Ernst & Young: Für Mittelstand kein Aufschwung in Sicht
Studie: Unternehmer im Saarland und in NRW am optimistischsten - Kritik an der bundesweiten Standortpolitik - Internationalisierung bringt bessere Geschäfte
Große Unterschiede bei der Bildungspolitik - gute Noten für Infrastruktur
Beim Thema Bildungspolitik schneiden Baden-Württemberg und Bayern am besten ab und erhalten von den dort ansässigen Unternehmen im Durchschnitt die Note »eher gut« für ihre Bildungspolitik. Ähnlich positiv urteilen die Unternehmer in Hessen und Sachsen über die Arbeit ihrer Landesregierungen. Schlusslicht ist Berlin, das fast ausschließlich eher schlechte Zensuren erhält.
Deutlich zufriedener zeigen sich die Unternehmer mit der Infrastruktur in ihrem Bundesland: Hier steht Berlin mit einer Note zwischen »eher gut« und »gut« an der Spitze, gefolgt von Hessen, Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern. Überwiegend schlechte Noten erhalten die Länder Schleswig-Holstein (letzter Rang), Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Hauptärgernisse: Hohe Steuern und Lohnnebenkosten
Für deutsche Mittelständler stehen derzeit - neben der Sorge um die Umsatzentwicklung und der Wettbewerbssituation - die Themen Lohnnebenkosten und Steuern ganz oben auf der Agenda: 76 Prozent bzw. 69 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich stark mit diesen Themen. Die große Mehrheit der Unternehmen betrachtet ihre derzeitige Steuerbelastung als hoch oder sogar sehr hoch, und drei Viertel der Unternehmen (76 Prozent) geben an, dass die Komplexität des Steuerrechts ihren Geschäftserfolg beeinträchtigt.
»Für die mittelständischen Unternehmen ist das Thema Steuern ein Reizthema geworden«, beschreibt Peter Englisch seine Erfahrungen mit den Unternehmen. »Die Steuervorschriften werden immer komplexer, Änderungen werden im Wochenrhythmus angekündigt und dann wieder zurückgenommen. Das hinterlässt bei den Unternehmern eine tiefe Verunsicherung.«