben Statistik 2006 noch 65,6 %.[4] Dadurch entstand eine zunehmende Diskrepanz von Lohnquote und Produktivität in Deutschland.[6] Im Zuge der Wiedervereinigung war kurzzeitig ein sprunghafter Anstieg der Lohnquote zu beobachten, welcher dadurch zu erklären ist, dass in Westdeutschland die Arbeitslosigkeit sank und in Ostdeutschland weniger Kapitaleinkommen bestanden sowie die Arbeitsproduktivität niedriger war. Trotzdem ging bis zum Jahr 2000 der Anteil nach der Statistik des Statistischen Bundesamtes auf 72,2 % zurück. In den Jahren 2000-2007 sank die Lohnquote leicht und liegt seitdem relativ konstant bei ca. 66%

Die zweite Frage verstehe ich nicht ganz:
Schau dir mal das steady-state gleichgewicht aus der neoklassischen Wachstumstheorie an. Geht das in die Richtung die du meinst?

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checker

Re: Optim. Wirtschaft beschleunigt Versagen der Währung

Ich bin jetzt nicht gerade der VWL-Crack und will es auch gar nicht versuchen. Nur mal eine Sache:

Lounge Gast schrieb:
...
....> wenn überall die Gewinne nach oben verteilt

werden...

Was ist denn dieses "oben"? Durch vielerlei Beteiligungen ist quasi jeder Bürger an Gewinnen beteiligt:

  • Steuern auf Gewinne
  • Mitarbeitergewinnbeteiligungen
  • Kapitalanlagen, inkl. verschiedenster Versicherungen
  • Gewinne, die durch "Verprassen" von den Unternehmen oder echten Superreichen wieder an das "einfache" Volk verteilt werden.

Insofern glaube ich nicht, dass das passiert. Solange es einen funktionierenden Staat mit einer sozialen Marktwirtschaft gibt ist das eigentlich nicht möglich. In den Ländern in denen das nicht funktioniert fehlt eben genau das.

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WiWi Gast

Re: Optim. Wirtschaft beschleunigt Versagen der Währung

Mit nach oben verteilen ist gemeint, dass die oberen Zehntausend steuerlich über Jahrzehnte hinweg immer besser gestellt werden, so dass deren Anteil an Gesamtvermögen immer mehr steigt. Der Adel in Frankreich vor der französischen Revolution war im Vergleich zur einfachen Bevölkerung schlechter gestellt als der heutige Geldadel. Natürlich hatte die einfache Bevölkerung damals im Gegensatz zur heutigen Situation noch nicht einmal eine Grundversorgung. Dass heute die Grundversorgung sichergestellt ist und die Mehrheit der Bevölkerung ruhiggestellt ist, ist klar. Aber die oberen Zehntausend enteilen durch Steuergeschenke (Stiftungen im Ausland, immer geringer werdende Erbschaftssteuer) dem Rest der Bevölkerung, auch dem sehr gut verdienenden Anteil an der Bevölkerung, der aber auf Erwerbstätigkeit angewiesen ist (meinetwegen ein Chefarzt z. B.).

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