HI,
ich habe vor einigen Monaten fertig studiert. Habe mich nach dem Abi für BWL entschieden, ohne wirklich zu wissen, was dahinter ist. Habe dafür, dass mich das Studium nicht wirklich interessiert hat, ordentlich abgeschlossen (2,3) und verzweifele bei der Jobsuche. Es mangelt nicht an Vorstellungsgesprächen. Doch wenn ich mal wieder zu einem eingeladen werden (WP, Recruitment, Versicherung, Bank) frage ich mich allen ernstes, ob ich so einen Job ernsthaft ausüben will!? Es scheint überall fast das gleiche zu sein. Büroarbeit mindestens 9to5, oft auch länger. Nach einigen Monaten stelle ich mir das ganze wie ein Hamsterrad vor. Will ich das wirklich?? Habe ernsthaft schon darüber nachgedacht selbst Unternehmer zu werden, um einem solchen monotonen Alltag zu entgehen... Bin weder auf den Mund, noch auf den Kopf (trotz 2,3) gefallen, denke ich. Aber bevor ich so weit gehe und vllt Risiken eingehe, die ich nach ein paar Jahren Berufstätigkeit klarer erkennen und vllt auch vermeiden kann: Gibt es BWL-er Jobs, bei denen man kein kompletter Bürofritze ist, dem es im Laufe der Zeit nur noch darum geht seine Zeit abzusitzen??

Ich hab momentan die gleichen Gedanken wie du und ich ertrage schon alleine den Gedanken nicht, dass ich noch über 40 Jahre in meinem Job verbringen werde. Ich muss dazu sagen, dass ich bereits ca. 6 Jahre arbeite und es eindeutig nicht besser wird. Trotz Positionswechsel. Trotz Firmenwechsel. Es läuft bei mir auch immer wieder aufs gleiche raus.

War in einer ähnlichen Situation - nach einem Vertriebssachbearbeiterjob (Konzern) bin ich jetzt aber im Mittelstand (Maschinenbau) als Internationaler Sales Manager gelandet.

Was mir an diesem Job gefällt:

• Durch die Welt fliegen / Die Welt sehen
• Sehr gute Bezahlung + Provisionen (100-150 K Jahresgehalt)
• Ich baue mir ein Internationales Netzwerk (v. a. in Asien) auf, bestehend aus Unternehmern und Investoren
• Kennenlernen verschiedenster Kulturen
• Option eine Auslandsvertretung für ganze Produktionslinien namenhafter europ. Maschinenbauer zu eröffnen (Ziel: In Dubai)

z.B. war ich letzte Woche in Kasachstan und Usbekistan, diese Woche in China (3 Maschinen verkauft ;)

Und das beste: Reisezeiten zu 90% Montag bis Freitag

Vertrieb wäre doch was für dich... Am besten technischer Vertrieb.
Da kommt man viel rum, man brauch Leute welche nicht auf dem Mund gefallen sind und er ist abwechslungsreich. Stellen gibt es ausserdem viele.

Für den technischen Vertrieb werden Ingenieure genommen, wenn die Produkte nicht total dumm sind.

Lounge Gast schrieb:

Vertrieb wäre doch was für dich... Am besten technischer
Vertrieb.
Da kommt man viel rum, man brauch Leute welche nicht auf dem
Mund gefallen sind und er ist abwechslungsreich. Stellen gibt
es ausserdem viele.

Hallo, Ersteller hier.
Das mit dem internationalen (vllt. techn. Vertrieb) hört sich interessant an, allerdings finde ich in dem Bereich nur Stellen mit 3-5J. Berufserfahrung incl. Führungsverantwortung...

Vertrieb ist als Akademiker doch eigentlich geistiges Dünnbrettbohren. Wenn man es des Geldes wegen macht, ok, wenn man sich aber aber fachlich auf hohem Niveau bewegen und weiterentwickeln will, mehr als fraglich. Jemanden der aus echtem Interesse am Fach studiert hat, kann sowas nicht befriedigen. Von daher würde ich das dem Threadersteller gerade nicht empfehlen.

Technischer Vertrieb hat grundsätzlich nichts mit Führungsfunktion zu tun. Als Sachbearbeiter / Vertriebsbeauftragter kann man das Jahrzehnte machen, ohne eine Führungsfunktion übernehmen zu müssen. Interessant wäre aber, wofür Du qualifiziert bist. Vertrieb von Schrauben oder von komplexen Werkzeugmaschinen / Produktionsanlagen?

Lounge Gast schrieb:

Hallo, Ersteller hier.
Das mit dem internationalen (vllt. techn. Vertrieb) hört sich
interessant an, allerdings finde ich in dem Bereich nur
Stellen mit 3-5J. Berufserfahrung incl.
Führungsverantwortung...

Echt lustig, was Du da schreibst. Hast offenbar bisher nichts mit Vertrieb zu tun gehabt, speziell dem hier angesprochenen technischen Vertrieb? Der ist die direkte Schnittstelle zum Kunden. Somit ist das auch die Kommunikationsbeziehung zum Kunden. Der Vertrieb ermittelt so auch, was für Produkte der Kunde in Zukunft benötigen wird und gibt diese Erkenntnisse an die eigene Entwicklungsabteilung weiter. Die Vertriebsfunktion ist also für die Firma von existentieller Bedeutung. Normalerweise sind im technischen Vertrieb die Qualifikationen Techniker und Ingenieure vertreten, sehr oft aber auch promovierte Ingenieure.

Lounge Gast schrieb:

Vertrieb ist als Akademiker doch eigentlich geistiges
Dünnbrettbohren. Wenn man es des Geldes wegen macht, ok, wenn
man sich aber aber fachlich auf hohem Niveau bewegen und
weiterentwickeln will, mehr als fraglich. Jemanden der aus
echtem Interesse am Fach studiert hat, kann sowas nicht
befriedigen. Von daher würde ich das dem Threadersteller
gerade nicht empfehlen.

Lounge Gast schrieb:

Echt lustig, was Du da schreibst. Hast offenbar bisher nichts
mit Vertrieb zu tun gehabt, speziell dem hier angesprochenen
technischen Vertrieb? Der ist die direkte Schnittstelle zum
Kunden. Somit ist das auch die Kommunikationsbeziehung zum
Kunden. Der Vertrieb ermittelt so auch, was für Produkte der
Kunde in Zukunft benötigen wird und gibt diese Erkenntnisse
an die eigene Entwicklungsabteilung weiter. Die
Vertriebsfunktion ist also für die Firma von existentieller
Bedeutung. Normalerweise sind im technischen Vertrieb die
Qualifikationen Techniker und Ingenieure vertreten, sehr oft
aber auch promovierte Ingenieure.

1. Ich betreue kaufmännisch die deutsche Vertriebsorganisation meines Konzerns. Ein klein wenig Einblick habe ich da also, auch wenn ich kein Vertriebler bin.

2. Es geht um einen Absolventen der nur Anknüpfungspunkte zur reinen BWL hat. Wie man hier technischen Vertrieb empfehlen kann, ist mir schleierhaft, das funktioniert schlicht überhaupt nicht.

"Büroarbeit mindestens 9to5, oft auch länger. Nach einigen Monaten stelle ich mir das ganze wie ein Hamsterrad vor. Will ich das wirklich?? Habe ernsthaft schon darüber nachgedacht selbst Unternehmer zu werden, um einem solchen monotonen Alltag zu entgehen..."

Solltest Du tun. Man arbeitet viel weniger als 9to5 und sitzt auch nicht in einem Büro! :)

Vergiss technischen Vertrieb. Da musst du schon Ingenieur. sein. Oder ausnahmsweise vielleicht Wirtschaftsingenieur.

Irgendwie ist dem TE nicht wirklich geholfen worden. Techn Vertrieb war eine Idee, die wieder verworfen wurde.

Sonst Ideen?

Hallo TE. Im Vorwege sei gesagt, dass ich deine Situation durchweg nachvollziehen kann. Ich bin in einer ähnlichen Situation: 9to5, stupideste Bürotätigkeit und an Weiterkommen ist nicht zu denken. Furchtbare Situation! Seit 7 Jahren versuche ich mit Umorientierungen diese bescheidenen Rahmenbedingungen zum Guten zu lenken, leider weniger erfolgreich. Ich arbeite in einem Konzern, was mir jetzt zu Gute kommt. Habe meine WAZ reduziert und versuche so nebenberuflich etwas eigenes aufzubauen. So behalte ich meinen "9to5" als Backup und kann relativ risikofrei mich an eigenen Projekten versuchen. Es sei natürlich gesagt, dass es einige Dinge bei einem solchen Vorgehen zu beachten gilt. I.d.R muss die Nebentätigkeit genehmigt werden und hinsichtlich der neuen Einkommensquelle müssen Grenzen beachtet werden. Hier emfpiehlt es sich unter Umständen die Gründung einer UG direkt zu Beginn damit das nebenberufliche Einkommen nicht zu dir als Wirtschaftssubjekt führt.

Was ich sagen will ... stupider Bürojob und nebenberufliche Selbstverwirklichung schließt sich nicht aus.

Viel Erfolg.

Was ist denn das für eine nebenberufliche Tätigkeit? Bin auch in einem Konzernjob und werde auch bald meine Arbeitszeit reduzieren. Die Idee für eine Nebentätigkeit fehlt mir noch, überlege aktuell etwas ehrenamtliches. Gerne aber auch etwas, was ein bisschen Geld abwirft. Hier fehlt es mir aber an Inspiration

ja toll, meine Bewerbungen gehen also weiter... gerade wieder bei einem weltbekannten deutschen Konzern beworben. Vorab Online-Assessment Center mit einem Haufen zeitraubender Aufgaben, dessen Ergebnis genau nichts aussagt. Und das nur, damit man ein Telefoninterview macht, was wieder eine Menge Zeit raubt, um danach eine Einladung zum VG zu bekommen, bei der Fahrtkosten nicht erstattet werden... und entscheidet man sich dafür, kann man jahrelang im Büro hocken...

Business Devolopment, Sales, Investor Relations, ... gibt viele spannende Bereiche und auch einige wo du mind 20 Wochen im Jahr im Ausland bist, richtig nice!

*ja toll, meine Bewerbungen gehen also weiter... gerade wieder bei einem weltbekannten deutschen Konzern beworben. Vorab Online-Assessment Center mit einem Haufen zeitraubender Aufgaben, dessen Ergebnis genau nichts aussagt. Und das nur, damit man ein Telefoninterview macht, was wieder eine Menge Zeit raubt, um danach eine Einladung zum VG zu bekommen, bei der Fahrtkosten nicht erstattet werden... und entscheidet man sich dafür, kann man jahrelang im Büro hocken...*

Hahahah.... ich Feier dich so. Wenn wir ehrlich sind: Genauso und nicht anders! :-)

Zu dem Thema:

http://www.bild.de/news/ausland/schmerzensgeld/job-zu-langweilig-mann-will-300000-euro-45628360.bild.html

Sieht aber so aus, als wenn es keine interessanten BWLer-Jobs geben würde, bei denen man nicht zumindest unter der Woche auf Reisen ist. Damit hat man also 2 Alternativen:

1. langweiliger Bürojob bei dem man unter der Woche zuhause ist und sich sonebenbei etwas aufbauen kann (Hobby, Verein, Selbständigkeit, Ehrenamt,...)
2. spannender Job als Consultant, Vertriebler oder Business Developer, wo man aber nix nebenbei machen kann und schauen muß, dass man nicht Partner und Freunde mit dem Lifestyle verliert.

Richtig angeschmiert sind die Wirtschaftsprüfer: langweiliger Job + Reisetätigkeit :-(

Also wer den Wirtschaftsprüfer als langweiligen Job bezeichnet, der hat echt keine Ahnung sorry... In den ersten Jahren gibt es sicherlich ein paar Mandate, die man schnell abharken kann. Spätestens nach dem Examen zählt das dann aber nicht mehr zu den Aufgaben. Darüber hinaus gibt es durchaus noch mehr Tätigkeiten als das reine Prüfen...

Reisetätigkeit gehört dazu. Muss man halt für geboren sein... Mein Fall ist es auch nicht

Lounge Gast schrieb:

Sieht aber so aus, als wenn es keine interessanten BWLer-Jobs
geben würde, bei denen man nicht zumindest unter der Woche
auf Reisen ist. Damit hat man also 2 Alternativen:

1. langweiliger Bürojob bei dem man unter der Woche zuhause
   ist und sich sonebenbei etwas aufbauen kann (Hobby, Verein,
   Selbständigkeit, Ehrenamt,...)
2. spannender Job als Consultant, Vertriebler oder Business
   Developer, wo man aber nix nebenbei machen kann und schauen
   muß, dass man nicht Partner und Freunde mit dem Lifestyle
   verliert.

Richtig angeschmiert sind die Wirtschaftsprüfer: langweiliger
Job + Reisetätigkeit :-(

Such dir eine KMU bzw. kleineres Unternehmen und darin eine entsprechende Position. Da kannst oftmals mehr reißen/aufbauen, wenn du das der Geschäftsführung auch gut Kommunizieren/Verkaufen kannst.

Meiner Meinung nach gibt es zwei Optima:

1. Traum-Job: interessant, erfüllend, fordernd, angenehme Arbeitszeiten, angenehmes Arbeitsklima, anständige Bezahlung, etc etc

2. Traum-Arbeitnehmer: immer interessiert, flexibel bzgl. Arbeitszeiten und Arbeitsort, fleißig, clever, unternehmerisches Denken, etc etc

Mir scheint es als würde der TE den Traum-Job haben wollen. Wie so viele Berufseinsteiger. Wenn nun aber die Anzahl der Traum-Jobs der Anzahl der Traum-AN entspricht, was dann?
Ich meine, Ansprüche zu stellen ist immer einfach. Aber dafür muss man den Ansprüchen, die an einen selbst gestellt werden im Umkehrschluss auch gerecht werden können.
Und was hat der TE bislang für Leistungen erbracht, die einen AG davon überzeugen könnten einen Traum-Job an eben diesen TE zu verteilen? Nix. Einfach nix. Weil sich Lorbeeren erst verdient werden müssen. Und Lorbeeren müssen sich manchmal auch mit Dingen verdient werden, die einem keinen Spaß machen. Einfach weil sie ein notwendiges Übel sind.

Hallo Zusammen,

also das man es nicht in den technischen Vertrieb schaffen kann, als BWLer ohne technischen Hintergrund, ist nicht wahr. Ich habe direkt nach meinem Studium eine Außendienststelle bei einem Nahmshaften Unternehmen in der Automatisierungstechnik bekommen (technische Schulung am Anfang) und bin jetzt bei einem IT-Konzern im Großkundenvertrieb für einige Key Accounts verantwortlich. Natürlich ist es nicht optimal aber absolut machbar auch ohne technischen Hintergrund. Es gibt auch einige Traineeprogamme die das ermöglichen.

Vorstandsassistentenjobs sind auch noch ganz abwechslungsreich. Viele denken dabei an einen Sekretärinnenjob, aber genau das ist es nicht. Eher ist man der Berater und Vertreter des Chefs.