WiWi Gast schrieb am 06.04.2022:
Wichtig ist, dass ein Asset Manager einen klaren Investment Ansatz und eine klare Strategie hat, was er besser versteht als der Markt. Das kann zum Beispiel durch eine Fokussierung auf Übernahmeangebote, High Frequency Trading etc. der Fall sein.
Für einen klassischen bottom up Ansatz a la Warren Buffett ist dann eben ein sehr gutes Verständnis der jeweiligen Industrien, ein gutes Netzwerk etc. nötig.
Ein komplexer Ansatz muss aber nicht unbedingt gut sein. Letztendlich ist entscheidend, welche Risiko adjustierte Rendite damit langfristig erzielt wird.
Fakt ist auch, dass nur sehr wenige Fonds den Markt langfristig outperformen. Gerade wenn man eine faire Benchmark nimmt, was bei vielen Multi Asset Produkten nicht der Fall ist. Von den in Deutschland bekannten PMs von denen man regelmäßig Interviews im Handelsblatt etc. liest hat eigentlich niemand einen guten Track Record. Letztendlich handelt es sich da oft um reines Marketing.
Am Ende verkauft du Kunden eine Dienstleistung und diese ist halt im Gegensatz zu anderen Sachen hart vergleichbar durch eine Benchmark. Aber es gibt mehr als Investment Alpha, Insti Anleger wollen gute Betreuung und Unterstützung bei Regulatorik etc. und die haben In House selten das Know How die Investments selber zu machen. Und es ist auch nicht so, dass man jedes Segment per ETF/Direct Indexing abdecken kann und will.
Nur mal als nicht ganz ernst gemeinter Vergleich: Du kannst dir auch selbst die Haare schneiden, aber wenn dann deine Frisur scheiße aussieht kannst du a) niemand die Schuld, im AM musst du dem Board schon erklären wieso du nicht wie alle Insta-Influenza 1000% mit einer Goldmine gemacht hast du, b) beim Dienstleister sollte die Professionalität höher und damit aufgrund des besseren Risikomanagement das Ergebnis konstanter (-> lieber 3x 1% als -6%,0%,6%) und c) gibt es Sachen die der AM halt im Alts / Private Markets Bereich kann und dafür bezahlt -> Föhnfrisur :D
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