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Jobaussichten in 2 Jahren

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Hallo zusammen,

ich bin Ing und promoviere aktuell, zu einem Thema im Automotive Bereich. Ich wollte mal hier rumfragen, wie ihr den Jobmarkt in 2 Jahren seht (ich weiß, keiner hier hat eine Glaskugel, aber ein Stimmungsbild wäre schon interessant). Aktuell ist ja eher Totenstimmung. VW immer noch mit einem weitestgehenden Einstellungsstopp, ZF, Bosch, Conti, Siemens, SAP, alle wollen Stellen abbauen. Ja der demographische Wandel deckt einen Teil davon ab, aber ich checke regelmäßig was es so an interessanten Angeboten gibt und die Zahl hat im letzten halben Jahr deutlich abgenommen. Gefühlt ist es mindestens so schlimm, wenn nicht noch schlimmer als während Corona.

Daher meine Frage, glaubt ihr die Industrie hat sich in 2 Jahren wieder einigermaßen erholt, oder geht es nur immer weiter bergab? Ich habe ehrlicherweise keinen bock nach 5 Jahren Studium + x Jahre Doktor bei einem Dienstleister geknechtet zu werden.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

WiWi Gast schrieb am 11.06.2024:

Hallo zusammen,

ich bin Ing und promoviere aktuell, zu einem Thema im Automotive Bereich. Ich wollte mal hier rumfragen, wie ihr den Jobmarkt in 2 Jahren seht (ich weiß, keiner hier hat eine Glaskugel, aber ein Stimmungsbild wäre schon interessant). Aktuell ist ja eher Totenstimmung. VW immer noch mit einem weitestgehenden Einstellungsstopp, ZF, Bosch, Conti, Siemens, SAP, alle wollen Stellen abbauen. Ja der demographische Wandel deckt einen Teil davon ab, aber ich checke regelmäßig was es so an interessanten Angeboten gibt und die Zahl hat im letzten halben Jahr deutlich abgenommen. Gefühlt ist es mindestens so schlimm, wenn nicht noch schlimmer als während Corona.

Daher meine Frage, glaubt ihr die Industrie hat sich in 2 Jahren wieder einigermaßen erholt, oder geht es nur immer weiter bergab? Ich habe ehrlicherweise keinen bock nach 5 Jahren Studium + x Jahre Doktor bei einem Dienstleister geknechtet zu werden.

Gute Profile finden immer was. Kommt auf dein restliches Profil und das Thema der Doktorarbeit an. Ich würde aber nicht mit dem “Wirtschaftswunder” was die Ampel-Partei da prophezeit rechnen.

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Jobaussichten in 2 Jahren

Du studierst ja nicht BWL. Als Ingenieur bist du eine begehrte Fachkraft und wirst garantiert was finden. Gibt auch abseits der genannten Unternehmen viele Trainee Programme für Ings wo du mit über 70k einsteigst. Im Worst case kannst du zur Not 1-2 Jahre Beratung machen bis du was richtiges gefunden hast.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Farid (Alkoholkrank) schrieb am 11.06.2024:

Du studierst ja nicht BWL. Als Ingenieur bist du eine begehrte Fachkraft und wirst garantiert was finden. Gibt auch abseits der genannten Unternehmen viele Trainee Programme für Ings wo du mit über 70k einsteigst. Im Worst case kannst du zur Not 1-2 Jahre Beratung machen bis du was richtiges gefunden hast.

Du musst das schon mit /s Kennzeichnen, wenn das Satire sein soll. Ich kenne nicht einen Ing (völlig egal ob Bachelor, Master oder Doktor), der nicht Probleme beim Berufseinstieg in den letzten 5 Jahren hatte, außer man ist gleich zu Ferchau & Co. Begehrt ist was anderes.

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WiWi Gast

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Farid (Alkoholkrank) schrieb am 11.06.2024:

Du studierst ja nicht BWL. Als Ingenieur bist du eine begehrte Fachkraft

Seit wann das denn? Die Studentenzahlen explodieren seit 10 Jahren und gleichzeitig wird immer mehr MINT ins Ausland verlagert. "Begehrt" ist was anderes.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Je nach Promotionsthema bist du sehr begehrt oder einer von vielen. Ich denke mir auch immer, dass man auch in einem mittelmäßigen Wirtschaftsumfeld was Anständiges findet, wenn man gut ist und örtlich etwas flexibel. Ich vermute, dass es irgendwo im OEM-/T1-Bereich auch in zwei Jahren Möglichkeiten zum Einstieg geben sollte. Ansonsten kann man es ja auch mit allgemeinem (Sonder-)Maschinenbau, Rüstung, ggf. (aber schon etwas schwieriger) Luftfahrt o.ä. versuchen - oder notfalls zunächst über Dienstleister.

Je nachdem, wie fachlich du arbeiten möchtest, könnten anstelle von Dienstleistern auch Unternehmensberatungen interessant sein. Da Details zum Profil fehlen, ist nicht klar, ob das eher eine Noname-Bude ist (dann ist Dienstleister sicher besser), Big 4 (hängt davon ab) oder vielleicht auch Top-Strategieberatung, wenn du ein 1er-Typ bist und dich verkaufen kannst.

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Jobaussichten in 2 Jahren

Die Leute aus meinem Abi Jahrgang, die an die random FH sind und was mit Ingenieurswesen studiert haben (Wing, Etechnik) sind gerade alle mit über 70k bei 35-40h Woche eingestiegen. Nicht bei DAX40, sondern deutlich kleineren Unternehmen (ca. 2-10 Mrd. EUR Umsatz). Alles keine High-Performer, keine TU und auch kein Doktor.
LinkedIn Recherche zeigt, dass deren Kommilitonen bei den Großen untergekommen sind, wie Eon, RWE.

Wenn du davon redest, dass dein Bekannter Probleme beim Jobeinstieg hat, ist mal zu hinterfragen ob es daran liegen könnte, dass er sich nur in seiner unmittelbaren Umgebung bewirbt und nicht bereit ist aus seiner Heimat wegzuziehen?
Das ist nämlich bei einem Großteil der Menschen der Fall. Locker 80% meines Abijahrgangs sind entweder in der Heimat geblieben, oder nach dem Studium zurückgekehrt.

WiWi Gast schrieb am 11.06.2024:

Farid (Alkoholkrank) schrieb am 11.06.2024:

Du musst das schon mit /s Kennzeichnen, wenn das Satire sein soll. Ich kenne nicht einen Ing (völlig egal ob Bachelor, Master oder Doktor), der nicht Probleme beim Berufseinstieg in den letzten 5 Jahren hatte, außer man ist gleich zu Ferchau & Co. Begehrt ist was anderes.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Farid (Alkoholkrank) schrieb am 11.06.2024:

Die Leute aus meinem Abi Jahrgang, die an die random FH sind und was mit Ingenieurswesen studiert haben (Wing, Etechnik) sind gerade alle mit über 70k bei 35-40h Woche eingestiegen. Nicht bei DAX40, sondern deutlich kleineren Unternehmen (ca. 2-10 Mrd. EUR Umsatz). Alles keine High-Performer, keine TU und auch kein Doktor.
LinkedIn Recherche zeigt, dass deren Kommilitonen bei den Großen untergekommen sind, wie Eon, RWE.

Wenn du davon redest, dass dein Bekannter Probleme beim Jobeinstieg hat, ist mal zu hinterfragen ob es daran liegen könnte, dass er sich nur in seiner unmittelbaren Umgebung bewirbt und nicht bereit ist aus seiner Heimat wegzuziehen?
Das ist nämlich bei einem Großteil der Menschen der Fall. Locker 80% meines Abijahrgangs sind entweder in der Heimat geblieben, oder nach dem Studium zurückgekehrt.

Farid, ich weiß schon, dass du ein Trollaccount bist, aber von "kleinen Unternehmen" bei 2-10 Mrd. Umsatz zu sprechen und klar, jeder 08/15-Fhler steigt mit 70k ein, deshalb finden auch Ferchau und Co keine Absolventen, die für 40k/j den Bückel machen. Wie schon gesagt, lass das Getrolle oder markier es mit /s

PS: Und hier geht's nicht um "einen Bekannten" sondern um "viele Bekannte" und ich komme aus Bayern. Bessere Einstiegsbedingungen als hier hast du nirgendwo und trotzdem hat quasi jeder Probleme, völlig egal ob Bachelor, Master, FormulaStudent, was weiß ich und egal ob Nürnberg, München oder Regensburg. Klar finden die einen Job und ja, am Hungertuch müssen die dann mit Job auch nicht nagen, aber "easy" Einstieg und "70k" , so einen Blödsinn trauen sich nicht einmal die Wiwis hier zu schreiben und die sind schon Geldgeil.

PPS: Ach ich verstehe jetzt woher du deine 70k hast. Du hast den Flyer der IGM-Metall gelesen. Oh Backe...ja, mit E9/E10 kommt man da in Bayern schon hin (Zulagen, Boni, ect.). Jetzt musst mir nur noch die Betriebe zeigen, die flächendeckend (!) die Masse an Ingenieuren suchen, die jedes Jahr von den Unis gehen, das sind nämlich 130k JEDES JAHR (Bachelor/Master). So viele Ingenieure braucht kein Mensch. Das ist nämlich das Problem: Von denen braucht man selbst in Hochphasen nicht so viele. Die Big4 alleine rotieren 10.000 BWLer jedes Jahr durch. Wie viele Ingenieure hat den VW letztes Jahr eingestellt? Achso richtig, Einstellungsstopp...und selbst wenn eingestellt wird, ist der Bedarf überschaubar. Bertrandt hat nach Corona ca. 1000 Leute in einem Jahr eingestellt (wobei aktuell wahrscheinlich wieder Massenweise wieder entlassen wird), aber weißt was die zahlen? Richtig: +/- 50k. Wie gesagt, alles kein Hungergehalt, alles kein Problem, aber bitte hör auf hier Märchen zu erzählen.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Geht so bei Ings. Auch von meinen Bekanntenkreis wird gerade nicht all zu positiv über den Job geredet.
Dieser Fachkräftemangel betrifft im Kern nur Ausbildungsberufe, besonders im Gesundheitsbereich.
Dieser typische „white“ Collar Bereich (also jemand studiertes) kennt fast gar keinen Mangel.

Auch bei den Ingenieuren nicht. Der Vorteil den da einige haben, dass diese durch Werki Stellen oder Praktika da rein kommen.
Vielleicht einen Tick einfacher als bei einem BWLler aber so das man aufsteht und einfach Jobs bekommt nach dem Abschluss ist es nicht mehr…

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Geht so bei Ings. Auch von meinen Bekanntenkreis wird gerade nicht all zu positiv über den Job geredet.
Dieser Fachkräftemangel betrifft im Kern nur Ausbildungsberufe, besonders im Gesundheitsbereich.
Dieser typische „white“ Collar Bereich (also jemand studiertes) kennt fast gar keinen Mangel.
Auch bei den Ingenieuren nicht. Der Vorteil den da einige haben, dass diese durch Werki Stellen oder Praktika da rein kommen.
Vielleicht einen Tick einfacher als bei einem BWLler aber so das man aufsteht und einfach Jobs bekommt nach dem Abschluss ist es nicht mehr…

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

WiWi Gast schrieb am 11.06.2024:

Hallo zusammen,

ich bin Ing und promoviere aktuell, zu einem Thema im Automotive Bereich. Ich wollte mal hier rumfragen, wie ihr den Jobmarkt in 2 Jahren seht (ich weiß, keiner hier hat eine Glaskugel, aber ein Stimmungsbild wäre schon interessant). Aktuell ist ja eher Totenstimmung. VW immer noch mit einem weitestgehenden Einstellungsstopp, ZF, Bosch, Conti, Siemens, SAP, alle wollen Stellen abbauen. Ja der demographische Wandel deckt einen Teil davon ab, aber ich checke regelmäßig was es so an interessanten Angeboten gibt und die Zahl hat im letzten halben Jahr deutlich abgenommen. Gefühlt ist es mindestens so schlimm, wenn nicht noch schlimmer als während Corona.

Daher meine Frage, glaubt ihr die Industrie hat sich in 2 Jahren wieder einigermaßen erholt, oder geht es nur immer weiter bergab? Ich habe ehrlicherweise keinen bock nach 5 Jahren Studium + x Jahre Doktor bei einem Dienstleister geknechtet zu werden.

Zuerst mal muss man als Berufseinsteiger wissen, dass Stellenausschreibungen nicht immer echte Stellenausschreibungen sind. Manche Stellen werden mehrfach ausgeschrieben, manche sind nur Bewerbungsköder um dich auf eine andere Position zu empfehlen (wenn überhaupt, geht einfach nur um mehr Profile zu sehen), sind vergessen worden zu entfernen, manche Positionen sind nur Marketing um den Anschein zu erwecken, dass man "ein gesundes Unternehmen auf starker Personalsuche ist", und manche Positionen sind tatsächlich mit einem echten Stellenbudget verknüpft. Und bei den letztgenannten wird auch jemand gesucht; aber um es direkt zu sagen kein Großkonzern sucht wirklich jemanden "dringend". Da wird sich Zeit gelassen und wenn der absolute Superkandidat vorbeikommt kann man den ja einstellen. (Aber alles ohne echten Druck)

Deshalb sich nicht von der rohen Anzahl an Ausschreibungen irritieren lassen. Man müsste da einen Korrekturfaktor anwenden. Ich schätze das real nur 20% der ausgeschriebenen Stellen wirklich gesucht wird.

Ich wohne in einer Industriestadt mit Unternehmen welche noch nicht vor kurzer Zeit mit Besuch von Habeck den Fachkräftemangel heraufbeschworen haben. (Die Firmen suchen aber seit Jahren nur Einkäufer, muss echt schwierig sein gute Einkäufer zu finden)

Im Ingenieurbereich korreliert der Arbeitsbedarf linear mit den Aufträgen, daraus resultieren zeitlich versetzt Stellenausschreibungen. Derzeit befinden wir uns in einer stillen Rezession (keiner spricht es offen aus). Um die Frage wie es in 2 Jahren aussieht: Kommt auf die selbst gewählten politischen Rahmenbedingungen an. Sollte weiterhin de-growth (grün) gewählt werden, dann gibt es auch keine Aufträge.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Um die Frage wie es in 2 Jahren aussieht: Kommt auf die selbst gewählten politischen Rahmenbedingungen an. Sollte weiterhin de-growth (grün) gewählt werden, dann gibt es auch keine Aufträge.

Das hat mit Politik viel weniger zutun als viele wahrhaben wollen.
Aktuell laufen in Deutschland zwei Effekte zusammen:

  1. Wir haben uns in der Industrie lange auf unsere Stärken ausgeruht ohne zu verstehen, dass diese zukünftig immer mehr zu einem Randthema werden. Bzw. verstanden hat man es vermutlich schon, aber lieber die Kuh weiter gemolken, denn was interessiert einen CEO, was in 10 Jahren ist.
  2. Wir haben in Deutschland eine erheblich höhere Industriequote als der EU Schnitt (grob +50%). Es ist die natürliche Entwicklung, dass sich das angleicht. Viele andere Länder haben diese zum Teil schmerzliche Transformation schon vor 20-30 Jahren gemacht, teilweise auch noch früher, irgendwann sind auch wir dran.

Gerade Punkt zwei wird keine Politik verhindern. Das was von vielen aus einer bestimmten Ecke immer als politisch gewollte Deindustrialisierung bezeichnet wird, ist schlicht eine ganz normale Entwicklung. Wir konnten die bisher besser verhindern als andere, insb. auch aufgrund unserer Stärken (s. Punkt 1), aber das ist nur aufgeschoben.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Gerade ist der Jobmarkt sehr schwierig. Wenn du in 2 Jahre ein Job haben willst, fange am besten jetzt schon mal an dich zu bewerben. Networking ist sehr wichtig. Finde schon mal raus wo die Leute zum Mittagessen gehen. Gehe da öfter hin und mache dich langsam bekannt. Nur so hat man gute Chancen wenn man eine Einladung bekommt.

WiWi Gast schrieb am 11.06.2024:

Hallo zusammen,

ich bin Ing und promoviere aktuell, zu einem Thema im Automotive Bereich. Ich wollte mal hier rumfragen, wie ihr den Jobmarkt in 2 Jahren seht (ich weiß, keiner hier hat eine Glaskugel, aber ein Stimmungsbild wäre schon interessant). Aktuell ist ja eher Totenstimmung. VW immer noch mit einem weitestgehenden Einstellungsstopp, ZF, Bosch, Conti, Siemens, SAP, alle wollen Stellen abbauen. Ja der demographische Wandel deckt einen Teil davon ab, aber ich checke regelmäßig was es so an interessanten Angeboten gibt und die Zahl hat im letzten halben Jahr deutlich abgenommen. Gefühlt ist es mindestens so schlimm, wenn nicht noch schlimmer als während Corona.

Daher meine Frage, glaubt ihr die Industrie hat sich in 2 Jahren wieder einigermaßen erholt, oder geht es nur immer weiter bergab? Ich habe ehrlicherweise keinen bock nach 5 Jahren Studium + x Jahre Doktor bei einem Dienstleister geknechtet zu werden.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Das hat mit Politik viel weniger zutun als viele wahrhaben wollen.
Aktuell laufen in Deutschland zwei Effekte zusammen:

  1. Wir haben uns in der Industrie lange auf unsere Stärken ausgeruht ohne zu verstehen, dass diese zukünftig immer mehr zu einem Randthema werden. Bzw. verstanden hat man es vermutlich schon, aber lieber die Kuh weiter gemolken, denn was interessiert einen CEO, was in 10 Jahren ist.
  2. Wir haben in Deutschland eine erheblich höhere Industriequote als der EU Schnitt (grob +50%). Es ist die natürliche Entwicklung, dass sich das angleicht. Viele andere Länder haben diese zum Teil schmerzliche Transformation schon vor 20-30 Jahren gemacht, teilweise auch noch früher, irgendwann sind auch wir dran.

Gerade Punkt zwei wird keine Politik verhindern. Das was von vielen aus einer bestimmten Ecke immer als politisch gewollte Deindustrialisierung bezeichnet wird, ist schlicht eine ganz normale Entwicklung. Wir konnten die bisher besser verhindern als andere, insb. auch aufgrund unserer Stärken (s. Punkt 1), aber das ist nur aufgeschoben.

Ich frage mich wirklich wie wenig Intellekt man haben muss um ein Absinken der Industriequote als irgendwas gottgegebenes zu betrachten. Die Industriequote sinkt ausschließlich aus zwei Gründen:

  1. die anderen Bereiche wachsen stärker (siehe USA mit den Tech Unternehmen)
  2. die (zu weiten Teilen durch die Politik gesetzten) Rahmenbedingungen werden unattraktiver wodurch die Industrie Kosten reduziert

Schon zu meiner Schulzeit in UK wurde etwas von der weiteren Entwicklung der Wirtschaft gelabert und es wurde so hingestellt als wäre Industrie rückständig und nur die Service-Wirtschaft wäre die Zukunft. Dann kam 2007/2008 die Finanzkrise. Plötzlich hätten sie alle lieber eine produzierende Industrie gehabt. UK hat sich von dem Schlag auch nie richtig erholt.

Wer die produzierende Industrie verliert, verliert langfristig Wohlstand.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

an TE: ich würde mir da keine großen Sorgen machen, allerdings schon was vorbereiten vor deinem Abschluss:

es schadet nicht, wenn du frühzeitig Kontakte knüpfst in die Branche wo du hinwillst bzw. gleich zum konkreten Unternehmen.
Das geht als Doktorand über Konferenzen, Seitenprojekte in Forschungsabteilungen o.Ä.

gute Leute werden immer gesucht
du kannst halt nicht davon ausgehen, dass du eine Stelle findest die genau zu deinem Promotionsthema passt

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Das hat mit Politik viel weniger zutun als viele wahrhaben wollen.
Aktuell laufen in Deutschland zwei Effekte zusammen:

  1. Wir haben uns in der Industrie lange auf unsere Stärken ausgeruht ohne zu verstehen, dass diese zukünftig immer mehr zu einem Randthema werden. Bzw. verstanden hat man es vermutlich schon, aber lieber die Kuh weiter gemolken, denn was interessiert einen CEO, was in 10 Jahren ist.
  2. Wir haben in Deutschland eine erheblich höhere Industriequote als der EU Schnitt (grob +50%). Es ist die natürliche Entwicklung, dass sich das angleicht. Viele andere Länder haben diese zum Teil schmerzliche Transformation schon vor 20-30 Jahren gemacht, teilweise auch noch früher, irgendwann sind auch wir dran.

Gerade Punkt zwei wird keine Politik verhindern. Das was von vielen aus einer bestimmten Ecke immer als politisch gewollte Deindustrialisierung bezeichnet wird, ist schlicht eine ganz normale Entwicklung. Wir konnten die bisher besser verhindern als andere, insb. auch aufgrund unserer Stärken (s. Punkt 1), aber das ist nur aufgeschoben.

(Ich habe den orig. Kommentar mit der Politik geschrieben)
Ok ich gebe zu, dass eine politische Partei wohl kaum das alleine verändern kann.

Aber: Geholfen wurde auch nicht. Insbesondere die klassische Industrie (Metall, Produktion, Maschinenbau, Chemie) ist immer hochgradig von günstiger Energie abhängig. Das sehe ich sehr genau in welche Richtung gearbeitet wird. Dazu kommt noch Bürokratie. Umweltauflagen sind pure Bürokratie und extrem ineffizient zu erfüllen.

Und die hohe Industriequote ist aber genau das, wo die IGM Wunderland Ingenieursjobs in der Vergangenheit waren. Ich sehe das nicht als erstrebenswert an hier der vermeintlich natürlichen Deindustrialisierung freien Lauf zu lassen, da ich nicht erkennen kann, an welcher Stelle neuer Wohlstand erwirtschaftet werden soll. Wohl kaum in den Stadtwerken oder den 'unzähligen' Softwaregiganten die hier ansässig sind. Es ist nicht Klug den Ast abzusägen (oder nicht-zu-verhindern) auf dem man sitzt. Mehr Industrie ist besser.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Wer die produzierende Industrie verliert, verliert langfristig Wohlstand.

Die Industriequote in den USA ist nur gut halb so hoch wie die deutsche, ich glaube nicht, dass die Wohlstand verloren haben.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Die Industriequote in den USA ist nur gut halb so hoch wie die deutsche, ich glaube nicht, dass die Wohlstand verloren haben.

Gut, dass du extra meinen Kommentar hinsichtlich USA aus dem Zitat genommen hast, dann fällt nicht sofort auf, dass dein Kommentar eben Unsinn ist. Hier nochmal zur Erinnerung:
"1. die anderen Bereiche wachsen stärker (siehe USA mit den Tech Unternehmen)"

Die USA sind eben genau KEIN Beispiel für massiv sinkende Industrieproduktion, sondern ein Beispiel für starkes Wachstum anderer Bereiche. Sie haben entsprechend nicht die produzierende Industrie verloren.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Die Industriequote in den USA ist nur gut halb so hoch wie die deutsche, ich glaube nicht, dass die Wohlstand verloren haben.

Diese Aussage aus einem Wirtschaftswissenschaftler(WiWi) Forum sollte man sich einrahmen. Unglaublich :DDD

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:

Die Industriequote in den USA ist nur gut halb so hoch wie die deutsche, ich glaube nicht, dass die Wohlstand verloren haben.

Ne, Detroit ist eine wunderschöne Stadt, da fühlt sich jeder Amerikaner pudelwohl.

Aber Scherz beiseite, wieviele Googles oder Microsofts müssen in Europa entstehen, damit die Deindustrialisierung kompensiert wird?

Und wie realistisch ist das, angesichts der Anfeindung der US-Regierung gegenüber Tiktok?

Wenn gut bezahlte Industriejobs verloren gehen, welche neuen Jobs ersetzen diese?

Werden wir alle Influencer oder schreiben mit einem Chai-Latte in der Hand die nächste KI-App?

Vielleicht kann jemand der bei einer Top-Uni mit 1,0 abgeschlossen hat und ein Wiwi-Überflieger ist, mir weiterhelfen. Danke.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

Wie wäre es mit Fokussierung ins Ausland? Automotive in Deutschland wird auch die nächsten Jahre am kämpfen sein, einfach weil Asien gute Produkte für weniger Geld herstellen können. Das hat man nie so realisiert wie jetzt.

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WiWi Gast

Jobaussichten in 2 Jahren

WiWi Gast schrieb am 13.06.2024:

Wie wäre es mit Fokussierung ins Ausland? Automotive in Deutschland wird auch die nächsten Jahre am kämpfen sein, einfach weil Asien gute Produkte für weniger Geld herstellen können. Das hat man nie so realisiert wie jetzt.

Das hat man schon immer realisiert. Mercedes hat die bittere Erfahrung gemacht gegen Lexus in den 80-90er und musste fast Insolvenz beantragen, weil sie den Markt in Amerika zeitweilig verloren haben.

Im Europa-Vergleich, hat Deutschland ein eher geringes Lohnniveau im Verhältnis zu der totalen Produktivität, um die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Außenhandel zu gewähren und das hat relativ gut funktioniert (zugegeben auf Kosten der Angestellten, da die deutschen Unterhaltspreisen viel höher sind im Vergleich zu Schwellen- und Entwicklungsländer).

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