Es gibt in der Arbeitswelt vertikale Bewegungen, die eher einfach sind, und solche, die sehr schwer sind.
Vom <Jobtitel> zum <Senior Jobtitel> ist z.B. im Allgemeinen recht einfach, weil das einfach durch die Tenure kommt. Schwerer sind dagegen solche Wechsel, in denen ein echter Zuwachs an Verantwortung entsteht. Das kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren, ich kenne aber die Sprünge vom Fußsoldaten zum Manager und später vom Manager zum (erweiterten) Geschäftsführungskreis als schwierig. Und genau diese Sprünge macht man idealerweise innerhalb derselben Firma, d.h. man muss diese etwas zähe Decke durchstoßen.
Durch einen Wechsel zu einem neuen AG, der einem diese Chance geben will, passiert das eher selten. Denn der hat ja keine Datengrundlage, um zu bewerten, dass er Dir den neuen Job zutraut.
Jetzt ist der Schritt vom Junior zum Regular kein ganz so großer Schritt, aber auch das habe ich schon ganz konkret als Manager gesehen. In dem Fall war das einfach jemand, bei dem man nicht gemerkt hat, dass er den Biss hat, sich weiterzuentwickeln. Derjenige hat sogar die Stunden geschrubbt, ist aber größtenteils im luftleeren Raum heißgelaufen (wie auch immer er das hinbekommen hat..) und hat damit nicht den Eindruck erweckt, dass man genau ihn jetzt befördern sollte. Wer seine eigene Zeit nicht managen kann, sollte auch keine anderen Ressourcen managen.
So richtig kannst das nur Du bewerten. Liegt das an der Firma und die Kultur ist nicht gut, die Erwartungen an einen Junior unrealistisch? Ich bin zum Beispiel kein Fan davon, solche Einsteigerbeförderungen von Geschäftszahlen abhängig zu machen.
Oder liegt ein Teil an Dir, und Du hast vielleicht noch nicht das gezeigt, was für den AG wichtig ist?
Ein Wechsel kann helfen, kann aber auch gefährlich sein. Wenn das dann die dritte Stelle als Junior ist, dann wird das in der Zukunft auch schwierig. Solltest Du das aber tun, dann lass Dir zu Beginn ganz konkret festschreiben, zu welchem Zeitpunkt Du "entjuniort" wirst. Das kann auch schrittweise sein, mich wollte man anno dazumal mitten in der Krise in einem zweiten Job in einer zweiten Rolle auch "Junior" nennen. Das habe ich abgelehnt und gesagt, mir ist egal, als was sie mich intern führen (Gehalt war ok), aber ich werde extern kein "Junior" verwenden und möchte das auch später in keinem Zeugnis sehen. Das war für alle okay, und ich bin den Junior losgeworden.
antworten