Ich beschäftige mich seit langer Zeit mit dem Master und der Modularisierung. Ich habe schon früh im Bachelor angefangen mich über das ganze zu informieren. Mir ging es genauso, dass ich nicht wusste ob AX oder Modularisierung. Lange Zeit war ich für AX aber dann haben die Vorteile der Modularisierung mich mehr überzeugt.
Meiner Meinung nach muss man sich fragen was man will. Ist mein Ziel der WP oder der Master. Wenn ich einen Master will, dann natürlich AX. Davon abgesehen, dass ich dann unabhängig von den Big4 einen Vollzeit Master in 3-4 Semestern anstreben würde.
Ist dein Ziel jedoch der WP musst du das von einer ganz anderen Seite betrachten. Ich hab mich gefragt, welcher Weg ist erfolgsversprechender? Ich habe mir diese Frage beantwortet, indem ich mit unter anderem die Bestehensquoten und den Modulkatalog der AX Studiengänge angeschaut habe.
Bei den Bestehensquoten fällt auf, dass es nicht stimmt das 80-90% bestehen, wie bspw. in Mannheim geworben wird.
DIe Bestehensquoten lagen in den letzten Jahren bei (2018) 60%, (2017) 48%, (2016) 60%. Mir ist bewusst, dass das gute Ergebnisse im Vergleich zum herkömmlichen Voll WP sind, aber im ersten Jahrgang der Modularisierung lag die Bestehensquote insgesamt bei 75%. (PW 72,5%, BWL 80%, WiRe 85%, StR 62%). Daraus wird aber auch deutlich, dass BWL und WiRe die Prüfungsgebiete sind, am wenigsten Probleme bereiten. Unter diesen Gesichtspunkten muss man sich dann vor Augen führen, dass man beim AX in Mannheim von den insgesamt 3,5 Jahren die ersten 2 Jahre fast nur BWL und WiRe macht. Man bereitet sich im Endeffekt das letzte 1 1/2 Jahr auf PW und StR vor, die dann auch noch zusammen in einem Jahr abgelegt werden müssen. Die Illusion, dass man sich 3 Jahre auf PW und StR vorbereitet und dann kurz durchläuft hat nicht mit der Realität zutun. Man muss das eher so sehen, dass der Master im Endeffekt komplett losgelöst vom WP Examen stattfindet. Klar bereitet er dich darauf vor, aber eine Bestehensgarantie ist er gemäß den Quoten nicht. Im Gegenteil denke ich mir dann, dass man das WP Examen gut bestehen kann, wenn man früh genug mit der Vorbereitung anfängt. Würde man die Prüfungsgebiete ähnlich wie im AX aufteilen und sich 1 1/2 Jahre auf BWL und WiRe vorbereiten und dann nochmal 1,5 - 2 Jahre auf PW und StR kann ich mir trotz des harten Examens nicht vorstellen, dass man nicht besteht. Hinzu kommt, das man sehr wahrscheinlich Prüfungsgebiete vor erreichen der vierjährigen Tätigkeit schreiben kann.
Ein weiterer Punkt ist, dass du nicht gebunden bist. Bei AKS kostet die gesamte Vorbereitung 16k. Das mag vielleicht viel klingen, aber man muss bedenken, dass die 16k über einen Zeitraum von 3-4 Jahren verteilt sind. Ich werde jetzt nämlich so vorgehen, dass ich alle Fernlehrgänge auf einmal kaufe. Diese kosten mir AKS Bonus Karte 5000€. Dann ist schonmal 1/3 weg und die anderen Vorbereitungskurse buche ich dann dementsprechend bei gegebener Zeit wenns Richtung Examen geht. Die Fernlehrgänge sind auch alle gegen eine Gebühr über mehrere Jahre verlängerbar. Der Vorteil dabei ist, ich bin zu keinem Zeitpunkt gebunden und kann ggf. innerhalb der Big 4 wechseln ohne Auswirkungen auf meine Examensvorbereitung.
Der letzte Punkt der gegen AX gesprochen hat war, dass man nach Ablegen des WP Examens einen Teil der vierjährigen Tätigkeit noch nachholen muss. Bei mir wären das 9 Monate gewesen. Erst dann erfolgt die Bestellung zum WP.
Insofern stimmt die Aussage auch nur bedingt, dass man mit AX am schnellsten WP wird, erst recht, wenn man Prüfungsgebiete vor erreichen der vierjährigen Tätigkeit ablegen kann. Ich glaube sogar, dass, sobald diese Änderung kommt, die Master aussterben werden. Was gibt es geileres als BWL und WiRe gleich nach einem Jahr zu schreiben und dann im vierten Steuern und PW. Eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit sehe ich mit keinem anderen Weg und das bei vollem Gehalt. Klar muss man lernen, das leugnet keiner und es ist viel, aber so ist es gut machbar und letztelendes bist du dann WP.
Auch bezüglich der Frage StB ja oder nein habe ich mir Gedanken gemacht und bin zu folgendem Entschluss gekommen: Mein Ziel ist der WP. Früher haben die WP's den StB gemacht, um den WP zu schaffen. Heute, durch die Modularisierung macht das meiner Meinung nach wenig sinn den StB zu machen, da er alleine 10k kostet. Darüber hinaus darf der WP steuerlich beratend Tätig sein.
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