Hallo liebe Forumsmitglieder,

was würdet ihr in folgender Situation tun?

Ich komme aus dem Ausland und bin seit 10 Jahren in Deutschland, habe einen Master-Abschluss in Management und Marketing (anerkannt in DE) und arbeite derzeit in einem Unternehmen in der Region Stuttgart. Im Allgemeinen habe ich 13 Jahre Berufserfahrung in Supply Chain/Material Management. Meine derzeitige Position ist Disponent EG9 und ich erhalte 60.000 EUR pro Jahr einschließlich Zusatzleistungen und Boni (Elektrobranche, 700 MA in DE, 8000 MA weltweit). Für jemanden mit einem Master-Abschluss ist das definitiv nicht genug.
Bei meinem Arbeitgeber wäre der einzige Weg nach oben die Position eines Teamleiters von meinem Team. Ich sehe mich nicht wirklich in dieser Position und würde viel lieber den Weg des Experten einschlagen.
Meine jetzige Firma zahlt der IG Metall BW. Leider kann ich nach zwei Jahren bei meinem jetzigen Arbeitgeber als Disponent/Sachbearbeiter im operativen Einkauf hier nichts mehr lernen und der Job ist einfach langweilig. Ich denke immer ernsthafter darüber nach, mich nach etwas Neuem umzusehen, wo die Stelle meiner Ausbildung würdig und auf jeden Fall höher in der ERA-Tabelle angesiedelt wäre.

Was würdet iht tun?
Gibt es hier Akademiker mit einem Master-Abschluss in BWL?
Wie viel sollte man nach der ERA-Tabelle in BW mit den Qualifikationen wie meine verdienen?
Ich kann mir vorstellen, dass es auf Dauer schlecht für meine Psyche ist, wenn ich in einer Position verbleibe, in der ich weit überqualifiziert bin ;-)

Ich freue mich auf die Antworten!
Nicki

Ich komme ebenfalls aus dem Ausland und arbeite seit diesem Jahr in Vollzeit als Consultant. Ich habe meinen Bachelor und Master in Deutschland gemacht, mit Schwerpunkt auf Finance, Accounting & Controlling. Mein Jahresgehalt beträgt auch 60k.

Es scheint, als wärst du deutlich unterbezahlt. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass dein Abschluss nicht in Deutschland gemacht wurde oder ob es einfach daran liegt, dass dein Arbeitgeber ein Sparfuchs ist. Wenn du deinen Marktwert herausfinden möchtest, bewirb dich einfach. Falls andere Unternehmen auch rund 60.000 Euro anbieten, könnte es an deinem Abschluss liegen. In dem Fall wäre es eine Option, einen Master in Deutschland zu machen. Oder vielleicht bietet dir jemand mehr als 75.000 Euro (bei deiner Berufserfahrung denke ich, dass dies das Mindestgehalt sein sollte), und du könntest einen Wechsel in Betracht ziehen

Nicki850190 schrieb am 01.12.2023:

Hallo liebe Forumsmitglieder,

was würdet ihr in folgender Situation tun?

Ich komme aus dem Ausland und bin seit 10 Jahren in Deutschland, habe einen Master-Abschluss in Management und Marketing (anerkannt in DE) und arbeite derzeit in einem Unternehmen in der Region Stuttgart. Im Allgemeinen habe ich 13 Jahre Berufserfahrung in Supply Chain/Material Management. Meine derzeitige Position ist Disponent EG9 und ich erhalte 60.000 EUR pro Jahr einschließlich Zusatzleistungen und Boni (Elektrobranche, 700 MA in DE, 8000 MA weltweit). Für jemanden mit einem Master-Abschluss ist das definitiv nicht genug.
Bei meinem Arbeitgeber wäre der einzige Weg nach oben die Position eines Teamleiters von meinem Team. Ich sehe mich nicht wirklich in dieser Position und würde viel lieber den Weg des Experten einschlagen.
Meine jetzige Firma zahlt der IG Metall BW. Leider kann ich nach zwei Jahren bei meinem jetzigen Arbeitgeber als Disponent/Sachbearbeiter im operativen Einkauf hier nichts mehr lernen und der Job ist einfach langweilig. Ich denke immer ernsthafter darüber nach, mich nach etwas Neuem umzusehen, wo die Stelle meiner Ausbildung würdig und auf jeden Fall höher in der ERA-Tabelle angesiedelt wäre.

Was würdet iht tun?
Gibt es hier Akademiker mit einem Master-Abschluss in BWL?
Wie viel sollte man nach der ERA-Tabelle in BW mit den Qualifikationen wie meine verdienen?
Ich kann mir vorstellen, dass es auf Dauer schlecht für meine Psyche ist, wenn ich in einer Position verbleibe, in der ich weit überqualifiziert bin ;-)

Ich freue mich auf die Antworten!
Nicki

Wenn dir dein aktueller Job keinen Spaß macht, bleibt nur noch ein Jobwechsel. Ob du woanders mehr verdienen würdest, kannst du nur herausfinden, wenn du dich auch bewirbst. Also, los geht's!

P.S.: Ich war letztes Jahr genau in derselben Situation wie du und konnte einen Job finden, der meine Qualifikation geschätzt und angemessen honoriert hat, mit einem Gehaltsplus von über 30k! Viel Glück! ;-)

WiWi Gast schrieb am 02.12.2023:

Ich komme ebenfalls aus dem Ausland und arbeite seit diesem Jahr in Vollzeit als Consultant. Ich habe meinen Bachelor und Master in Deutschland gemacht, mit Schwerpunkt auf Finance, Accounting & Controlling. Mein Jahresgehalt beträgt auch 60k.

Es scheint, als wärst du deutlich unterbezahlt. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass dein Abschluss nicht in Deutschland gemacht wurde oder ob es einfach daran liegt, dass dein Arbeitgeber ein Sparfuchs ist. Wenn du deinen Marktwert herausfinden möchtest, bewirb dich einfach. Falls andere Unternehmen auch rund 60.000 Euro anbieten, könnte es an deinem Abschluss liegen. In dem Fall wäre es eine Option, einen Master in Deutschland zu machen. Oder vielleicht bietet dir jemand mehr als 75.000 Euro (bei deiner Berufserfahrung denke ich, dass dies das Mindestgehalt sein sollte), und du könntest einen Wechsel in Betracht ziehen

Sie ist nicht unterbezahlt! Sie hat eine Stelle als Disponentin angenommen und diese Stelle gibt einfach nicht mehr her. Es interessiert doch keinen, ob du einen Master oder nicht hast. Als Supply Chain Manager sind auch höhere Gehälter drin, aber ob sie dafür relevante BE hat, fraglich.

Dein Master, welcher über 10 Jahre her ist, beeinflusst mittlerweile weder deine Qualifikation für einem Job-(wechsel) signifikant, noch dein Gehalt. Was bringt dir denn noch die Marketingvorlesung von damals groß?

Mein Master ist ähnlich lange her. Ich verdiene über 250k und erinnere mich noch gerade so, welche BWL Vertiefung ich gewählt habe und was das Thema meiner Masterarbeit war

Uni Abschlüsse sind die Eintrittskarte ins Berufsleben und keine Dauerfahrkarte, die noch nach 10 Jahren gilt.

Meinetwegen, wenn die Uni hohe Signalwirkung und damit den gleichen Effekt wie ein Doktortitel hat (um mal eine Diskussion in die Richtung im Keim zu erdrücken). Das sehe ich bei deinem Karrierepfad in Richtung Experte/Sachbearbeiter aber nicht.

Wenn du jetzt ins Marketing wechselst, dann zählt vielleicht dein Abschluss wieder was. Dann aber deine Berufserfahrung aus dem Supply Chain nicht. Dann konkurierst du mit Bewerbern mit ähnlichem Abschluss und 2-3 Jahre Berufserfahrung.

Wie schon einige Vorredner gesagt haben. "Einfach" bewerben und dein Glück bei anderen Stellen/Unternehmen versuchen. In Deutschland ist wie bereits ausgeführt nach 10 Jahren im Job relativ uninteressant, ob du einen Master hast oder nicht.

Welche Aufgaben hast du bei deiner jetzigen Rolle übernommen? Wie hast du dich darin verbessert? Wie kannst du deine darin erworbenen Fähigkeiten gewinnbringend für eine höherwertigere/fachlich anspruchsvollere Position (mit entsprechend besserer Vergütung) einbringen? Das sind alles Punkte, die sich in deiner Bewerbung wiederfinden sollten.

Viel Erfolg!