WiWi Gast schrieb am 03.03.2021:
Ist ein Finanzsystem in dem eine Bankenpleite eine weltweite Finanzkrise auslöst nicht äußerst fragwürdig.
Mein lieber Freund der gepflegten Interpunktion,
deine Frage, auch wenn durch Satzzeichen nicht als solche erkennbar, ist natürlich berechtigt.
"Bankenpleite" - Die "Banken"krise in den USA 2007-2008 ist im wesentlichen auf vorangegangene politische (!) Entscheidungen und Gesetzgebungen zurückzuführen.
Durch sozial-inspirierte Programme sollten "benachteiligten" Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Häuser zu kaufen, die sich diese Menschen nicht leisten konnten. Das waren sogenannte NINJA mortgages (no income, no job, no assets) im Umfang von 5 Billionen (!) USD. Ebenfalls wurden Sicherheits-Anforderungen reduziert, so dass Menschen stärker gehebelte Käufe tätigten (leverage), was zu höheren Risiken führte. Ebenfalls wurden Kredite erlaubt, die niedrige Anfangsraten haben, aber später flexibel je nach Marktzins steigen können. Durch einen Hype (die Gier, ja, auch des Average Joes) am Immobilienboom reich zu werden, führte zu zu vielen und zu teuren Käufen.
Diese schlecht besicherten (durch die Politik so gewünschten) und riskanten Kredite wurden von den Banken gebündelt und an die jeweiligen Banken als Finanzprodukte weiterverkauft.
Die irgendwann dann aber realen Zahlungsausfälle (Realwirtschaft) ließen die Blase platzen.
Dies führte zu einem Vertrauenverlust innerhalb der Banken und daher zu einer Liquiditätsverknappung. Den Letzten bissen die Hunde - auch weltweit, so waren z.B. Landesbanken in DE auch betroffen.
In einfachen Worten: Die POLITIKER haben es wesentlich mit verursacht. Ebenfalls waren die einfachen Bürger durch naives Gewinnstreben (Gier) ebenfalls beteiligt. Ja, Banken waren auch dabei... aber wahrlich nicht als einziges.
vgl. Causes_of_the_United_States_housing_bubble
vgl. Joseph Fried, Who Really Drove the Economy Into the Ditch?
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