Hier kann ich wieder einmal einen alten Beitrag aufwärmen:
Mir fällt grundsätzlich auf, dass die Gehälter in Beratung, IB und anscheiend auch Big4 hier im wiwi-treff-Forum von einigen sehr hoch angesetzt sind. Man sollte vielleicht bedenken, dass es z.B. in Frankfurt gerade mal 240 und im gesamten Taunus 272 Einkommensmillionäre gibt. (Stat. Landesamt) Und das bei vielen Angehörigen reicher alter Familien wie von Metzler, etc. Nimmt man noch viele dazu, die in diesem Jahr als Unternehmer, Freiberufler ausnahmsweise außergewöhnlich viel verdient haben, solche die mit Aktien viel verdient haben, die Immobilien oder Grundstücke verkauft haben, unzählige Topmanager in dieser
Stadt usw, dann bleiben meiner Ansicht nach eben
nicht so viele millionenschwere Unternehmensberater, Anwälte
und Investmentbanker übrig, oder sehe ich das falsch?
Außerdem ist das Millionär-Einzugsgebiet des Taunus recht
groß d.h. nicht alle Millionäre von dort sind unbedingt
Banker, Anwälte aus Frankfurt. Außerdem ist ein Vergleich mit einer Stadt wie Stuttgart (auch noch etwas kleiner als FRA) recht sinnvoll, wo es so gut wie keine I-Banker oder bestverdienende Partner von Consultingfirmen und Topkanzleien gibt und wo es auch 234 Einkommensmillionäre gibt. Also wenn man mal grob über den Daumen peilt dann
gibt es in Frankfurt vielleicht 100-200 I-Banker oder Partner von Consultingfirmen und Topkanzleien, die Einkommensmillionäre sind. (Andere Schätzungen sind willkommmen)
So und wenn man dann noch davon ausgeht, dass in den
Big4 nicht so viel verdient wird wie in IB, strategische UB, PE, Topkanzleien, dann wird es da nicht viele Einkommensmillionäre geben. Allein in meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich mehrere Kinder von Big4 Partnern und diese sagten mir, dass die meist oft genannten Zahlen wilde Gerüchte seinen und in Wirklichkeit viel weniger gezahlt würde. Was ich aber von mehreren gehört habe, ist das die Vorstände (nicht Durchschnittspartner) bei PWC ca. eine Mio verdienen. Wenn ich mir den Lebensstil dieser Kinder und deren Eltern anschaue und einen Durchschnitt von deren Angaben einschätze, dann komme ich so auf ca. 200000 Euro am Anfang und ca. 500000 am oberern Ende (wie gesagt, abgesehen von den Vorständen).
Ach es ist wie überall... Schaut euch mal die Kommentare
zu Chefarzteinkommen in Medizin-Foren an. Da denken auch viele, dass es dort etliche Einkommensmillionäre gibt. Die Realität sieht so aus: Es gibt 10000 Chefärzte, davon wiederum 1200 Uniklinikchefärzte, die normalerweise am meisten verdienen. Zu den bestverdienenden Uniklinikchefärzten überhaupt gehören die in Ba-Wü (v.a. HD und Freiburg) und dort gab es vor 3-4 Jahren ganze 3 (!) von immerhin 200 Uniklinikchefärzten in Ba-Wü, die über eine Millionen (abzüglich aller Abzüge für Unipool usw.) kamen. (Ergebnis einer Untersuchung der Landesregierung nach Anfrage im Landtag Ba-Wü) Und das betrifft nur noch
die "Dinosaurier" mit Altverträgen. Neuvertragler
verdienen noch weit weniger.
Also Phantasien gibt es nicht nur unter BWLern, sondern
auch bei anderen Studienfächern...
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