Unternehmensranking 2006 - Die Top 20 der Wirtschaftsprüfung
Der Markt für Wirtschaftsprüfung entwickelt sich stärker als die Gesamtwirtschaft in Deutschland. PricewaterhouseCoopers rangiert auf Platz 1 - angeführt wird die Spitzengruppe der deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften von den Big Four.
Konsolidierung durch Zusammenschlüsse Obwohl sich die Branche nach den Problemen mit Enron, Worldcom und Tyco in 2002 erholt hat, setzt sich der Trend der Konsolidierung fort. Insbesondere mittelständische Gesellschaften erkennen zunehmend ihre Chancen in der Zugehörigkeit zu einer internationalen WP-Gesellschaft oder einer nationalen Sozietät. So können sie in diesen Netzwerken beispielsweise vollkommen selbstständig und unabhängig weiter arbeiten, wobei sie von den Vorteilen eines interdisziplinären Austauschs, einer Verbesserung der Transparenz und durch die Rotation von Mitarbeitern profitieren, so dass die Anforderungen multidisziplinärer Kundenprojekte erfüllt werden können.
Die jüngste Netzwerkzusammenführung, die ECOVIS Gruppe, entstand im Juni 2004 aus der Fusion der zwei Beratergruppen BayLa und Grieger Mallison. Mit der Ankündigung weiterer Konsolidierungspläne zählt ECOVIS heute schon zu den Top 10 der führenden Netzwerkorganisationen in Deutschland. Unter dem Dach der verwaltenden Muttergesellschaft erbringen die WP-Gesellschaften meist ein breiteres Leistungsspektrum und genießen eine verbesserte Repräsentation innerhalb eines Netzwerkes.
Als stärkste Behinderungsfaktoren für den eigenen Unternehmenserfolg sehen die WP-Gesellschaften den Wettbewerb über den Preis. Diese Aussage impliziert sowohl den hohen Wettbewerbsdruck der Big Four auf die mittelständischen Gesellschaften als auch die hohe Marktkonzentration. Im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern ist der Preiskampf in Deutschland besonders hoch. Trotz gestiegener rechtlicher Anforderungen der Mandanten spiegelt sich diese Entwicklung noch nicht in den Honorarsätzen wider. Als zweitstärksten Behinderungsfaktor monieren die Befragten die erhöhte Reglementierung im Prüfungssektor, gefolgt von einer allgemeinen Wachstumsschwäche, da die WP-Gesellschaften und ihr Erfolg von den Entwicklungen der Konjunktur unmittelbar beeinflusst werden.
Das Marktforschungsunternehmen Lünendonk untersucht seit 1983 kontinuierlich Märkte hochqualifizierter Dienstleistungen und fasst die Ergebnisse in den unabhängigen Lünendonk-Listen zusammen. »Zwei Gründe haben uns dazu veranlasst, jetzt erstmals die WP-Gesellschaften zu untersuchen: Einerseits erfährt der Wirtschaftprüfungs-Markt aufgrund des härteren Wettbewerbs und der Wachstumsprognosen eine spannende Entwicklung, andererseits existieren noch keine kontinuierlichen Studien über die führenden Anbieterunternehmen in Deutschland«, so Jörg Hossenfelder, Geschäftsführer der Lünendonk GmbH, weiter. »Auch im kommenden Jahr werden wir diesen Markt untersuchen.«