WiWi Gast schrieb am 28.11.2020:
Da muss ich leider widersprechen, sorry. Ich war selbst auf einer FH bevor ich nach Mannheim in den BWL Bachelor gewechselt bin. Davor fand ich es auch immer unfair, dass mich Leute für mein FH Studium belächelt hatten, aber leider hatten sie recht: Das war nichts im Vergleich zu Mannheim.
Natürlich ist nicht FH gleich FH, es gibt härtere und leichtere, aber insgesamt würde ich doch annehmen, dass es an den allermeisten FHs leichter war als im Mannheimer Bachelor.
Eine Freundin von mir macht nach dem Bachelor jetzt auch den Master in Mannheim und sagt sie hatte noch nie für so wenig Aufwand so gute Noten. Sie lernt sehr viel weniger als im Bachelorstudium, aber ihr Masterschnitt ist jetzt schon deutlich besser als der Bachelorabschluss (und sie hat keine Management- oder Marketingvertiefung, sondern die als sehr notenunfreundlich bekannten Sachen).
Vor allem in den VWL Pflichtmodulen fand sie es dann wohl lustig, was für eine große Klappe die DHler vorher hatten und wie dann rumgeheult wurde, dass das ja viel zu schwer wäre.
„Rigour“ und „Relevance“ erklären das ganze Thema abschließend, zwei Prinzipien, die man insbesondere in den USA genau im Blick hat - Stanford etc. orientieren sich stark daran, also an beidem, solche Unis gibt es in DE eher nicht.
Wer den Unterschied nicht begreift, der darf sich auf sein Universitätsstudium nichts einbilden, denn der versteht nicht, was er überhaupt akademisch macht, wer den Unterschied versteht, muss mit dieser Uni/FH-Diskussion aufhören, weil dann klar wird, dass dieses Schwerer/Leichter-Spielchen substanzloser Unsinn ist.
Unis orientieren sich primär an „Rigour“, d.h. der sehr strikten Anwendung wissenschaftlicher Prinzipien auf jede noch so kleine Fragestellung - in dieser Reihenfolge. In der Physik z.B. würde man sowas als Grundlagenforschung charakterisieren. FHs orientieren sich primär an „Relevance“, fokussieren sich stärker auf tatsächlich real relevante Fragestellungen, auf die sie dann wissenschaftliche Methoden anwenden. Zwei verschiedene Ansätze. Vergleich obsolet.
By the way, das Master-Studium ist für die meisten in BWL doch leichter als das Bachelor-Studium, weil man im ersten Studium viel mehr Pflichtelemente in der Breite hat, die vielleicht nicht jedem liegen. Da könnte man jetzt auch so ein Spielchen draus machen, aber auch das wäre arg sinnlos ;)
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