WiWi Gast schrieb am 12.11.2018:
Warum soll die Krankenpflegerin dem Arztsohn das Studium.... du kennst das Argument.
WiWi Gast schrieb am 12.11.2018:
Das ist einfach ein fundamental deutsches Konzept. Wenn du im Ausland zu den Top 5% gehörst, kriegst du in Regel die beste Bildung UND zahlst nichts. Die schwächeren Leute sind dann natürlich am A****. In D wird die breite Masse gefördert. Jeder bekommt praktisch kostenlosen Zugang zu sehr solider Universitätsbildung. Hat natürlich den Nachteil, dass die allerbesten Leute ein Incentive haben, ins Ausland abzuwandern.
Dass dieses Konzept immer schlechter funktioniert, liegt mMn an der Globalisierung. Dadurch wird es für exzellente deutsche Studenten immer einfacher, ins Ausland auszuwandern.
Außerdem wird es doch auch immer einfacher für außergewöhnliche Individuen, komplette Industrien bzw. die ganze Welt mit innovativen Ideen zu verändern, siehe Zuckerberg, Jobs, Musk etc. etc. Dass Deutschland bei der Digitalisierung ohnehin schon hinterherhinkt, hilft da auch nicht.
Ich spreche aus erster Hand - ich hatte selbst die Wahl und bin ins Ausland gegangen. In Deutschland hätte ich eine unglaublich verbürokratisierte Promotion vor mir gehabt, von der ich ein, zwei Jahre mit Lehrtätigkeit und sinnlosen Arbeiten für meinen Supervisor verschwendet hätte. Zweites Angebot - Oxford - drei bis vier Jahre PhD, keine Verpflichtung zum Lehren, Vollfinanzierung und großzügiges Gehalt, viele Freiheiten wie z.B. Reisen. Vom Prestige, Netwerk, etc. ganz zu schweigen. Die deutsche Regierung macht sich ja noch nicht mal die Mühe, finanzielle Förderung für deutsche Doktoranden im Ausland anzubieten (wie z.B. China das im großen Stil macht). Im Gegenteil, ich werde hier von der britischen Regierung gefördert.
Wenn ich jetzt eine bahnbrechende Entdeckung machen sollte, wird das den Briten zugutekommen. Nicht Deutschland. Ich sage das ganz wertneutral, mir ist es total gleich. Aber was für ein Incentive gibt Deutschland mir denn? Gar keins.
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