WiWi Gast schrieb am 21.04.2021:
Hallo,
Ich will so bald wie möglich ein Unternehmen gründen und habe auch schon meinen Business Plan herausgearbeitet, etc. Allerdings würde es mich noch interessieren, wie es bei einer evtl Pleite mit meiner Karriere aussieht. Ist das ein großer Nachteil im Lebenslauf oder vielleicht sogar ein Vorteil (Erfahrung als CEO)? Könnte ich dann nur noch in startups arbeiten?
Klare Juristen-Antwort: kommt drauf an.
Die "Pleite" eines Einzelunternehmens geht häufig mit einer Insolvenz einher, da persönlich gehaftet wird. Dies kann bei Bewerbungen in bestimmten Branchen von Nachteil sein.
Die Pleite einer Kapitalgesellschaft geht natürlich auch mit einem Regelinsolvenzverfahren einer, für die Gesellschaft. Regelmäßig jedoch auch mit einem Verbraucherinsolvenzverfahren des GF, da ist die Verwunderung in meinen Beratungen immer groß.
Dies jedoch nur wenn Pleite=Überschuldung und/oder Zahlungsunfähigkeit.
Wenn Pleite nur eine Art "wirtschaftlicher Schieflage" beschreibt, kann bei einem Einzelunternehmen einfach aufgehört werden selbstständig tätig zu sein. Bei einer Kapitalgesellschaft muss erstmal die Liquidation erfolgen, dies dauert und ist relativ kostspielig.
In den USA gehört es ja zum guten Ton bei einer Bewerbung eine Insolvenz vorzuweisen, in Deutschland ändert sich das negative Image langsam (Fuckup Nights usw.).
Ist natürlich ein Unterschied ob man sich bei einem Start-Up oder einem Mittelständler bewirbt.
Argumentativ ist man dort offen - vom wegfallen des einzigen Kunden, Marktänderung oder beruflicher Neuorientierung ist man frei. Phrasen wie "geplanter Exit" liest man doch häufig.
Das man sich danach nur bei Start-Ups bewerben kann halte ich für falsch.
Viel Erfolg !
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