Hallo zusammen,

ich bin an Eurer Meinung zu folgender Situation interessiert:
Ich bin Master-Absolvent in BWL, interessiere mich für das Steuerwesen und arbeite gerne wissenschaftlich (verfasste Arbeiten, wie Bachelorarbeit etc. alle 1.0).
Im Grunde würde es mir schon Freude bereiten, diese Arbeitsweise in Form einer Promotion fortzuführen. Der Titel würde dabei einen Anreiz darstellen, die Arbeit auch fertigzustellen, es ginge mir aber definitiv nicht ausschließlich um diesen akademischen Grad.
Kontakt zum hiesigen Steuerlehrstuhl habe ich zwar, leider ist aber in nächster Zeit keine Stelle zu besetzen.
Arbeitsbelastung und finanzielle Einbußen während der Promotionsphase wären für mich akzeptabel.
Die Frage an Euch: Welchen Weg würdet Ihr mir empfehlen?

Danke und ein gutes Wochenende!

Es scheint du willst doch promovieren, oder? Dann versuch es eben an einer anderen Uni an einem passenden Lehrstuhl. Ist doch ganz einfach.

Dir bieten sich hier mehrere Optionen. Du kannst bei deinem Prof anfragen, ob er dich als "Externer" betreuen würde oder du suchst dir einen anderen Lehrstuhl, der eine entsprechende Stelle frei hat. Alleine in der letzten Woche habe ich Stellenangebote der Lehrstühle in Bayreuth, Jena, Göttingen, Berlin, Regensburg und München (LMU) zugespielt bekommen. Wenn man hier etwas aufmerksam bleibt, ist es durchaus möglich, eine entsprechende Stelle zu finden.
Liebe Grüße

Ceterum censeo schrieb am 17.12.2018:

Dir bieten sich hier mehrere Optionen. Du kannst bei deinem Prof anfragen, ob er dich als "Externer" betreuen würde oder du suchst dir einen anderen Lehrstuhl, der eine entsprechende Stelle frei hat. Alleine in der letzten Woche habe ich Stellenangebote der Lehrstühle in Bayreuth, Jena, Göttingen, Berlin, Regensburg und München (LMU) zugespielt bekommen. Wenn man hier etwas aufmerksam bleibt, ist es durchaus möglich, eine entsprechende Stelle zu finden.
Liebe Grüße

Bei einer externen Promotion kommen ja noch einige Beschwernisse hinzu, ein wenig Geld muss ja doch verdient, Berufserfahrung für das Examen auch gesammelt werden.
Wie würdest Du bei dieser Möglichkeit vorgehen?

Versuchen, eine Stelle zu ergattern, bei der die Promotion unterstützt wird (bspw. FGS), Stipendium, eine Stelle mit wenigen Stunden in einer kleinen Kanzlei oder eine ganz andere Variante?

Danke für den Hinweis auf die ausgeschriebenen Stellen!

WiWi Gast schrieb am 19.12.2018:

Bei einer externen Promotion kommen ja noch einige Beschwernisse hinzu, ein wenig Geld muss ja doch verdient, Berufserfahrung für das Examen auch gesammelt werden.
Wie würdest Du bei dieser Möglichkeit vorgehen?

Versuchen, eine Stelle zu ergattern, bei der die Promotion unterstützt wird (bspw. FGS), Stipendium, eine Stelle mit wenigen Stunden in einer kleinen Kanzlei oder eine ganz andere Variante?

Danke für den Hinweis auf die ausgeschriebenen Stellen!

Natürlich ist die Finanzierung als Externer etwas schwierig. Man kann natürlich beginnen Vollzeit zu arbeiten, muss dann allerdings die nächsten Jahre ganz schön strampeln, um Diss, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.
Alternative wäre in Teilzeit zu arbeiten; Nachteil ist jedoch insb. die Verfügbarkeit dieser Stellen und natürlich der monetäre Aspekt.
An Stellen, die einen bei der Promotion unterstützen (gibt es bei größeren Kanzleien, Big4, etc.) ist sogar noch schwieriger heranzukommen - außerdem ist man dann idR für eine gewisse Zeit nach der Promotion an den Arbeitgeber gebunden (arbeitsvertraglich). Unterstützung ist meist wesentlich einfach zu erhalten, wenn man schon einige Jahre bei einem Arbeitgeber Erfahrung gesammelt hat und dann einen "educational leave" vereinbart.
Kleine Kanzleien sind bei solchen Modellen jedoch oft direkt raus.
Auf Stipendien kann man sich natürlich auch bewerben, aber dann muss man schon ein besonderes Profil vorweisen können und außerdem sammelst du so keinerlei Praxiserfahrung (und anrechenbare Zeiten für das StB-Examen).

Am "einfachsten" ist natürlich daher die interne Promotion, da man hier zumindest theoretisch ein gewisses Stundenkontingent für die eigene wiss. Forschung aufwenden kann. Ob dies natürlich in der Praxis umsetzbar ist, hängt stark vom Lehrstuhlinhaber/Doktorvater ab. Zusätzlich sind die erwähnten Stellen oftmals auch nur in Teilzeit verfügbar, bzw. geteilt, was sich wiederum auf das verfügbare Monatseinkommen auswirkt.
Sollte eine interne Promotion für dich in Frage kommen, hänge ich dir nochmal ein paar Seiten an; zumindest bekomme ich von diesen Anbietern wöchentlich Mails mit offenen Stellen, evtl. ist für dich ja auch etwas dabei.

https://www.akadeus.com/
https://interdisciplinoxy.com/
https://akademischestellen.com/
https://www.academics.de/

Außerdem findet man manchmal auch hier etwas:

https://de.indeed.com/

Du siehst schon: Eine einfache Lösung habe ich hier leider nicht zu bieten.
Ich wünsche dir jedoch alles Gute und viel Erfolg für deine Promotion!
Liebe Grüße

Ceterum censeo schrieb am 19.12.2018:

Natürlich ist die Finanzierung als Externer etwas schwierig. Man kann natürlich beginnen Vollzeit zu arbeiten, muss dann allerdings die nächsten Jahre ganz schön strampeln, um Diss, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.
Alternative wäre in Teilzeit zu arbeiten; Nachteil ist jedoch insb. die Verfügbarkeit dieser Stellen und natürlich der monetäre Aspekt.
An Stellen, die einen bei der Promotion unterstützen (gibt es bei größeren Kanzleien, Big4, etc.) ist sogar noch schwieriger heranzukommen - außerdem ist man dann idR für eine gewisse Zeit nach der Promotion an den Arbeitgeber gebunden (arbeitsvertraglich). Unterstützung ist meist wesentlich einfach zu erhalten, wenn man schon einige Jahre bei einem Arbeitgeber Erfahrung gesammelt hat und dann einen "educational leave" vereinbart.
Kleine Kanzleien sind bei solchen Modellen jedoch oft direkt raus.
Auf Stipendien kann man sich natürlich auch bewerben, aber dann muss man schon ein besonderes Profil vorweisen können und außerdem sammelst du so keinerlei Praxiserfahrung (und anrechenbare Zeiten für das StB-Examen).

Am "einfachsten" ist natürlich daher die interne Promotion, da man hier zumindest theoretisch ein gewisses Stundenkontingent für die eigene wiss. Forschung aufwenden kann. Ob dies natürlich in der Praxis umsetzbar ist, hängt stark vom Lehrstuhlinhaber/Doktorvater ab. Zusätzlich sind die erwähnten Stellen oftmals auch nur in Teilzeit verfügbar, bzw. geteilt, was sich wiederum auf das verfügbare Monatseinkommen auswirkt.
Sollte eine interne Promotion für dich in Frage kommen, hänge ich dir nochmal ein paar Seiten an; zumindest bekomme ich von diesen Anbietern wöchentlich Mails mit offenen Stellen, evtl. ist für dich ja auch etwas dabei.

www.akadeus.com/
interdisciplinoxy.com/
akademischestellen.com/
www.academics.de/

Außerdem findet man manchmal auch hier etwas:

de.indeed.com/

Du siehst schon: Eine einfache Lösung habe ich hier leider nicht zu bieten.
Ich wünsche dir jedoch alles Gute und viel Erfolg für deine Promotion!
Liebe Grüße

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! :-)

Schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!