Anerkennung DBA - Fuehrung
Hier geht wirklich einiges zwischen Fakten und Meinungen auseinander. Es gibt eine Vereinbarung der Kultusministerkonferenz (ist auf der Webseite KMK mit etwas Suchgeduld zu finden), die eindeutig sagt, dass ein in einem EU Land erworbener Doktortitel wahlweise in der Originalform (also, PhD oder DBA) oder aber in der landesueblichen Abkuerzung Dr. gefuehrt werden darf. Das ist die Vereinbarung der Kultusminister, also ein Fakt.
Diese muss selbverstaendlich in den einzelnen Laendern umgesetzt werden. Ich habe mit der Zentralstelle fuer Auslaendisches Bildungswesen gesprochen, und man sagte mir, dies sei weitestgehend geschehen. Fuer Hessen habe ich das auch vom Kultusministerium bestaetigt bekommen.
Was die Frage nach den Unis und den Niveaus angeht ist hier ebenfalls einiges neben der Spur. Zunaechst bleibt die Frage zu beantworten, welche Motivation britische Unis haben (teilweise hochangesehene wie Aston oder Bradford) sollten, Doktortitel zu "verschleudern", und damit Ihren eigenen Ruf zu schaedigen.
Wem dass als Antwort nicht reicht, der sollte mal den Bericht der Scotish Working Group (www.QAA Scotland) zum einheitlichen Bildungsrahmen in Europa ansehen. Die QAA ist die staatlich mandatierte, unabhaengige Organisation zur Qualitaetssicherung in GB. Dort wird ganz klar herausgearbeitet, dass es in der Qualitaet keinen Unterschied zwischen PhD und DBA gibt.
Letztlich gibt es auch Unis, wie unter anderem Harvard, die den DBA durchaus als eine Voraussetzung zur akademischen Laufbahn ansehen - man muss nur auf die Webpage der harvard business school gehen und nach der Beschreibung des DBA Programms suchen. Aber es scheint, als haben einige Unis den voellig unberechtigten Widerstand gegen den DBA erkannt und gehen einen anderen Weg. An der Coppenhagen Business School zum Beispiel koennen die Absolventen waehlen, ob Sie einen DBA oder einen PhD als Abschluss bekommen, dass Progamm ist jedoch das gleiche. Passt irgendwie nicht zum Qualitaetsunterschied, den einige hier beschreiben.
Ich denke die Unterscheidung zum PhD ist, dass der DBA als Forschungsthema eine praxisrelevante Fragestellung beantwortet. Dadurch wird er aber nicht minderwertig. Es gibt in Deutschland zahlreiche Dissertationen, die ein Praxisthema zum Gegenstand haben - nur wird hier nicht differenziert. Alle sind am Ende Dr. rer. pol. oder Dr. oec. Ein Thema wie zum Beispiel "Entwicklung eines Insolvenzprognoseverfahrens" oder "Einfuehrung eines Corp. Governance Controllings" - wie sie in Deutschland existieren sind doch wohl praxisrelevant - aber deshalb nicht minderwertig.
Fazit:
Der DBA ist im Anspruch gleichwertig dem PhD. Das bestaetigen sowohl die Unversitaeten als auch unabhaengige Evaluations (siehe Scotish Working Group z.B.)
Der DBA ist aufgrund der KMK, sofern er von einer anerkannten Hochschule in der EU verliehen wurde, als Dr. fuehrbar
Die Laender haben oder werden die Vereinbarung der KMK umsetzen.
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