Gebührenkompass 2010:Zufriedenheit mit Studiengebühren steigt minimal
Im Schnitt geben Studierende ihren Universitäten in Sachen Gebühren nur die Schulnote 4. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Gebührenkompass" der Universität Hohenheim mit mehr als 5.200 Einzelinterviews.
Informationspolitik wird zum Schlüsselparameter
Unsere aktuelle Erhebung bestätigt erneut den direkten Zusammenhang zwischen Informationspolitik und Akzeptanz, beziehungsweise Zufriedenheit, zieht Initiator Prof. Dr. Voeth Resümee. So zeigt sich, dass informierte Studierende mit einer Note von 3,8 signifikant zufriedener sind als nicht-informierte Studierende, die nur die Note 4,3 gaben, ergänzt der Marktforscher. Universitäten können die Akzeptanz von Studiengebühren also steigern, wenn sie umfassend und qualitativ über die Verwendung der Gebühren informieren. Leider scheint es, als konnten die Universitäten im Vergleich zum Vorjahr hier noch nicht aufholen: Mit weiterhin rund 85 Prozent fühlt sich nach wie vor die weit überwiegende Mehrheit der Studierenden nicht ausreichend informiert, so Daniel Schwarz.
Spitzenreiter & Schlusslichter: Am besten informiert fühlen sich Studierende an bayrischen Universitäten. Sie schaffen es laut Studie auf einen Informations-Grad von 20,3 Prozent in Sachen Studiengebühren. In Niedersachsen hingegen fühlen sich Studierende schlecht informiert: Nur 12,1 Prozent der Befragten gibt an über die Verwendung der Gebühren ausreichend informiert zu sein.
Hintergrund Gebührenkompass
Ob Studiengebühren Akzeptanz finden, hängt auch davon ab, ob es den Hochschulen gelingt, die Kundenwünsche ihrer Gebührenzahler zu erkennen und ernst zu nehmen. Vor diesem Hintergrund konzipierten die Marktforscher um Prof. Dr. Voeth ihre jährlich aktualisierte Langzeitstudie zur Zufriedenheit über die Verwendung von Studiengebühren. Im Gegensatz zu Online-Foren und anderen Gebühren-Orakeln legen die Marketing-Experten besonderen Wert auf ein wissenschaftlich seriöses Fundament ihrer Studie. Alle rund 5.200 Interviews wurden
ausschließlich vor Ort von geschulten Mitarbeitern erhoben, so Daniel Schwarz, einer der Projektleiter. Ihren Fragebogen entwickelten die Forscher erst nach 40 detaillierten Tiefeninterviews und mehreren Testläufen mit Hunderten von Studierenden. 2010 wurde die kostenintensive Erhebung durch die finanzielle Unterstützung der GfK Nürnberg ermöglicht. Details zur Methodik sind ebenfalls unter http://www.gebuehrenkompass.de einsehbar.