Hey,

ich hatte mich Anfang Januar auf eine Sachbearbeiterstelle des Landkreises beworben. Zum einen, weil die Stelle interessant war, zum anderen, weil ich noch keine passende Alternative gefunden hatte.

Ich wurde zum VG eingeladen und erhielt jetzt (3 Wochen nachher) die Zusage.
Der Job ist unbefristet, die Bezahlung passt, aber wie ihr wisst - Aufstieg gibts keinen auf dem Amt (gut, dass wäre mir nicht das wichtigste).
Mein großes Problem ist, dass ich gemerkt habe, dass ich mich als Sachbearbeiter nicht weiterentwickeln werde.
Ich habe einen sehr flexiblen Abschluss! Ich glaube, dass meine Chancen - nachher in die Wirtschaft zu wechseln - nicht wirklich „machbar“ sind. Ich vermute, dass der Weg zurück in die Wirtschaft mit meinem Wissen vom Amt, mir nicht viel helfen wird. Ich mein, was bringt man als Erfahrung an „hab Anträge ausgefüllt“? Ich habe sozusagen Angst vor „Ausbremsung“.

Für die Zukunft (vielleicht in fünf Jahren) kann ich mir die Tätigkeit im Amt vorstellen! Gerade auch, weil ich weiblich bin und ich zukünftig Familie plane.

Derzeit habe ich aber das Gefühl, als würde ich jetzt viel Potential verbrauchen. Im Moment möchte ich mich einfach noch etwas „verwirklichen“. Damit meine ich nicht, dass ich in die Big4 einsteigen will!

Mir schwebt vor in den nächsten 5 Jahren etwas aufzubauen. Ein Projekt mit unterstützen und mich als Person weiterzuentwickeln. Mein Prof meinte immer „aufs Amt kannst du später auch noch wechseln“ irgendwie hat er damit recht…

Nun habe ich aber die Zusage. Und weiß nicht ob ich nicht doch den Weg der Sicherheit gehen soll, da ich Angst habe, dass wenn ich dem Amt jetzt absage, ich meine Chance einer Amtstätigkeit damit vertue.

Lieber würde ich stattdessen etwas wagen wollen…
Dennoch denke ich auch an ein „was wird wenn“.
Genau das ist der Grund wieso ich es mir mit dem Amt nicht verspielen will!
Ich möchte mir (so gut wie immer) mögliche Chancen offenhalten! Zumal immer mal auch wirklich tolle Stellen im Amt vergeben werden! Die im Vergleich zu meiner Stelle tatsächlich sehr interessant sind.

Ich weiß aber nicht wie ich das beim Amt schaffe. Ich habe immer das Gefühl, dass der öD - besonders auf Behörden - unantastbar ist. Hat man es einmal verspielt, hat man keine Chance mehr.

Im März muss ich meine Masterarbeit abgeben. Und im April ist Verteidigung.
Stellenantritt ist im März.

Habt ihr Tipps für mich? Und auch Ideen was ich im Fall einer möglichen Absage erklären kann? Ohne das ich mir irgendwas verspiele?

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Was ist für dich "Amt"?
Wenn du beim Arbeitsamt als Sachbearbeiter absagst kannst du 5 Jahre später immer noch beim Landkreis Nürnberg ins Bauamt oder ins Ministerium ins Controlling oder ins Forstamt in den Einkauf. Fast alle Jobs aus der privatwirtschaft gibt's eben auch im öffentlichen Dienst. Dein Job wird ja nicht sein die Post zu sortieren und 8h im Gebäude zu verteilen.

in 8h ~100 x denselben Antrag ausfüllen ist auch vorbei. Was genau wäre deine Aufgabe? Natürlich kannst du danach wieder in einem Amt anfangen. Allerdings wahrscheinlich nicht mehr in genau diesem Amt in dieser Abteilung. Wenn du dem Kreis essen absagst; wirst du aber problemlos im Kreis Duisburg arbeiten können.

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Huhu,
ich arbeite im öffentlichen Dienst und kann dir sagen, dass du dir durch eine Absage höchstens die Karten innerhalb der Behörde, der du abgesagt hast verspielst. Alle anderen Behörden haben keine Kenntnis über deine Absage bzw. ob du jemals eine Zusage hattest.
Letztendlich kann ich dir nur sagen, dass die Behörde nicht nur schwarz/weiß. Wenn du etwas erreichen willst und dich nicht auf die Arbeitseinstellung von Kollegen einlässt wirst du auch dort deinen Weg gehen können.
Die wichtigste Entscheidung musst du treffen und das ist entweder:

Karriere, Geld = freie Wirtschaft
Freizeit, Familie: öD

Lieben Gruß

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Ich will dir jetzt nicht die Hoffnung nehmen aber als Berufseinsteiger wirst du in 5 Jahren nicht wirklich etwas "aufbauen" und bei Projekten unterstützen, du schließt Big 4 ja aus, also wohl eher Konzern, da machst du in Projekten eben auch nicht sehr viel mehr als Excel Tabellen mit irgendwelchen Daten befüllen... Sofern du also nicht vor hast dich selbstständig zu machen oder richtig in UB durchzustarten möchte ich als Konzerni dir nur sagen: Erwarte nicht zu viel. Meistens ist die Arbeit auch im Konzern sehr eintönig und stupide und man "bewirkt" herzlich wenig. Du bist halt ein mini Zahnrad im Riesen Konstrukt und sorgst dafür, dass der dir zugewiesene Bereich passt. Du bist eben gerade in den ersten 5 teilweise 10 Jahren auch "nur" Sachbearbeiter.

Das soll jetzt kein Argument pro Amt sein, sondern lediglich diesen Mythos vom Berufseinstieg bei dem man was bewegt etc. etwas lindern :)

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Wäg einfach deine Optionen ab. Wenn du einen Vertrag von VW hast dann würde ich den nehmen. Wenn du ansonsten nichts hast, nimm den Job beim Staat.

Aber so einen hohen Einfluss wirst du bei anderen Jobs in der freien Wirtschaft auch nicht haben, wie du vermutlich glaubst.

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Geh nicht zum Amt, wenn du jetzt schon daran zweifelst. Nur für Kinder musst du dich nicht lebendig begraben lassen.

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WiWi Gast schrieb am 19.02.2022:

Ich will dir jetzt nicht die Hoffnung nehmen aber als Berufseinsteiger wirst du in 5 Jahren nicht wirklich etwas "aufbauen" und bei Projekten unterstützen, du schließt Big 4 ja aus, also wohl eher Konzern, da machst du in Projekten eben auch nicht sehr viel mehr als Excel Tabellen mit irgendwelchen Daten befüllen... Sofern du also nicht vor hast dich selbstständig zu machen oder richtig in UB durchzustarten möchte ich als Konzerni dir nur sagen: Erwarte nicht zu viel. Meistens ist die Arbeit auch im Konzern sehr eintönig und stupide und man "bewirkt" herzlich wenig. Du bist halt ein mini Zahnrad im Riesen Konstrukt und sorgst dafür, dass der dir zugewiesene Bereich passt. Du bist eben gerade in den ersten 5 teilweise 10 Jahren auch "nur" Sachbearbeiter.

Das soll jetzt kein Argument pro Amt sein, sondern lediglich diesen Mythos vom Berufseinstieg bei dem man was bewegt etc. etwas lindern :)

Als ob man in der UB was bewegt. Zu 90% liefert man eine bestellte Analyse o.ä. Produkt, wovon später nie jemand was hört, man bewegt da individuell garnichts, und erst recht nicht in den ersten 5 Jahren.

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WiWi Gast schrieb am 19.02.2022:

WiWi Gast schrieb am 19.02.2022:

Ich will dir jetzt nicht die Hoffnung nehmen aber als Berufseinsteiger wirst du in 5 Jahren nicht wirklich etwas "aufbauen" und bei Projekten unterstützen, du schließt Big 4 ja aus, also wohl eher Konzern, da machst du in Projekten eben auch nicht sehr viel mehr als Excel Tabellen mit irgendwelchen Daten befüllen... Sofern du also nicht vor hast dich selbstständig zu machen oder richtig in UB durchzustarten möchte ich als Konzerni dir nur sagen: Erwarte nicht zu viel. Meistens ist die Arbeit auch im Konzern sehr eintönig und stupide und man "bewirkt" herzlich wenig. Du bist halt ein mini Zahnrad im Riesen Konstrukt und sorgst dafür, dass der dir zugewiesene Bereich passt. Du bist eben gerade in den ersten 5 teilweise 10 Jahren auch "nur" Sachbearbeiter.

Das soll jetzt kein Argument pro Amt sein, sondern lediglich diesen Mythos vom Berufseinstieg bei dem man was bewegt etc. etwas lindern :)

Als ob man in der UB was bewegt. Zu 90% liefert man eine bestellte Analyse o.ä. Produkt, wovon später nie jemand was hört, man bewegt da individuell garnichts, und erst recht nicht in den ersten 5 Jahren.

Im Konzern ist es nicht anders, nicht weniger wollte ich ausdrücken.

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