Sound-Check: David Bowie, Reality
Großartiges Spätwerk des Meisters: Höchstwertung!
Never get old
Eröffnet wird Reality von dem fetten Rocker New Killer Star, zugleich die Single. Das Riff nistet sich nach dem ersten Hören im Ohr ein, ohne jedoch dadurch an ass kickin´ und Rauheit einzubüßen, und der Meister singt vom »nuclear baby«, wunderbar. Von den elf Stücken des Albums stammen zwei nicht von Bowie. Pablo Picasso kommt vom 77er Album The Modern Lovers von Jonathan Richman, ein treibender Song mit dieser elektrisierenden Gitarrenmelodie, bei dem Bowie ungewöhnlich aus sich herausgeht. Die lateinamerikanischen Klänge lockern das ganze positiv auf.
Try Some, Buy Some ist von George Harrison und aus dem Jahre 1973. Hier wird dann das Ziggy-Orchester zum Leben erweckt. Das dritte Stück steht sozusagen als Pseudonym für dieses Album: »Never get old« singt da dieser Bowie, der sich immer wieder selbst erfindet und meint: »Bowie never gets old.« Er kleidet das Ganze in eine hochgradig gelungene Komposition, die gerade an die old times erinnert. Da passt alles. Grandios. Schaurig schön und locker flockig tänzelt sich Days in die Ohren. Wenn Bowie »I pray you´ll soothe my sorry soul« singt, kommt einem die Gänsehaut. Ein außerordentlich schönes Lied.
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