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35h Woche Strategieabteilung Dax

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WiWi Gast

35h Woche Strategieabteilung Dax

Ich mache gerade ein Praktikum bei einer Unternehmensberatung. Inhaltlich spannend, allerdings merke ich, dass ich einfach nicht so viel arbeiten möchte, da mir die Abstriche in der Freizeit zu groß sind. Aus diesem Grund würde ich gerne mein nächstes (und auch letztes Praktikum) kurz vor Ende meines Masters in der Strategieabteilung eines Dax Unternehmens machen. Interessieren würde mich die großen Autobauer oder auch z.B. Bosch, weil ich hier ausschließlich Gutes gehört habe.

Variiert die Arbeitsbelastung pro Woche zwischen den Abteilungen sehr oder wird auch in der Strategieabteilung von z.B. Bosch eher 35-40h die Woche gearbeitet?

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Noch nicht einen Tag gearbeitet und schon nach der Verrentung bei einem DAX Konzern streben. Was ist bloß mit der jungen Generation los?

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

"Du Chef, morgen ist zwar Board Meeting und wir brauchen die Folien aber ich hab ja heute Yoga und danach kommt doch Frauentausch. Ich muss jetzt gehen, sonst ruf ich den Betriebsrat wegen Nicht-Einhaltung meines Tarifvertrags"

Lounge Gast schrieb:

Ich mache gerade ein Praktikum bei einer
Unternehmensberatung. Inhaltlich spannend, allerdings merke
ich, dass ich einfach nicht so viel arbeiten möchte, da mir
die Abstriche in der Freizeit zu groß sind. Aus diesem Grund
würde ich gerne mein nächstes (und auch letztes Praktikum)
kurz vor Ende meines Masters in der Strategieabteilung eines
Dax Unternehmens machen. Interessieren würde mich die großen
Autobauer oder auch z.B. Bosch, weil ich hier ausschließlich
Gutes gehört habe.

Variiert die Arbeitsbelastung pro Woche zwischen den
Abteilungen sehr oder wird auch in der Strategieabteilung von
z.B. Bosch eher 35-40h die Woche gearbeitet?

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Manchmal langt man sich echt am Kopf, ob heutigen Akademiker immer naiver werden ...

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Berechtigte Frage. Arbeitsleid senken, wo es nur geht. Außer man arbeitet auf eigene Rechnung.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Warum wird jemand, der eine gewöhnliche Vollzeittätigkeit anstrebt, zumindest indirekt als faul bezeichnet ?

Ein normaler Arbeitstag hat 8 h.

Was ist verwerflich daran, wenn jemand, nachdem er sein Tagwerk verrichtet hat, noch ins Yoga gehen u. dann "Frauentausch" sehen möchte ?

Kann man die Folien für das Meeting nicht während der regulären Arbeitszeit erstellen u. dafür auch genügend Personal einstellen ?

Die wenigsten werden sich - vorausgesetzt sie sind für einen seriösen ArbG. tätig - sperren, wenn tatsächlich einmal etwas dringendes ansteht. Es kann aber nicht sein, dass das Privatleben ständig unter dem Vorbehalt steht, dass der ArbG. gerade nichts mit einem anzufangen weiß.
Wird das wichtige Meeting immer spontan angesetzt ? Ist so etwas wirklich nicht planbar ?
Wie viele Leute arbeiten in solchen Positionen, dass es tatsächlich unumgänglich ist, immer bzw. oft spontan Überstunden zu machen ? Steht wirklich die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel, wenn die Arbeit bis zum nächsten Arbeitstag liegen bleibt ? Warum stellt man nicht das Personal ein, das notwendig wäre, um die Arbeit in der Regelarbeitszeit zu erledigen ?

Kurz:
Werden hier nicht Tatsachen verdreht, dass nicht die überzogenen Ansprüche der Arbeitgeber an jederzeitige, unbedingte (u. oftmals am besten unbezahlte) Bereitschaft zur Mehrarbeit, gar nicht erst thematisiert werden ?
Warum glauben Arbeitgeber, ein Recht darauf zu haben, die tarif-/arbeitsvertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit zu ignorieren ? Stellt diese aus deren Sicht nur einen (unbedeutenden) Platzhalter dar ?
Warum glaubt ihr, man müsste sich Euch u. Euren geschäftlichen Interessen bedingungslos unterwerfen ? Warum sollten diese Vorrang vor dem sonstigen Leben des Arbeitnehmers haben ?
Wer seine Arbeit erledigt hat, hat das Recht, sich seinen privaten Interessen zu widmen, wie unsinnig diese dem ArbG. auch erscheinen mögen. Es ist schlicht unverschämt, sich überhaupt dazu zu äußern. Niemand muss sich dafür rechtfertigen, dass er etwas u. was er nach Feierabend vorhat.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Ihr Spezis seid euch auch zu fein für eine anständige Antwort oder?

Zur Frage: Die Arbeitsbelastung ist in Strategieabteilungen bei Dax Konzernen auf jeden Fall höher als in operativeren Abteilungen. Liegt ganz einfach an der Projektarbeit und den damit verbundenen Deadlines. Allerdings würde ich sagen, dass du weniger arbeitest als bei einer Beratung (zumindest nach meiner Erfahrung). Arbeitszeiten reichen im Schnitt von 9 bis ca 19-20 Uhr. Bei harten Deadlines mit Sicherheit auch mal länger aber nicht in der Dichte wie bei UBs. Dafür bist du abends zu Hause und in ruhigeren Phasen ruft dir keiner "Early leave" hinterher, wenn du um 17 Uhr die Biege machst. Das ganze hängt aber sicherlich auch stark vom Team bzw Vorgesetzten ab.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Strategie oder 35h Woche.
Choose one.
Habe fertig.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Glänzende Darstellung und Ausführung, Lounge Gast (Post 6).

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Ich arbeite seit einigen Jahren in einem Dax-Konzern und habe vorher in einer Strategie-Beratung gearbeitet.

Generell ist es relativ einfach - es gibt verschiedene Positionen in jeder Abteilung. Der Sachbearbeiter ohne Aufstiegsambitionen im Dax-Konzern ist in der Regel tariflich angestellt und es wird penibelst darauf geachtet, dass er/sie quartalsweise alle Überstunden abbaut. Dazu wird Mehrarbeit vor wichtigen Terminen durch zusätzliche freie Tage in ruhigeren Phasen kompensiert. Dann gibt es außertarifliche Mitarbeiter, bei denen im Vertrag steht "evtl. Mehrarbeit gilt mit dem Gehalt als abgegolten". Sie verdienen mehr, also müssen sie auch mehr leisten (qualitativ und quantitativ). Daher haben auch sie die heißen Phasen mit Mehrarbeit und ruhigere Phasen mit normalen Arbeitszeiten. Die dritte Stufe sind die Führungskräfte und Mitarbeiter mit der Ambition Führungskraft zu werden. Hier gibt es keine ruhigen Phasen. Und je mehr Verantwortung man trägt (oder tragen möchte), desto mehr Arbeit und geringere Planbarkeit der Freizeit.

Persönlich arbeite ich in meiner aktuellen Position ca. 50 - 60h die Woche und mache damit einen Weg, der mich bisher ins mittlere Management gebracht hat. Um dorthin zu kommen hatte ich aber auch einen Job, bei dem ich über 70h gearbeitet habe.

Es gibt zwei ganz simple Regeln:

  • Gehalt ist immer eine Gegenleistung für Zeit
  • Man geht mit dem Arbeitseinsatz immer in Vorleistung, d.h. von Anfang an so viel arbeiten, wie deine Zielposition es erfordert.
antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Wie goldig, wenn jemand mit 35h Woche und Strategieabteilung kommt... dem TE wird leider entgangen sein, dass in der Strategieabteilung erstens Themen mit Vorstandsrelevanz erarbeitet werden und zweitens hauptsächlich Mitarbeiter aus den Managementberatungen und dem Inhouse Consulting arbeiten. War selbst im Praktikum bei einem der großen deutschen Pharmakonzerne und deren Strategieabteilung. Mitarbeiter fast alle von McKinsey, BCG etc., Arbeitszeiten dementsprechend. Los geht's um 8 Uhr, Schluss ist meist zwischen 8 und 9; teilweise aber auch länger.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Bin auch aus der Strategie-Beratung. Eine Anmerkung: Prinzipiell stelle ich bei den Sachbearbeitern ohne Aufstiegsambitionen fest, dass diese gerade in kritischen Phasen Ihre Überstunden abbauen oder krank sind.

Lounge Gast schrieb:

Ich arbeite seit einigen Jahren in einem Dax-Konzern und habe
vorher in einer Strategie-Beratung gearbeitet.

Generell ist es relativ einfach - es gibt verschiedene
Positionen in jeder Abteilung. Der Sachbearbeiter ohne
Aufstiegsambitionen im Dax-Konzern ist in der Regel tariflich
angestellt und es wird penibelst darauf geachtet, dass er/sie
quartalsweise alle Überstunden abbaut. Dazu wird Mehrarbeit
vor wichtigen Terminen durch zusätzliche freie Tage in
ruhigeren Phasen kompensiert. Dann gibt es außertarifliche
Mitarbeiter, bei denen im Vertrag steht "evtl.
Mehrarbeit gilt mit dem Gehalt als abgegolten". Sie
verdienen mehr, also müssen sie auch mehr leisten (qualitativ
und quantitativ). Daher haben auch sie die heißen Phasen mit
Mehrarbeit und ruhigere Phasen mit normalen Arbeitszeiten.
Die dritte Stufe sind die Führungskräfte und Mitarbeiter mit
der Ambition Führungskraft zu werden. Hier gibt es keine
ruhigen Phasen. Und je mehr Verantwortung man trägt (oder
tragen möchte), desto mehr Arbeit und geringere Planbarkeit
der Freizeit.

Persönlich arbeite ich in meiner aktuellen Position ca. 50 -
60h die Woche und mache damit einen Weg, der mich bisher ins
mittlere Management gebracht hat. Um dorthin zu kommen hatte
ich aber auch einen Job, bei dem ich über 70h gearbeitet habe.

Es gibt zwei ganz simple Regeln:

  • Gehalt ist immer eine Gegenleistung für Zeit
  • Man geht mit dem Arbeitseinsatz immer in Vorleistung, d.h.
    von Anfang an so viel arbeiten, wie deine Zielposition es
    erfordert.
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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Es gibt im Büro so gut wie nichts, was wirklich extrem kurzfristig - also ungeplant - reinkommt und eine sachliche Dringlichkeit hat, die bis zum nächsten Arbeitstag erledigt sein muss.

ABER: Um möglichst gut dazustehen, ist es für den Bereichleiter selbstverständlich, dem Vorstand etwas bis morgen früh zu versprechen:
"Klar Dieter, das hast Du bis morgen früh. Erledige ich gerne für Dich!"
Das wiederum wird dann (mit einer Stunde Delay) an den Abteilungsleiter gemeldet, der seinerseits Druck beim Angestellten macht.

Und zack - schon ist der high-pressure Termin da. In 95% der Fällen ist keine Entscheidung davon abhängig, sondern nur "Interesse" des Vorstandes. Trotzdem wird ein Rad gedreht, als ginge es um Menschenleben.

Das ist nicht in Ordnung, aber leider Zig-Tausendfach gelebte Arbeitswelt heutzutage.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

An den TE: In eine Strategieabteilung eines Dax-Konzerns zu landen ist nicht unbedingt einfach.

Hierfür wird auf jeden Fall Arbeitserfahrung benötigt. Frisch vom Studium mit lediglich einigen Praktika wird das eher nichts, außer du bist ein Überflieger deines Fachs oder ein Experte für bestimmte Anwendungsbereiche oder Märkte. Außerdem wird es sicherlich kein Job mit großer Entscheidungsgewalt, sondern wohl eher eine Traineestelle.

Außerdem sollte man wissen, dass Strategieabteilungen Projektarbeiten leisten, was so viel bedeutet, dass es i.d.R. immer zu Überstunden kommen wird. Ein Ausgleich wird zwar gewährt, aber Planbarkeit wie man es sich bei einem 9-5 Job wünscht, ist gibt es dann wiederum auch nicht. Insbesondere gilt das immer dann, wenn es zu Auslandseinsätzen kommt. Je nach Vorgesetzten wird es mit der regulären Arbeitszeit dann nicht mehr so genau genommen.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Wie sind die Gehaltsstrukturen in Dax Strategieabteilungen? Vergleichbar mit top UBs? Wie ist z.B. Siemens Management Consulting?

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

wenn du wirklich in eeiner strategieabteilung arbeitest dax 30 dann wirst du außertariflich eingeordnet d,h du musst weder zeit stempeln noch kontrolliert dich wer. es wird erwartet, dass du freiwillig llänger als 35 oder 37,5 stunden machst

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

"Warum wird jemand, der eine gewöhnliche Vollzeittätigkeit anstrebt, zumindest indirekt als faul bezeichnet ?"

Reden wir hier wirklich über eine "gewöhnliche" Tätigkeit?

  • DAX-Unternehmen, in D die "crème de la crème"
  • Strategieabteilung, nah am Vorstand, befasst mit Fragen, die (Über-)lebenswichtig für das Unternehmen (und das Management) sind

Bestimmte Jobs erfordern einen ganz anderen Einsatz als den eines normalen Sachbearbeiters. Dafür "gibt "es dort auch was, und zwar nicht nur Geld. Wer mal Vorstand werden will, hat so einen am besten schon mal aus der Nähe erlebt. Daher ist eine Strategieabteilung eine gute Durchlaufstation für spätere Karriereschritte. Dementsprechend ist dort auch der Arbeitsethos der Mitarbeiter. Wem dass nicht in seine persönliche Lebensplanung passt, der findet doch bestimmt im DAX-Unternehmen eine Abteilung, in der es ruhiger abläuft, oder?

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Volle Zustimmung zum vorherigen Post.

Manchen Arbeitnehmern macht ihr Job auch schlicht Spaß - aus Interesse an der Thematik oder auch aus Selbstverwirklichungsgründen.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Lounge Gast 6 an 1. Post vom 27.07.2016

Dein Beitrag ist differenzierter, als die ersten beiden Antworten auf die gestellte Frage. Hauptsächlich auf diese bezog sich mein Beitrag.

Der Tenor hier im Forum, in den ?Karrierezeitschriften?, die an der Hochschule ausliegen etc. ist oftmals der, dass man als Student/Einsteiger unbedingte Bereitschaft zu Überstunden mitbringen müsse, dass man an das Gehalt keine Ansprüche stellen dürfe etc.
Dies ist meiner Meinung nach reines Marktmachtgebaren, welches unterbunden werden sollte. Auch in anderen Lebensbereichen akzeptieren wir nicht, dass einfach der Stärkere bestimmt, wo es lang geht. Jawohl ich plädiere für die unter ?fähigen? Ökonomen gering geachtete Regulierung (Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen).

Hier im Forum wird teilweise suggeriert, wer nach Tarif bezahlt werden wolle, sei gierig u. unverschämt u. wer seine vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit einhalten wolle - wie gesagt, Ausnahmen sind in einem vernünftigen Rahmen immer vorstellbar, allerdings kann dies nur ein ausgewogenes (!) Geben u. Nehmen sein ? sei faul.
Dabei werden Tatsachen schlich verdreht. Nicht der, der nicht bezahlen will, was er nach Tarifvertrag ? also nach objektivem Maßstab ? schuldet, ist gierig u. unverschämt, sondern der der korrekt behandelt werden möchte. Ebenso verhält es sich mit dem Thema Überstunden.

In Deinem Beitrag hast Du von ? Passung der persönlichen Lebensplanung? gesprochen. Diese Formulierung lässt zu u. akzeptiert, dass auch für BWL - Absolventen andere Lebensentwürfe existieren u. v.a., dass diese auch legitim sind u. eben nicht nur der ?Karriere ? Lifestyle?. Dass man sich diesem mit Wahl u. Abschluss des Studiums automatisch unterworfen hätte.

Ich kann akzeptieren, dass es Jobs gibt, die eine andere Einsatzbereitschaft erfordern, als gewöhnliche Vollzeit. Auch entspricht es meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass diese dann entsprechend höher vergütet werden, d.h. übertariflich. Darauf bin ich in keinster Weise neidisch.
Was mich stört, ist dass solche Jobs u. die dort erforderliche Einsatzbereitschaft in der (öffentlichen) Diskussion zu einem allgemeingültigen Maßstab geworden sind u. jeder, der diesem nicht entspreche(n wolle), sei nicht zu gebrauchen. Womit man mehr oder weniger mit dem Schicksal ?Arbeitslosigkeit? droht.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Soziologiestudent?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast 6 an 1. Post vom 27.07.2016

Dein Beitrag ist differenzierter, als die ersten beiden
Antworten auf die gestellte Frage. Hauptsächlich auf diese
bezog sich mein Beitrag.

Der Tenor hier im Forum, in den ?Karrierezeitschriften?, die
an der Hochschule ausliegen etc. ist oftmals der, dass man
als Student/Einsteiger unbedingte Bereitschaft zu Überstunden
mitbringen müsse, dass man an das Gehalt keine Ansprüche
stellen dürfe etc.
Dies ist meiner Meinung nach reines Marktmachtgebaren,
welches unterbunden werden sollte. Auch in anderen
Lebensbereichen akzeptieren wir nicht, dass einfach der
Stärkere bestimmt, wo es lang geht. Jawohl ich plädiere für
die unter ?fähigen? Ökonomen gering geachtete Regulierung
(Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen).

Hier im Forum wird teilweise suggeriert, wer nach Tarif
bezahlt werden wolle, sei gierig u. unverschämt u. wer seine
vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit einhalten wolle -
wie gesagt, Ausnahmen sind in einem vernünftigen Rahmen immer
vorstellbar, allerdings kann dies nur ein ausgewogenes (!)
Geben u. Nehmen sein ? sei faul.
Dabei werden Tatsachen schlich verdreht. Nicht der, der nicht
bezahlen will, was er nach Tarifvertrag ? also nach
objektivem Maßstab ? schuldet, ist gierig u. unverschämt,
sondern der der korrekt behandelt werden möchte. Ebenso
verhält es sich mit dem Thema Überstunden.

In Deinem Beitrag hast Du von ? Passung der persönlichen
Lebensplanung? gesprochen. Diese Formulierung lässt zu u.
akzeptiert, dass auch für BWL - Absolventen andere
Lebensentwürfe existieren u. v.a., dass diese auch legitim
sind u. eben nicht nur der ?Karriere ? Lifestyle?. Dass man
sich diesem mit Wahl u. Abschluss des Studiums automatisch
unterworfen hätte.

Ich kann akzeptieren, dass es Jobs gibt, die eine andere
Einsatzbereitschaft erfordern, als gewöhnliche Vollzeit. Auch
entspricht es meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass diese dann
entsprechend höher vergütet werden, d.h. übertariflich.
Darauf bin ich in keinster Weise neidisch.
Was mich stört, ist dass solche Jobs u. die dort
erforderliche Einsatzbereitschaft in der (öffentlichen)
Diskussion zu einem allgemeingültigen Maßstab geworden sind
u. jeder, der diesem nicht entspreche(n wolle), sei nicht zu
gebrauchen. Womit man mehr oder weniger mit dem Schicksal
?Arbeitslosigkeit? droht.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Das stimmt doch alles.
Aber warum soll das für ALLE Jobs gelten, auch für die besonders karrierefördernden, interessanten, gut bezahlten?

Ein DAX-Strategieabteilungsjob ist sicherlich zu den Top 10% der interessanten Aufgaben am Markt zu rechnen. Dem, der seinen Job dort gut macht, stehen danach viele Türen offen. Und so jemand muss mit einer 35-Stunden-Woche vor "Ausbeutung" geschützt warden?

Ich hätte damals aufgrund meiner Noten keine Chance gehabt, so einen Job zu kriegen. Hätte ich ihn bekommen, hätte ich in der Zeit so viel wie möglich mitnehmen wollen. Und nicht um 17h nach Hause geschickt werden.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast 6 an 1. Post vom 27.07.2016

Dein Beitrag ist differenzierter, als die ersten beiden
Antworten auf die gestellte Frage. Hauptsächlich auf diese
bezog sich mein Beitrag.

Der Tenor hier im Forum, in den ?Karrierezeitschriften?, die
an der Hochschule ausliegen etc. ist oftmals der, dass man
als Student/Einsteiger unbedingte Bereitschaft zu Überstunden
mitbringen müsse, dass man an das Gehalt keine Ansprüche
stellen dürfe etc.
Dies ist meiner Meinung nach reines Marktmachtgebaren,
welches unterbunden werden sollte. Auch in anderen
Lebensbereichen akzeptieren wir nicht, dass einfach der
Stärkere bestimmt, wo es lang geht. Jawohl ich plädiere für
die unter ?fähigen? Ökonomen gering geachtete Regulierung
(Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen).

Hier im Forum wird teilweise suggeriert, wer nach Tarif
bezahlt werden wolle, sei gierig u. unverschämt u. wer seine
vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit einhalten wolle -
wie gesagt, Ausnahmen sind in einem vernünftigen Rahmen immer
vorstellbar, allerdings kann dies nur ein ausgewogenes (!)
Geben u. Nehmen sein ? sei faul.
Dabei werden Tatsachen schlich verdreht. Nicht der, der nicht
bezahlen will, was er nach Tarifvertrag ? also nach
objektivem Maßstab ? schuldet, ist gierig u. unverschämt,
sondern der der korrekt behandelt werden möchte. Ebenso
verhält es sich mit dem Thema Überstunden.

In Deinem Beitrag hast Du von ? Passung der persönlichen
Lebensplanung? gesprochen. Diese Formulierung lässt zu u.
akzeptiert, dass auch für BWL - Absolventen andere
Lebensentwürfe existieren u. v.a., dass diese auch legitim
sind u. eben nicht nur der ?Karriere ? Lifestyle?. Dass man
sich diesem mit Wahl u. Abschluss des Studiums automatisch
unterworfen hätte.

Ich kann akzeptieren, dass es Jobs gibt, die eine andere
Einsatzbereitschaft erfordern, als gewöhnliche Vollzeit. Auch
entspricht es meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass diese dann
entsprechend höher vergütet werden, d.h. übertariflich.
Darauf bin ich in keinster Weise neidisch.
Was mich stört, ist dass solche Jobs u. die dort
erforderliche Einsatzbereitschaft in der (öffentlichen)
Diskussion zu einem allgemeingültigen Maßstab geworden sind
u. jeder, der diesem nicht entspreche(n wolle), sei nicht zu
gebrauchen. Womit man mehr oder weniger mit dem Schicksal
?Arbeitslosigkeit? droht.

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DAX Einkäufer

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Ein paar Gedanken zum Thema "Strategieabteilung im DAX-Konzern".

  • Eine solche Abteilung arbeitet der Konzernleitung zu. Die Konzernleitung hält sich nicht an die 38h-Woche. Vorstände arbeiten auch abends, u.a. weil sie auch Auslandsgesellschaften führen und einige nur früh morgens oder spät abends erreichen können. Aber auch, weil sie viele Entscheidungen treffen, dafür im Detail vorbereitet sein müssen und deshalb nicht pünktlich rauskommen. Vorstände erwarten, dass ihre Stäbe dann verfügbar sind, wenn sie gebraucht werden.
  • Strategieabteilungen sind der Wasserkopf. Der Wasserkopf ist teuer und steht im Unternehmen unter keinem guten Licht. Von dieser Abteilung wird eine besondere Vorbildfunktion in puncto Personaleffizienz erwartet. Wenn alle Strategen um Punkt 17 Uhr nach Hause gehen, dann werden die operativen Kollegen wütend. Man nennt das "face time". Anders ausgedrückt: Es gibt bei Strategiethemen immer etwas, das man noch tun könnte.
  • Strategieabteilungen ermitteln ihre Daten nicht aus starren Systemen, da sie komplexe Geschäftsvorgänge bewerten, die nicht mit den vorhandenen operativen Kennzahlen vollständig abbildbar sind. Also werden Daten gewälzt, zusätzliche Daten erhoben und Zusammenhänge hergestellt. Die Datenquelle sind operative Kollegen. Denen gibt man eine Deadline, z.B. "bis 18 Uhr brauche ich die Zahlen a, b und c". Und wenn das Ergebnis am nächsten Tag stehen soll, dann muss man die Auswertung zwangsläufig nach 18 Uhr durchführen.
  • Man ist nicht "faul", wenn man geregelte Arbeitszeiten haben will. Auch sehr fleissige Leute wollen das. Wenn man sich allerdings in Themen reinwirft, die mit der Steuerung des Konzerns zu tun haben, dann wird erwartet, dass man in gewisser Weise auch am Rhythmus der Konzernsteuerung teilnimmt. Der Strategievorstand kommt abends von der Vorstandssitzung, will seinem Stab die neuen Entscheidungen mitteilen und alle Leute sind schon im Biergarten. Da stimmt doch was nicht.
antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Strategie ist immer gut, weil man in der Nähe von Entscheidern ist. So geht Karriere. Das anonyme Sachbearbeitermäuschen, was den Berg an operativen Aufgaben wegmacht, wird häufig auf der gleichen Stufe bleiben.

antworten
DAX Einkäufer

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

"Ein DAX-Strategieabteilungsjob ist sicherlich zu den Top 10% der interessanten Aufgaben am Markt zu rechnen."

Naja. Sehe ich ganz anders. Ist immer Typsache. In operativen Aufgaben können Sachbearbeiter Entscheidungen treffen. In Strategieabteilungen werden Entscheidungen nur vorbereitet, aber nicht getroffen.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Oh man was für eine Diskussion ich da ausgelöst habe :D mir geht es ja gar nicht so sehr darum, ob ich jetzt genau 35, 40 oder 45 Stunden arbeite. Ich interessiere mich für den Bereich Strategie, möchte allerdings im Durchschnitt ungern länger als 8 im Büro sein. Klar gibt es auch mal Ausnahmen, wenn am nächsten Tag was fertig werden muss. Ich will einfach nur wissen, ob sich das vereinbaren lässt. Und ich bin nicht faul :*-(

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Ich glaube die Tendenz lässt sich hier mehr oder wenig fundiert ablesen

Lounge Gast schrieb:

Oh man was für eine Diskussion ich da ausgelöst habe :D mir
geht es ja gar nicht so sehr darum, ob ich jetzt genau 35, 40
oder 45 Stunden arbeite. Ich interessiere mich für den
Bereich Strategie, möchte allerdings im Durchschnitt ungern
länger als 8 im Büro sein. Klar gibt es auch mal Ausnahmen,
wenn am nächsten Tag was fertig werden muss. Ich will einfach
nur wissen, ob sich das vereinbaren lässt. Und ich bin nicht
faul :*-(

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Wir fassen für den TE zusammen:

  • Als Masterabsolvent ohne vorher in einem Konzern gearbeitet zu haben (und damit meine ich nicht Praktika), geschweigedenn annähernd in der Nähe einer Strategieabteilung (Werksstudent in Strategieabteilung?), wird es erstmal schlichtweg unmöglich für dich sein überhaupt in eine solche Strategieabteilung zu kommen.
  • 35/40/45 h Woche? -> Je nach Konzern möglich, aber ein 8-8 Job wird es wohl eher sein. Auslandseinsätze noch nicht mit eingerechnet.
  • Willst du Karriere machen, oder möchtest du als Sachbearbeiter deinen Dienst verrichten? -> Sachbearbeiter in Strategieabteilungen sind nur Zuarbeiter, die im Wesentlichen Tätigkeiten ausführen, die auch von Bachelors ausgeführt werden können. Da hättest du dir den Master auch sparen können. Aber da könntest du sicherlich auch öfters um 5 Feierabend machen.

Insgesamt betrachtet habe ich die Vermutung, dass der TE nicht unbedingt versteht, was eine Strategieabteilung tatsächlich macht und welche Arbeitsmentalität dahinter stehen muss. Alle Mitarbeiter aus Strategieabteilungen die ich bislang im Lauf meiner Arbeitslaufbahn kennen gelernt habe, hätten nämlich eine solche Frage, ob sie denn auch öfters pünktlich das Büro verlassen könnten, niemals gestellt.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Es werden hier unterschiedliche Aspekte rund um Tätigkeiten und Arbeitszeiten miteinander vermischt. Sicherlich gibt es Leute, die gerne ihr Privatleben für den Job aufopfern. Das finde ich auch vollkommen okay. Nicht okay ist es allerdings, wenn man seine persönliche Arbeitseinstellung als Maßstab für "die" richtige Einstellung auch für andere Kollegen/Mitarbeiter ansetzt. Das kommt meiner Erfahrung nach nämlich gerade bei den karrieristen sehr häufig vor. Einerseits sagen sie, dass es deren persönliche Entscheidung ist viel zu arbeiten, ohne einen Ausgleich in Geld oder freizeit zu bekommen, andererseits verurteilen sie andere Mitarbeiter, wenn diese für das gleiche Geld sehr viel weniger arbeiten.

Das ist dann immer in der Kaffeeküche ziemlich entlarvend, wenn die karrieristen plötzlich schlechte Laune kriegen, wenn sich die anderen über das gestrige Wetter und den Hammer geilen Biergartenbesuch unterhalten. Dabei sollte der karrierist sich über seine analyticals, die er bis 22.00 Uhr gemacht hat genauso freuen, da es ja angeblich die freie Entscheidung war und es so toll ist das für seine eigene Zukunft gemacht zu haben und dem Ziel "chef" damit einen Schritt näher gekommen zu sein. Eine Missgunst gegenüber Leuten, die weniger arbeiten, aber das gleiche kriegen ist keine Seltenheit.

Was mich an dieser Diskussion stört ist, dass es entweder nur Sachbearbeiter oder Chefs bzw. Leute, die Chef werden wollen zu geben scheint. Das ist vollkommen verzerrt. Das Arbeitsleben ist deutlich vielschichtiger. Und es ist nun mal in der Tat leider so, dass mittlerweile von "fast allen" MA erwartet wird, dass sie sich dem fügen, was dem direkten vorgesetzten gerade recht ist. Da geht es dann in der Regel nie um die Firma, sondern darum das zu tun was der Chef Grade mal will. Man ist und bleibt noch immer ein angestellter, der basierend auf einem Vertragsverhältnis Tätigkeiten ausübt. Verträge sind einzuhalten. Da sollte es keine Diskussionen geben. Es würde ja ein MA nie auf die Idee kommen, sich einfach mal so 5 Tage Urlaub mehr zu nehmen. Ich habe es auch noch nie erlebt, dass ein MA täglich mehr fordert, als vertraglich vereinbart und es dann auch bekommt. Umgekehrt ist das aber tag für Tag der Fall.

Warum sollte ein MA sich nicht dagegen wehren dürfen, wenn er auf das besteht, was ihm zusteht? Zu sagen, so ist es halt, Angebot und Nachfrage auf dem arbeitsmarkt usw. sind keine Argumente. Ich habe einen Vertrag in dem dieses und jenes steht ist ein Argument. Zu sagen, dass diese und jene Klausel zu überstunden ungültig ist, ist ein Fakt und somit für mich ein Argument. Zu sagen so sei das nun mal in der heutigen Arbeitswelt ist m.e. ein charakterschwaches Argument. Und nochmal, wer gerne viel arbeitet, kann das gerne tun. Aber wer schlicht und ergreifend auf das besteht, was ihm zusteht, ist vollkommen im recht. Und es ist in 90 Prozent der Jobs einfach vollkommen an der Realität vorbei geredet, wenn man meint, diese vielen Überstunden wären notwendig. Was nicht um 18.00 fertig ist, ist halt nicht fertig. Ich würde meinen Hintern darauf verwerten, dass es den ganzen Firmen keinen Deut schlechter gehen würde, wenn man bestimmte Sachen einfach am nächsten Tag fertig machen würde. Wie häufig kommen denn Meetings vor, die man unbedingt heute fertig machen muss? Meiner Erfahrung nach höchstens einmal im Jahr.

Hier geht es auch nicht darum, dass man sich verweigert mal etwas mehr zu arbeiten, WENN es mal objektiv für die Firma nötig ist.

Lounge Gast schrieb:

Das stimmt doch alles.
Aber warum soll das für ALLE Jobs gelten, auch für die
besonders karrierefördernden, interessanten, gut bezahlten?

Ein DAX-Strategieabteilungsjob ist sicherlich zu den Top 10%
der interessanten Aufgaben am Markt zu rechnen. Dem, der
seinen Job dort gut macht, stehen danach viele Türen offen.
Und so jemand muss mit einer 35-Stunden-Woche vor
"Ausbeutung" geschützt warden?

Ich hätte damals aufgrund meiner Noten keine Chance gehabt,
so einen Job zu kriegen. Hätte ich ihn bekommen, hätte ich in
der Zeit so viel wie möglich mitnehmen wollen. Und nicht um
17h nach Hause geschickt werden.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast 6 an 1. Post vom 27.07.2016

Dein Beitrag ist differenzierter, als die ersten beiden
Antworten auf die gestellte Frage. Hauptsächlich auf diese
bezog sich mein Beitrag.

Der Tenor hier im Forum, in den ?Karrierezeitschriften?,
die
an der Hochschule ausliegen etc. ist oftmals der, dass man
als Student/Einsteiger unbedingte Bereitschaft zu
Überstunden
mitbringen müsse, dass man an das Gehalt keine Ansprüche
stellen dürfe etc.
Dies ist meiner Meinung nach reines Marktmachtgebaren,
welches unterbunden werden sollte. Auch in anderen
Lebensbereichen akzeptieren wir nicht, dass einfach der
Stärkere bestimmt, wo es lang geht. Jawohl ich plädiere
für
die unter ?fähigen? Ökonomen gering geachtete Regulierung
(Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen).

Hier im Forum wird teilweise suggeriert, wer nach Tarif
bezahlt werden wolle, sei gierig u. unverschämt u. wer
seine
vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit einhalten
wolle -
wie gesagt, Ausnahmen sind in einem vernünftigen Rahmen
immer
vorstellbar, allerdings kann dies nur ein ausgewogenes (!)
Geben u. Nehmen sein ? sei faul.
Dabei werden Tatsachen schlich verdreht. Nicht der, der
nicht
bezahlen will, was er nach Tarifvertrag ? also nach
objektivem Maßstab ? schuldet, ist gierig u. unverschämt,
sondern der der korrekt behandelt werden möchte. Ebenso
verhält es sich mit dem Thema Überstunden.

In Deinem Beitrag hast Du von ? Passung der persönlichen
Lebensplanung? gesprochen. Diese Formulierung lässt zu u.
akzeptiert, dass auch für BWL - Absolventen andere
Lebensentwürfe existieren u. v.a., dass diese auch legitim
sind u. eben nicht nur der ?Karriere ? Lifestyle?. Dass
man
sich diesem mit Wahl u. Abschluss des Studiums automatisch
unterworfen hätte.

Ich kann akzeptieren, dass es Jobs gibt, die eine andere
Einsatzbereitschaft erfordern, als gewöhnliche Vollzeit.
Auch
entspricht es meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass diese
dann
entsprechend höher vergütet werden, d.h. übertariflich.
Darauf bin ich in keinster Weise neidisch.
Was mich stört, ist dass solche Jobs u. die dort
erforderliche Einsatzbereitschaft in der (öffentlichen)
Diskussion zu einem allgemeingültigen Maßstab geworden
sind
u. jeder, der diesem nicht entspreche(n wolle), sei
nicht zu
gebrauchen. Womit man mehr oder weniger mit dem Schicksal
?Arbeitslosigkeit? droht.

antworten
DAX Einkäufer

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Was waren das noch für Zeiten in den 1990ern. Man wollte einen Job um jeden Preis. Möglichst interessant sollte er sein. "Big business". Je mehr Flügreisen, Auslandseinsätze etc., desto angesehener und besser. Arbeitszeiten waren egal. Viele sind zur Stempeluhr und haben danach direkt weitergearbeitet...

Grundsätzlich finde ich die Sicht des Threaderstellers legitim - langfristig braucht und will der Mensch keine einseitige Übererfüllung des Arbeitsvertrags zu seinen eigenen Ungunsten. Es soll sich eine Situation einpendeln, in der beide Seiten mit dem Arbeitsverhältnis zufrieden sind. Er sollte sich allerdings verdeutlichen, wie der Weg dorthin aussieht. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Vertrauen und Bestätigung:

  1. Das Unternehmen stellt einen Arbeitsvertrag aus. Im Fall eines Großkonzerns mit ausgeprägten Arbeitnehmerrechten und gutem Gehalt. Vertrauensvorschuss durch Arbeitgeber.
  2. Der Arbeitnehmer beweist in den ersten Berufsjahren, dass das Vertrauen berechtigt war. Durch ausgeprägte Einsatzbereitschaft, denn die Leistung ist bei Einsteigern meist beschränkt.
  3. Das Unternehmen bietet dem Arbeitnehmer eine neue, höherwertige Aufgabe an. Zum Beispiel eine höher eingestufte Tätigkeit in einer anderen Abteilung. Wieder Vertrauensvorschuss.
  4. Der Arbeitnehmer bewährt sich in dieser Aufgabe und zeigt auch hier weiterhin eine hohe Leistungs- und Einsatzbereitschaft. Eventuell kündigt er das Ziel an, auch an der Strategie des Unternehmens mitarbeiten zu wollen und höherrangige Aufgaben zu übernehmen.

Irgendwann kommt auf diesem Pfad also der Einsatz im Strategiebereich. Entweder ist man dann schon so alt, dass man aufgrund der hohen Erfahrung und Weisheit in wenigen Stunden präzise, belastbare und stimmige Analysen erstellt, oder man benötigt weiterhin eine entsprechend hohe Einsatzbereitschaft, um die mangelnde Erfahrung zu kompensieren. Was ich damit sagen will: Das Thema Arbeitszeit ist auch unter dem Gesichtspunkt "signalisierte Einsatzbereitschaft" zu sehen.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

hmm, das war jetzt aber ganz die Firmenperspektive bei dir.

"Das Unternehmen stellt einen Arbeitsvertrag aus. Im Fall eines Großkonzerns mit ausgeprägten Arbeitnehmerrechten und gutem Gehalt. Vertrauensvorschuss durch Arbeitgeber."

Arbeitnehmersicht: überdurchschnittlicher Bewerber übersteht hartes Auswahlverfahren und unterschreibt bei Firma, die viel erwartet aber auch viel (Aufstieg, Gehaltssteigerungen..) verspricht. Gute Leistung wird seitens der Firma sofort ewartet, ob die Versprechungen (gute Performance garantiert nix) seitens der Firma gehalten werden, weiss der Einsteiger nicht. Er muss der Firma also einen Vertrauensvorschuss geben...

DAX Einkäufer schrieb:

Was waren das noch für Zeiten in den 1990ern. Man wollte
einen Job um jeden Preis. Möglichst interessant sollte er
sein. "Big business". Je mehr Flügreisen,
Auslandseinsätze etc., desto angesehener und besser.
Arbeitszeiten waren egal. Viele sind zur Stempeluhr und haben
danach direkt weitergearbeitet...

Grundsätzlich finde ich die Sicht des Threaderstellers
legitim - langfristig braucht und will der Mensch keine
einseitige Übererfüllung des Arbeitsvertrags zu seinen
eigenen Ungunsten. Es soll sich eine Situation einpendeln, in
der beide Seiten mit dem Arbeitsverhältnis zufrieden sind. Er
sollte sich allerdings verdeutlichen, wie der Weg dorthin
aussieht. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Vertrauen und
Bestätigung:

  1. Das Unternehmen stellt einen Arbeitsvertrag aus. Im Fall
    eines Großkonzerns mit ausgeprägten Arbeitnehmerrechten und
    gutem Gehalt. Vertrauensvorschuss durch Arbeitgeber.
  2. Der Arbeitnehmer beweist in den ersten Berufsjahren, dass
    das Vertrauen berechtigt war. Durch ausgeprägte
    Einsatzbereitschaft, denn die Leistung ist bei Einsteigern
    meist beschränkt.
  3. Das Unternehmen bietet dem Arbeitnehmer eine neue,
    höherwertige Aufgabe an. Zum Beispiel eine höher eingestufte
    Tätigkeit in einer anderen Abteilung. Wieder
    Vertrauensvorschuss.
  4. Der Arbeitnehmer bewährt sich in dieser Aufgabe und zeigt
    auch hier weiterhin eine hohe Leistungs- und
    Einsatzbereitschaft. Eventuell kündigt er das Ziel an, auch
    an der Strategie des Unternehmens mitarbeiten zu wollen und
    höherrangige Aufgaben zu übernehmen.

Irgendwann kommt auf diesem Pfad also der Einsatz im
Strategiebereich. Entweder ist man dann schon so alt, dass
man aufgrund der hohen Erfahrung und Weisheit in wenigen
Stunden präzise, belastbare und stimmige Analysen erstellt,
oder man benötigt weiterhin eine entsprechend hohe
Einsatzbereitschaft, um die mangelnde Erfahrung zu
kompensieren. Was ich damit sagen will: Das Thema Arbeitszeit
ist auch unter dem Gesichtspunkt "signalisierte
Einsatzbereitschaft" zu sehen.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Hier Lounge Gast 6, ?Soziologiestudent? @ DAX Einkäufer

Zu Deiner Nr.1
?Ausgeprägte Arbeitnehmerrechte?
Arbeitnehmerrechte werden durch den Gesetzgeber gewährt, nicht durch den Arbeitgeber. Es ist lediglich so, dass Großunternehmen sich ? nicht zuletzt aufgrund starkem Betriebsrat/Gewerkschaft ? an das Arbeitsrecht halten (müssen).
Indem sie sich an die Gesetze halten, erfüllen sie also (lediglich) ihre Pflichten.
Nicht in Abrede steht, dass dies in kleineren u. mittleren Unternehmen oft nicht der Fall ist.
Dass diese ihren Pflichten nicht nachkommen, d.h. hinter dem Standard zurückbleiben, bedeutet aber nicht, dass derjenige, der dem Gesetz ? d.h. dem Standard - genügt, plötzlich besonders sozial wäre.

?Gutes Gehalt?
Hier verhält es sich genauso, wie bei den Arbeitnehmerrechten.
Es wird v.a. in den ersten Jahren nach Tarif bezahlt. Dies ist auch völlig in Ordnung. Ausgehandelt werden Tarifverträge durch Arbeitgeberverbände, welche die Argumente der Arbeitgeberseite vortragen, die Gewerkschaften sorgen dafür, dass Arbeitnehmerbelange gewürdigt werden. Das, was Du ?gutes Gehalt? nennst (dessen Angemessenheit ich nicht in Frage stellen möchte), berücksichtigt bereits, dass ein Einsteiger nicht das Niveau einer erfahrenen Arbeitskraft erreichen kann.
Zu Recht berücksichtigt wird aber auch, die Arbeit, die im Studium geleistet wurde, um den Abschluss zu erlangen. Das Einstiegsgehalt stellt eine nachgelagerte Vergütung durch den ArbG. für diese Arbeit dar. Auch wenn es sich primär um theoretische Kenntnisse handelt, von denen der ArbG. ? angeblich ? überhaupt nicht profitiert. Im Studium wird grundlegendes Verfügungs- u. Methodenwissen vermittelt, ohne dass die meisten sog. ?qualifizierten Berufe? überhaupt nicht ausgeübt werden können, z.B. Rechts- u. Methodenkenntnisse bei Juristen. Wie würde Daimler Autos bauen, ohne Ingenieure ?
Es ist also nur recht u. billig, wenn der ArbG. dafür auch nach Tarif bezahlt. Dabei handelt es sich um objektive Zahlen, die der Absolvent sich nicht aus den Fingern gesogen hat, weil er es gerne so hätte. Im Gegensatz zu dem, was viele Mittelständler ? auch hier in Baden ? Württemberg ? ?so meinen?.
Dies ist reines Marktmachtgebaren.

?Vertrauensvorschuss?
Könnte man nicht eher bei einem Studium von einem Vertrauensvorschuss gegenüber dem zukünftigen ArbG. sprechen, welchen dieser nach dem Abschluss auch mittels Gehalts honoriert ?
Wie oft wird dieses Vertrauen von Arbeitgeberseite enttäuscht, besonders aber nicht nur im Mittelstand ?
Auch Großunternehmen stellen Absolventen immer mehr über ?Dienstleister?, d.h. Zeitarbeitsfirmen, ein. Mag auch die Differenz im Vergleich zur Direkteinstellung am Anfang noch nicht so groß sein, wird sie im Laufe der Jahre immer größer. Von den übrigen Nachteilen der Zeitarbeit fange ich überhaupt nicht erst an.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

M.E. kann man bei einem Arbeitsverhältnis nicht von Vertrauensvorschüssen des Arbeitgebers sprechen. Der AG stellt regelmäßig jemanden ein, den er von der ersten Sekunde an gewinnbringend einsetzen kann. In der Zwischenzeit wird man gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wenn bereits das geringste Risiko betshet, dass eine bestimmte Fähigkeit noch nicht da ist un erst angelernt werden müsste, damit gewinnbringend gearbeitet werden kann. Wenn der AG innerhalb der Probezeit merkt, dass das nix wird, dann wird der AN rausgehauen. Tendenziell wird im Verlauf des dann bestehenden Arbeitsverhältnisses aber das Vertrauen der Mitarbeiter missbraucht und nicht umgekehrt.

Ich kenne dutzende Fälle bei Freunden und Kollegen wo bereits im Vorstellungsgespräch vonseiten des AG gelogen und verheimlicht wurde, dass es nur so kracht.

"Zu ihren Aufgaben gehören schwerpunktmäßig diese (hochinteressanten) Tätigkeiten"
Realität: tja leider haben wir in der letzten Zeit keine derartigen Projekte bekommen, hier haben sie was zum ablegen

"Sie werden intensiv von Kollegen eingearbeitet",
Realität: Wenn man Glück hat, dann hat man einen netten Bürokollegen, der einem aushilft, wenn er zufällig Ahnung von dem hat, was man macht/machen soll, weil es keinen gibt, der einen einarbeitet und auch keiner vorgesehen ist

"Selbstverständlich fördern wir regelmäßig Fortbildungen, zeitlich und finanziell"
Realität: zu teuer, brauchen wir nicht, sie waren doch erst letzes Jahr bei "irgendsowas"

"sie erhalten einen direkten Ansprechpartner, der für sie in den ersten Monaten da ist",
Realität: Bitte wer? Wo sitzt der?

"bei uns herrscht ein absolut familiäres Klima",
Realität: Jeder ist sich selbst der nächste

"nach x Jahren erhalten Sie dieses und jenes",
Realität: Na klar. Alles eingehalten. (Ironie aus)

"Überstunden werden gemacht, aber sie halten sich in Grenzen",
Realität: Stimmt sogar, sie halten sich in grenzen. Leider ist the sky the limit.

" Hotelübernachtungen sind eine absolute Ausnahme"
Realität: Ausnahmen bestätigen diese Regel

Na, kommt das dem einen oder anderen bekannt vor? Ich brauch eigentlich gar nicht zu fragen. Soviel zu Vertrauensvorschuss. Versprechungen werden in den allermeisten Fällen vonseiten des AG gemacht und gebrochen. Nicht umgekehrt.

antworten
DAX Einkäufer

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener Sichtweisen. Ich habe die Sichtweise "des Arbeitgebers" eingenommen (eigentlich nicht, bin ja selbst Arbeitnehmer, aber die Arbeitgebersicht kommt hier im Forum oft sehr kurz), Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen verdammten Rechtsanspruch darauf, bei durchschnittlich 35 Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die Übertreibung).

Die zuletzt genannte Sichtweise entspricht vielleicht dem Lehrbuch und dem studentischen Bauchgefühl der heutigen Generation, aber nicht der Praxis. Genauso wie man bei der Investmentbank nicht auf die vertraglich avisierten 40 Stunden kommt, genauso wie es bei den großen Strategieberatungen keinen Betriebsrat gibt, genauso wie man im Schneeball-Strukturvertrieb nicht sofort Millionär wird, genauso wie man als Top-Manager nicht einfach so ganz normal arbeitet wie als Sachbearbeiter, obwohl man das alles nach Lehrbuch irgendwie herkonstruieren könnte - genauso hat man in der DAX-Strategieabteilung keine 35-Stunden-Woche. Man hat aber auch nicht die berühmten 70-80 Stunden pro Woche einer großen Strategieberatung.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

"So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener Sichtweisen" in der Tat!

"Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen verdammten Rechtsanspruch darauf, bei durchschnittlich 35 Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die Übertreibung). "

Ja, das mit Sicherheit auch. Andererseits, haben viele Beiträge hier von (vermutlich noch-Studenten) eine zwar selbstbewusste Sichtweise, die aber nicht zwingend naiv muss.
Der Arbeitsmarkt ist eben ein MARKT, man muss nehmen was man bekommt, aber man muss sich nicht einreden, dass alles fair und gut so ist, so wie es ist. Es ist nur ein Marktpreis, der Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringt. Beide Seiten bekommen da meist ihre Maximalforderung nicht: der Studi keine 90k bei 35 Stunden, die Firmen keinen Harvard-MBA auf 450-Euro-Basis....

DAX Einkäufer schrieb:

So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener Sichtweisen.
Ich habe die Sichtweise "des Arbeitgebers"
eingenommen (eigentlich nicht, bin ja selbst Arbeitnehmer,
aber die Arbeitgebersicht kommt hier im Forum oft sehr kurz),
Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen
verdammten Rechtsanspruch darauf, bei durchschnittlich 35
Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem
DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die Übertreibung).

Die zuletzt genannte Sichtweise entspricht vielleicht dem
Lehrbuch und dem studentischen Bauchgefühl der heutigen
Generation, aber nicht der Praxis. Genauso wie man bei der
Investmentbank nicht auf die vertraglich avisierten 40
Stunden kommt, genauso wie es bei den großen
Strategieberatungen keinen Betriebsrat gibt, genauso wie man
im Schneeball-Strukturvertrieb nicht sofort Millionär wird,
genauso wie man als Top-Manager nicht einfach so ganz normal
arbeitet wie als Sachbearbeiter, obwohl man das alles nach
Lehrbuch irgendwie herkonstruieren könnte - genauso hat man
in der DAX-Strategieabteilung keine 35-Stunden-Woche. Man hat
aber auch nicht die berühmten 70-80 Stunden pro Woche einer
großen Strategieberatung.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Das sind aber auch wieder extreme. Die meisten Kollegen von mir haben studiert, erledigen ihren Job auch soweit ich das einschätzen kann ganz und machen ihn auch sehr gerne, möchten aber trotzdem Freizeit haben und zwar regelmäßig. Freizeit nach Feierabend sollte die absolute Regel sein und nicht die Ausnahme. Um 19.00 oder 20.00 uhr erst Zuhause sein lässt da aber keine richtige Freizeit zu. Beziehung aufbauen, Freunde finden und festigen ist da schlicht nicht möglich, außer man hängt nur mit seinen Kollegen ab.

Leider ist es so, dass man bereits bei 40k von absoluten Berufsanfängern 50 Std. Plus fordert. Ganz egal ob da jemand Karriere machen will oder nicht. Up or Out findet sich jetzt bei extrem vielen UN als standardphilosophie. Wenn UN schon offenbar so viele hochgradig qualifizierte Bewerber haben, dann sollten Sie das Prinzip auch bereits im Vorstellungsgespräch unmissverständlich kommunizieren. Machen Sie aber nicht. Mir und allen anderen, die ich kenne geht es auch nicht um 90k für 40 Std. Aber man muss sich auch dessen bewusst sein, dass 40 Std. Für sich bereits nicht wenig sind. Ich fordere gar keine 35 oder 37,5. Nur bin ich kein Eigentum des AG und führe mein leben selbstbestimmt. D.h. ich lasse mir wertvolle Lebenszeit nicht nehmen, nur weil der Chef mal eben über mich verfügen will. Da kann man auch nicht sagen, "dann geh doch woanders hin". Warum soll ich den kürzeren ziehen? Insbesondere, wenn im VG nur von ein paar überstunden die Rede war. Da finde ich es absolut legitim, dann auch aktiv das einzufordern, was zugesagt wurde.

Wenn jemand eine 35 Std. Woche in der Strategieberatung haben will, dann halte ich das auch für kaum machbar. Wenn aber ein AG warum auch immer 40 zusagen sollte, dann dürfen es auf keinen Fall plötzlich regelmäßig 50 plus sein.

Lounge Gast schrieb:

"So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener
Sichtweisen" in der Tat!

"Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen
verdammten Rechtsanspruch darauf, bei durchschnittlich 35
Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem
DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die Übertreibung).
"

Ja, das mit Sicherheit auch. Andererseits, haben viele
Beiträge hier von (vermutlich noch-Studenten) eine zwar
selbstbewusste Sichtweise, die aber nicht zwingend naiv muss.
Der Arbeitsmarkt ist eben ein MARKT, man muss nehmen was man
bekommt, aber man muss sich nicht einreden, dass alles fair
und gut so ist, so wie es ist. Es ist nur ein Marktpreis, der
Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringt. Beide Seiten
bekommen da meist ihre Maximalforderung nicht: der Studi
keine 90k bei 35 Stunden, die Firmen keinen Harvard-MBA auf
450-Euro-Basis....

DAX Einkäufer schrieb:

So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener Sichtweisen.
Ich habe die Sichtweise "des Arbeitgebers"
eingenommen (eigentlich nicht, bin ja selbst Arbeitnehmer,
aber die Arbeitgebersicht kommt hier im Forum oft sehr
kurz),
Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen
verdammten Rechtsanspruch darauf, bei durchschnittlich 35
Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem
DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die
Übertreibung).

Die zuletzt genannte Sichtweise entspricht vielleicht dem
Lehrbuch und dem studentischen Bauchgefühl der heutigen
Generation, aber nicht der Praxis. Genauso wie man bei der
Investmentbank nicht auf die vertraglich avisierten 40
Stunden kommt, genauso wie es bei den großen
Strategieberatungen keinen Betriebsrat gibt, genauso wie
man
im Schneeball-Strukturvertrieb nicht sofort Millionär
wird,
genauso wie man als Top-Manager nicht einfach so ganz
normal
arbeitet wie als Sachbearbeiter, obwohl man das alles nach
Lehrbuch irgendwie herkonstruieren könnte - genauso hat
man
in der DAX-Strategieabteilung keine 35-Stunden-Woche.
Man hat
aber auch nicht die berühmten 70-80 Stunden pro Woche
einer
großen Strategieberatung.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Tja, und wegen der schlechten Verhandlungsposition die man als Einzelner hat, wurden mal Gewerkschaften gegründet... Aber das brauchen die High-Potentials heute ja nicht, sondern betreiben leider zu häufig Selbstausbeutung und schwächen dadurch die Verhandlungsposition der Normalos, die bei einem 40Stunden Vertrag eben auch nur 40 Stunden arbeiten wollen, zusätzlich.

Lounge Gast schrieb:

Das sind aber auch wieder extreme. Die meisten Kollegen von
mir haben studiert, erledigen ihren Job auch soweit ich das
einschätzen kann ganz und machen ihn auch sehr gerne, möchten
aber trotzdem Freizeit haben und zwar regelmäßig. Freizeit
nach Feierabend sollte die absolute Regel sein und nicht die
Ausnahme. Um 19.00 oder 20.00 uhr erst Zuhause sein lässt da
aber keine richtige Freizeit zu. Beziehung aufbauen, Freunde
finden und festigen ist da schlicht nicht möglich, außer man
hängt nur mit seinen Kollegen ab.

Leider ist es so, dass man bereits bei 40k von absoluten
Berufsanfängern 50 Std. Plus fordert. Ganz egal ob da jemand
Karriere machen will oder nicht. Up or Out findet sich jetzt
bei extrem vielen UN als standardphilosophie. Wenn UN schon
offenbar so viele hochgradig qualifizierte Bewerber haben,
dann sollten Sie das Prinzip auch bereits im
Vorstellungsgespräch unmissverständlich kommunizieren. Machen
Sie aber nicht. Mir und allen anderen, die ich kenne geht es
auch nicht um 90k für 40 Std. Aber man muss sich auch dessen
bewusst sein, dass 40 Std. Für sich bereits nicht wenig
sind. Ich fordere gar keine 35 oder 37,5. Nur bin ich kein
Eigentum des AG und führe mein leben selbstbestimmt. D.h. ich
lasse mir wertvolle Lebenszeit nicht nehmen, nur weil der
Chef mal eben über mich verfügen will. Da kann man auch nicht
sagen, "dann geh doch woanders hin". Warum soll ich
den kürzeren ziehen? Insbesondere, wenn im VG nur von ein
paar überstunden die Rede war. Da finde ich es absolut
legitim, dann auch aktiv das einzufordern, was zugesagt wurde.

Wenn jemand eine 35 Std. Woche in der Strategieberatung
haben will, dann halte ich das auch für kaum machbar. Wenn
aber ein AG warum auch immer 40 zusagen sollte, dann dürfen
es auf keinen Fall plötzlich regelmäßig 50 plus sein.

Lounge Gast schrieb:

"So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener
Sichtweisen" in der Tat!

"Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen
verdammten Rechtsanspruch darauf, bei durchschnittlich 35
Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem
DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die
Übertreibung).
"

Ja, das mit Sicherheit auch. Andererseits, haben viele
Beiträge hier von (vermutlich noch-Studenten) eine zwar
selbstbewusste Sichtweise, die aber nicht zwingend naiv
muss.
Der Arbeitsmarkt ist eben ein MARKT, man muss nehmen was
man
bekommt, aber man muss sich nicht einreden, dass alles
fair
und gut so ist, so wie es ist. Es ist nur ein
Marktpreis, der
Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringt. Beide Seiten
bekommen da meist ihre Maximalforderung nicht: der Studi
keine 90k bei 35 Stunden, die Firmen keinen Harvard-MBA
auf
450-Euro-Basis....

DAX Einkäufer schrieb:

So ein Forum lebt vom Austausch verschiedener
Sichtweisen.
Ich habe die Sichtweise "des Arbeitgebers"
eingenommen (eigentlich nicht, bin ja selbst
Arbeitnehmer,
aber die Arbeitgebersicht kommt hier im Forum oft
sehr
kurz),
Ihr habt die Sichtweise "man hat ja wohl einen
verdammten Rechtsanspruch darauf, bei
durchschnittlich 35
Stunden einen gut bezahlten Strategie-Job in einem
DAX-Konzern zu bekommen!" (sorry für die
Übertreibung).

Die zuletzt genannte Sichtweise entspricht
vielleicht dem
Lehrbuch und dem studentischen Bauchgefühl der
heutigen
Generation, aber nicht der Praxis. Genauso wie man
bei der
Investmentbank nicht auf die vertraglich avisierten
40
Stunden kommt, genauso wie es bei den großen
Strategieberatungen keinen Betriebsrat gibt,
genauso wie
man
im Schneeball-Strukturvertrieb nicht sofort Millionär
wird,
genauso wie man als Top-Manager nicht einfach so ganz
normal
arbeitet wie als Sachbearbeiter, obwohl man das
alles nach
Lehrbuch irgendwie herkonstruieren könnte - genauso
hat
man
in der DAX-Strategieabteilung keine 35-Stunden-Woche.
Man hat
aber auch nicht die berühmten 70-80 Stunden pro Woche
einer
großen Strategieberatung.

antworten
DAX Einkäufer

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

"Up or Out findet sich jetzt bei extrem vielen UN als standardphilosophie."

Wie bitte!? Aber doch nicht in DAX-Konzernen. Die meisten Mitarbeiter eines DAX-Konzerns sind ein Leben lang auf genau einer Ebene unterwegs, nämlich auf der Ebene, auf der sie einmal eingestellt wurden. Viele Menschen sind damit auch vollkommen zufrieden. "Up our out" gilt nur bei Body Leasing Unternehmen, deren Arbeitsverhältnisse eigentlich so unattraktiv sind, dass man die Mitarbeiter nur mit der Möhre eines kontinuierlichen Aufstiegs über verschiedene nichtssagende "Ebenen" bei der Stange halten kann. In keinem produzierenden Unternehmen auf dieser Welt habe ich jemals etwas von "Up our out" gehört. Das wäre auch viel zu teuer für das Unternehmen, regelmäßig die komplette Belegschaft zu befördern oder zu feuern. Unglaublich, was für Mythen hier gestreut werden...

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

?Soziologiestudent? @ DAX ? Einkäufer

Zu Deinem letzten Beitrag vom 28.07. , Deine Nrn. 2,3,4

In diesem Modell würde der ArbN. permanent übererfüllen, da er zunächst, wie Du schreibst, das Vertrauen rechtfertigen muss, außerdem muss er abermals in Vorleistung gehen, um die nächste Stufe zu erklimmen, hat er diese erreicht, muss er wieder übererfüllen, um abermals das Vertrauen zu rechtfertigen u. sich für die nächste Stufe zu empfehlen usw.
Dies ist ein Teufelskreis, bei dem der ArbN. immer verliert.

Dein 1. Beitrag vom 29.07.16

?Austausch verschiedener Sichtweisen?/Einbringung der Arbeitgebersicht
Arbeitgeberinteressen sind nach Deiner Auffassung unterrepräsentiert ?
Sie sind vielmehr sogar überrepräsentiert.

Zunächst ganz offen durch Aussagen, wie bspw. dass man aufgrund eines bestimmten Studienabschlusses keinen Anspruch auf eine bestimmte Bezahlung hätte. Warum man diesen doch hat, habe ich oben bereits ausgeführt. Es sind lediglich Marktmacht u. fehlender Schutz von Seiten des Staates als Korrektiv dieser Marktmacht, die dafür sorgen, dass dieser berechtigte Anspruch oftmals nicht verwirklicht werden kann.

Eine subtilere Berücksichtigung von Arbeitgeberbelangen findet hingegen statt, wenn diese von (künftigen) ArbN. bereits internalisiert wurden, indem nicht nur unhinterfragt Anforderungen zu genügen versucht wird, sondern, um nur ein Bespiel zu nennen, auch Gehaltsansprüche von vornherein unter Tarifniveau angesetzt werden (müssen) (?Wieviel kann ich denn verlangen ??). Man sich also Arbeitgeberinteressen beugt, bevor diese überhaupt artikuliert wurden.

Nicht der ArbG., der vom Tarifvertrag abweicht u. damit dem Risiko einer Absage ausgesetzt wäre, trägt dieses, nein der Bewerber muss dieses Risiko für den ausbeuterischen ArbG. von Anfang an ausschließen, indem er sich von vornherein bereits in der Bewerbung unter Wert andient, da er sonst bekanntlich aussortiert wird.
Auf diese Weise findet eine Versteigerung der Arbeitskraft nach unten statt, die sukzessive dazu führt, dass das Gehaltsniveau immer weiter sinkt.

?35 h für 90 k?
Eine Übertreibung, Deine hast Du als solche kenntlich gemacht u. Dich auch dafür entschuldigt, ist ein weiteres Mittel, mit dem nicht nur aber auch in diesem Forum berechtigte Arbeitnehmerargumente abgebügelt werden. Eine berechtigte Forderung (Tarifgehalt gegen Tarifleistung) wird bis in die Maßlosigkeit übersteigert. Eine Maßlosigkeit, die in der ursprünglichen Forderung niemals gegeben war.
Dies tut man, um denjenigen, der einen berechtigten Anspruch erhebt, von dem man weiß, dass man ihn inhaltlich nicht widerlegen kann, in die Defensive zu drängen. Man muss sich dann nicht mehr mit dem Argument auseinandersetzen. Vielmehr muss der andere sich erklären, wie seine - ursprüngliche glasklare u. legitime ? Forderung eigentlich gemeint war. Ein ebenso beliebtes (Angriff ist die beste Verteidigung) wie leicht zu durchschauendes rhetorisches Mittel. Auch wenn dieser Faden in einigen Tagen ohnehin in den Tiefen des Forums verschwinden wird, war es mir wichtig, dies hier einmal mehr oder weniger ausführlich darzustellen.

?Lehrbuchartige Ausführungen?/?Bauchgefühl der heutigen studentischen Generation?
Bei meiner Argumentation handelt es sich weder um lehrbuchartige Ausführungen, noch um ein Bauchgefühl der heutigen studentischen Generation. Vielmehr handelt es sich um die Beschreibung eines Soll ? Zustandes, den es in der Vergangenheit schon einmal gab. Dieser ist also keine Utopie, sondern war einmal gesamtgesellschaftlicher Konsens. Um den Zuwachs an Marktmacht durch die Effekte der Globalisierung in Gewinne umwandeln zu können, hat die Wirtschaft diesen Konsens ? unter tatkräftiger Unterstützung der Politik - aufgekündigt u. baut einmal sicher geglaubte Errungenschaften bis zum heutigen Tag immer weiter ab. Diese Abweichung des heutigen Ist ? Zustandes vom früheren u. heute wieder anzustrebenden Soll ? Zustand, gilt es durch Regeln (Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen), welche die Marktmacht als Ursache eben dieser Abweichung korrigieren, u. deren rigorose Durchsetzung zu brechen.

Trägt das Geschäftsmodell eines Unternehmers zu Tarifkonditionen nicht, muss er es eben als Einzelunternehmer ohne Angestellte führen. Wenn er alle anfallenden Arbeiten selbst erledigt, dann stehen auch ihm allein die Früchte der Wertschöpfung zu. Kann er die anfallenden Arbeiten nicht allein bewältigen, d.h. ist er auf Angestellte angewiesen (!), kann es nicht sein, dass er nach Gutsherrenart über Recht u. Unrecht entscheidet. Diese Macht ist illegitim. In allen Lebensbereichen - außer den Wirtschaftsprozessen - akzeptieren wir nicht, dass bloße Überlegenheit die Beherrschung des Unterlegenen legitimiert. Vielmehr stimmen wir überein, dass es Korrektive geben muss, die verhindern, dass sich diese Überlegenheit Bahn bricht. Hat sie dies bereits getan, ergreifen wir Maßnahmen, um diese wieder zu zähmen.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Dax-Einkäufer hat recht!! Beförderungen auf eine höhere Ebene sind die absolute Ausnahme.Glück, performance und Vitamin B im Konzern (selbst geschaffen). Normalerweise wird man als Sachbearbeiter wirklich das ganze Arbeitsleben lang auf einer Ebene bleiben. Bedeutet, dass man nach 40 Jahren auch als Sb in Rente geht. Auch einer meiner Kollegen, ein Dr.-Ing., hatte es nicht mal in die höchste Tarifgruppe (jawohl Tarif, nicht AT) gebracht, als er bei Dax30 in Rente ging. Und das war ein sehr qualifizierter und engagierter Experte, der auch freiwillig unbezahlte Überstunden gemacht hatte. Bei den Studenten in diesem Forum herrschen vollkommen abwegige Vorstellungen über "Karriere"! Diese machen immer nur wenige. die Mehrheit bleibt Sb. Das ist sogar weitgehend unabhängig von der Vorbildung. Wenn jemand mit Berufsausbildung und guter performance die richtigen Förderer findet, überholt er auch schon mal promovierte Kollegen. Manchmal zählt auch der Stallgeruch. Wenn man in jungen Jahren eine Lehre in der Firma gemacht hatte und sich Jahrzehnte später auf den oberen Führungsebenen wiedertrifft.

DAX Einkäufer schrieb:

"Up or Out findet sich jetzt bei extrem vielen UN als
standardphilosophie."

Wie bitte!? Aber doch nicht in DAX-Konzernen. Die meisten
Mitarbeiter eines DAX-Konzerns sind ein Leben lang auf genau
einer Ebene unterwegs, nämlich auf der Ebene, auf der sie
einmal eingestellt wurden. Viele Menschen sind damit auch
vollkommen zufrieden. "Up our out" gilt nur bei
Body Leasing Unternehmen, deren Arbeitsverhältnisse
eigentlich so unattraktiv sind, dass man die Mitarbeiter nur
mit der Möhre eines kontinuierlichen Aufstiegs über
verschiedene nichtssagende "Ebenen" bei der Stange
halten kann. In keinem produzierenden Unternehmen auf dieser
Welt habe ich jemals etwas von "Up our out" gehört.
Das wäre auch viel zu teuer für das Unternehmen, regelmäßig
die komplette Belegschaft zu befördern oder zu feuern.
Unglaublich, was für Mythen hier gestreut werden...

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Es gibt tatsächlich Bereiche, wo der Studienabschluss vorausgesetzt wird und entsprechend nach Tarif bzw. Besoldungsgruppe honoriert wird. Richter, Lehrer, Polizist, Apotheker, Arzt u.s.w. Für Tätigkeiten von Wiwis und Ingenieuren in der Wirtschaft ist das nicht so. Sehr oft könnte der Job auch von einem Gesellen oder Meister erledigt werden. Das Studium ist in diesen Bereich nicht zwingend. Ausnahmen sind Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.

Lounge Gast schrieb:

?Soziologiestudent? @ DAX ? Einkäufer

Zunächst ganz offen durch Aussagen, wie bspw. dass man
aufgrund eines bestimmten Studienabschlusses keinen Anspruch
auf eine bestimmte Bezahlung hätte. Warum man diesen doch
hat, habe ich oben bereits ausgeführt. Es sind lediglich
Marktmacht u. fehlender Schutz von Seiten des Staates als
Korrektiv dieser Marktmacht, die dafür sorgen, dass dieser
berechtigte Anspruch oftmals nicht verwirklicht werden kann.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

In welchem Bereich kann ich denn die Themen Strategie und eine anständige Work-Life-Balance unter einen Hut bringen?

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Mittelstand

Hat jemand Erfahrungen in einer Strategieabteilung im Mittelstand?

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Mittelstand würde ich Richtung Corporate Development schauen. Kann man auch sehr gut verdienen je nachdem welche Branche

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Wenn ich bei Linkedin schaue habe die meisten Mitarbeiter in den Dax Strategieabteilungen vorher in einer UB gearbeitet. Ist mit vernünftigen Praktika und nem soliden Master trotzdem ein Einstieg möglich?

Also generell BusDev, Strategie, Inhouse Consulting: Wie steigt man hier ein?

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Sorry aber das ist murks.. die wegweisenden Entscheidungen werden alle auf Basis der Arbeit der Strategieabteilungen gemacht. Formel trifft der Vorstand die Entscheidung aber klar hat man als Strategieabteilung massiven Einfluss, wie der Vorstand diese treffen sollte.

DAX Einkäufer schrieb:

"Ein DAX-Strategieabteilungsjob ist sicherlich zu den
Top 10% der interessanten Aufgaben am Markt zu rechnen."

Naja. Sehe ich ganz anders. Ist immer Typsache. In operativen
Aufgaben können Sachbearbeiter Entscheidungen treffen. In
Strategieabteilungen werden Entscheidungen nur vorbereitet,
aber nicht getroffen.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Das einzige was ohne Berufserfahrung geht ist das inhouse Consulting - top Vita und Noten aber vorausgesetzt.

Alle anderen Umwege führen über spezielle Traineeprogramme oder eben die UB.

Lounge Gast schrieb:

Wenn ich bei Linkedin schaue habe die meisten Mitarbeiter in
den Dax Strategieabteilungen vorher in einer UB gearbeitet.
Ist mit vernünftigen Praktika und nem soliden Master trotzdem
ein Einstieg möglich?

Also generell BusDev, Strategie, Inhouse Consulting: Wie
steigt man hier ein?

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Das mag schon sein, aber selber getroffen und verantwortet hat man sie damit noch nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

  1. Nein Strategieberatung ist nicht über lebenswichtig für ein Unternehmen.

  2. Strategieberatung ist in den Unternehmen meist in ne eigenen GmbH ausgegliedert und daher LEIDER nicht Tarifgebunden, da sind 40-50h die Regel also das gleiche wie in anderen Beratungen außerhalb der MBB. In stressigen Phasen können es natürlich auch mal 60h werden, aber das kann dir als Vertriebler oder Controller auch mal (selten, aber auch mal) passieren.

  3. Nein kein Mensch ist faul der einen 35h Job anstrebt sondern einfach clever. Wie viele aus dem Forum hier schaffen es jemals zum DAX Vorstand vll. einer oder zwei. Du machst gute Karriere dort auch wenn du nicht den 35h Vertrag hast. Aber du hast ne bessere WLB und du reist weniger, was spätestens mit Mitte 30 viel Wert ist und bei guter Arbeit schaffst du auch dort deine 80.000 nach 5-10 Jahren, was will man mehr?

Die 20 - 30k mehr bei deutlich mehr Stunden in einigen Beratungen machen auch nicht glücklich.

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WiWi Gast

Re: 35h Woche Strategieabteilung Dax

Es gibt doch nun so viele Unternehmenstypen, und dort so viele Abteilungen.

Abgesehen von nicht-BWLer-relevanten Abteilungen wie F&E oder der IP-Rechtsabteilung - ich denke, dass es vermutlich in den Strategieabteilungen am anspruchsvollsten zugeht, was Aufgaben, interne Stakeholder und Anspruch an das Profil der MA angeht. Zudem rekrutiert sich aus diesen Abteilungen oft der Managementnachwuchs, und dort finden sich generell eher Leute mit einem etwas höheren Anspruch an sich und das Arbeitsleben. Dort gibt es gewisse Regeln, tradierte Verhaltensweisen.

Warum sollte man nun unbedingt in diesem Bereich, wo es extrem viel zu erleben gibt, und viel zu holen für die eigene Weiterentwicklung, eine 35-Stunden-Woche fahren? "Sorry, Herr Vorstand, ich versteh schon dass sie kommende Woche die geplante Übernahme des Wettbewerbers durchziehen wollen, aber ich hab nun Feierabend".

Die ganze Diskussion hier ist absolut praxisfern.

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