Deutscher Studienpreis 2014: Volkswirtin Rippin für Armutsmessung ausgezeichnet
Die Preisträger des Deutschen Studienpreises 2014 für die wichtigsten Dissertationen des Jahresn stehen fest. Die Volkswirtin Nicole Isabell Rippin von der Universität Göttingen wurde für ihren neuen Index zur Armutsmessung ausgezeichnet. Die Historikerin Sabine Donauer untersuchte, wie sich der »Spaß an der Arbeit« entwickelt hat.

Deutscher Studienpreis 2014: Volkswirtin Rippin für Armutsmessung ausgezeichnet
Hamburg, 07.08.2014 (dsp) - Die Preisträger des Deutschen Studienpreises 2014 stehen fest. Die drei mit je 25.000 Euro dotierten Spitzenpreise gehen an die Historikerin Sabine Donauer von der Freien Universität Berlin, Karl Sebastian Mandel, Geologe und Materialforscher von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und an die Volkswirtin Nicole Isabell Rippin von der Georg-August-Universität zu Göttingen. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert die wichtigsten Dissertationen des Jahres aus. Die Stiftung vergibt drei erste und sechs zweite Preise für exzellente Doktorarbeiten, die besondere gesellschaftliche Bedeutung haben. Die ersten Preise:
Sozialwissenschaften: Armut richtig messen
Additive Maße für Armut sind bei Politikern beliebt, da sie übersichtlich die verschiedenen Aspekte summieren, in denen Menschen arm sein können von der Ernährung bis zur medizinischen Versorgung. Die Volkswirtin Nicole Isabell Rippin zeigt, dass diese Messungen zu ungerechten und ineffizienten Maßnahmen verleiten. Mit dem von ihr entwickelten neuen Index, der auch die Verteilungsgerechtigkeit einbezieht, überzeugte sie die Jury in der Sektion Sozialwissenschaften.
Kultur- und Geisteswissenschaften: Herkunft der Arbeitsgefühle
Der Job als Broterwerb reicht uns heute nicht mehr. Die Arbeit soll auch individuell erfüllen und Sinn stiften. Einen hohen persönlichen Einsatz finden Arbeitnehmer wie Arbeitgeber dabei selbstverständlich und so liegt auch der Burn-out im Trend. Die Historikerin Sabine Donauer untersuchte, wie sich unsere Arbeitsgefühle historisch bis heute entwickelten und fragt auch, ob die Rhetorik vom Spaß an der Arbeit einen Mangel an Bezahlungsgerechtigkeit überdeckt. Sie erhält den ersten Preis in der Sektion Kultur- und Geisteswissenschaften.
Natur- und Technikwissenschaften: Wasser mit Nanomagneten reinigen
Schwermetalle und Dünger verschmutzen Gewässer. Der Materialforscher Karl Sebastian Mandel entwickelte kleine Spezialpartikel, die sich, ins Abwasser gegeben, gezielt mit den enthaltenen Schadstoffen verbinden. Anschließend lassen sie sich magnetisch anschalten und mit einem Magneten aus dem Wasser herausziehen. Hierfür vergab die Jury den ersten Preis in der Sektion Natur- und Technikwissenschaften.
Bildquelle: Körber-Stiftung / David Ausserhofer