Hallo,

wahrscheinlich habe ich ein Anliegen, dass jetzt so vielleicht für die meisten etwas unüblich vorkommt.

Meine Frau hatte sich während der Mitte meines VWL Studiums einen Modehund gekauft, zu dieser Zeit wollte ich gar keinen Hund und hatte nur daran gedacht, in einem guten Job zu landen, da ich mich im Studium sehr angestrengt hatte und mit sehr gut dann auch abgeschlossen hatte. Allerdings habe ich mich total in den Hund verliebt und er ist total wichtig geworden für mich, noch viel wichtiger als er für meine Frau ist. Meine Frau verreist viel mit ihren Freundinnen und macht oft mehrwöchige Urlaube im Jahr und während der Zeit bin ich mit dem Hund alleine und muss ihn zur Betreuung bringen, mittlerweile habe ich drei Betreuungen.

Naja, gegen Ende des Studiums hatte ich dann Jobangebote von Oliver Wyman und Roland Berger als Consultant im Bereich Energiewirtschaft. Da ich mir aber gedacht hatte, dass wenn ich dort anfange, keine Zeit mehr für den Hund haben werde und ich Angst hatte, dass meine Frau ihn weggibt, habe ich mich gegen diese sehr lukrativen Angebote entschieden und stattdessen bei einem kleineren Serviceunternehmen für die Energiewirtschaft angefangen, da dort 35h war.

Ich wollte einfach mal hören, wie ihr meine Entscheidung findet oder ob ich übertrieben habe?

*ROFL* Das ist definitiv der beste Trollpost des Jahres!

Prioritäten setzen ist ok. Die Bewertung derer muss jeder für sich selbst vornehmen. Wäre es ein Kind würde es jeder verstehen. Ist es ein Hund findet es der ein oder andere sicher etwas seltsam aber ok... solange es nicht World of Warcraft ist X-D

Jo, macht Sinn. Weiter so.

Ist doch völlig ok. Jeder wie er will.

Hallo,

Ich hatte das selbe Problem. Habe an der LMU in München Politik studiert. Während des 2. Semesters habe ich mir einen Hasen gekauft; den habe ich dann Schniefi genannt. Leider kann man den nicht länger als 2 Stunden im Käfig sitzen lassen, weil er dann immer anfängt zu weinen.

Ich weiß das, weil ich mir nach 2 nach Anschaffung ein Babyfon gekauft habe, mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher, den ich dann genutzt habe, um ihm gut zureden zu können. Während den Vorlesungen war das kein Problem, ich hatte mich immer in der 1. Reihe ganz nach links gesetzt, und das Handy in der Tasche gehabt und dann mit Kopfhörern möglichst heimlich dem Hasen zuzureden.

Ein Kommilitone hat mich gegen Ende des Master-Studiums mal darauf hingewiesen, dass die anderen Studenten während all der Jahre immer davon ausgegangen sind, dass ich Selbstgespräche führe. Außerdem habe ich dann verstanden, weshalb manche Profs nicht mit mir zusammenarbeiten wollten im Rahmen der Bachelor- und Masterarbeit.

Nach dem Studium habe ich mich entschieden, selbständiger Politikberater von zu Hause aus zu werden. Dies klappt relativ gut und ich halte mich mit einer Imbissbude über Wasser. Den Käfig habe ich immer mit mir unter dem fahrbaren Thresentisch.

so what!

Haha. Ich hoffe ja wirklich stark für dich, dass das ein Trollpost ist.

Aber bei manchen "Männern" heutzutage weiß man ja nie...

Ich kann dich verstehen, weil du etwas ansprichst, worüber viele nicht sprechen wollen. Meine Frau ist mir inzwischen auch egal und Albingo, mein Dackel, ist mein einziger Freund. Ich würde nie irgendwo hinziehen, wo er keine frische, klare Luft schnuppern kann oder was machen wo ich weniger Zeit habe. Ich war mal ein High-Potential und hätte überall unterkommen können. Hatte Angebote ohne Ende. Ich bin zu einem Mittelständler, damit ich Zeit für Albingo habe. Der Mittelständler ging pleite und heute bin ich Restaurantmanager bei McDonalds. Da darf ich Albingo sogar mitbringen. Manche meinen ich wäre ein Loser. Ich bin aber glücklich. Meine Entscheidung war richtig.

Naja, rational betrachtet wirst du jetzt ca. 20 Jahre Hundesitter sein und dann mit 40 ohne Hund und ohne Arbeitsperspektive darstehen. Und dementsprechend wohl auch fix ohne Frau.

Das Macho-Gehabe von manchen Postern darf man einfach nicht beachten. Ist deine Entscheidung und wenn dein Hund dir so viel bedeutet, ist das doch völlig legitim.

Warum rofl'n hier alle? Soll auch Menschen geben, die ihre Lebenserfüllung nicht darin sehen, sich voll und ganz für die Karriere aufzuopfern. Ob nun ein Trollbeitrag oder nicht, ist egal.

Ich will gar nicht wissen, was deine Frau alles anstellt, während du zu Hause bist mit ihren Freundinnen.

Ich habe etwas ähnliches erlebt: Meine Freunde haben mir auf einer WG-Feier einen Hamster geschenkt.

Mit der Zeit wuchs mir der kleine (er hieß Flippo) doch immer mehr ans Herz. Ich konnte nicht anders, als ihm in seinem Rädchen zuzuschauen oder ihn beim Klettern in den Zierästen anzusehen.

Das ging soweit, dass ich meinen Job an den Nagel hing, um zuhause Kugelschreiber zusammenzuschrauben.

Leider starb Flippo nach zwei Jahren. Als ich (schwer gezeichnet vom Verlust) wieder bei der Firma anfangen wollte, merkten sie, dass ich wohl eine Trauer-Therapie bräuchte und schoben mich mit dem Argument "zu lange ausm Job" wieder weg.

Naja. Mittlerweile verdiene ich mit den Kugelschreibern ganz gut.

Ehrlich Leute: Solche Schicksale durch intensive Haustier-Zuneigung sind nicht so selten, wie manche glauben. Sinnvoller Thread.

wieso kauft sich deine Frau nen Hund und ist dauernd ohne dich im Urlaub. Der würd ich was erzählen.

naja solange es ein "Modehund" ist ;-)
Der Hund wird Dir auf Ewig dankbar sein und gesünder für Dich ist es auch 35h zu arbeiten und sich an der frischen Luft mit dem Bello zu bewegen als 70h lang Powerpoint und Excel hin und her zu schubsen;-)

Hey, ich habe bei Berger ein Angebot ausgeschlagen und habe nicht mal einen Hund :D

Das ist eine schöne Geschichte! :-)

Du musst nur immer schön dafür sorgen, dass in der Pipeline ein neuer Hund wartet, falls er aus der Mode kommt.

Ich sach immer: Frau oder Haustier nie emotional an sich ranlassen.

Das schadet am Ende doch immer nur der Karriere.

Spitzenkräfte sind nie sonderlich tief mit irgendwas liiert.

"Ich wollte einfach mal hören, wie ihr meine Entscheidung findet oder ob ich übertrieben habe?"

Ich finde die Entscheidung falsch. Du hättest den Hund locker zu den McKinsey-Projekten mitbringen können. Eventuell hätte McK dafür dem Kunden sogar noch einen (halben) Berater-Tagessatz in Rechnung stellen können.

Wenn Du immer noch mit dem Berufseinstieg bei den Beratungen haderst, dann würde ich die Anschaffung einer Ratte oder einer weißen Katze empfehlen. Diese Tiere kann man locker zum Vorstellungsgespräch mitbringen und dann z.B. auf dem Schoß oder der Schulter sitzen lassen und streicheln. Auch bei den Sekretärinnen bekommst Du dafür sehr viele Pluspunkte und sie werden für Dich ein gutes Wort beim Engagement Manager einlegen.

Mach dich selbständig. Kenne einige, die ihren Hund im Büro in der Ecke oder unterm Schreibtisch liegen haben.

Vermute, dass es kein Troll ist! Habe im Berufsleben durchaus schon so ein Verhalten erlebt. Aber meist bei Frauen. Da arbeitet dann eine alleinstehende kinderlose Frau nur halbtags, um sich besser um ihre 2 Hunde kümmern zu können. Foto der Hunde steht natürlich auch auf dem Schreibtisch.

Lounge Gast schrieb:

*ROFL* Das ist definitiv der beste Trollpost des Jahres!

Für viele Menschen ist ein Tier oft eine Art Ersatzkind. Es wird vermenschlicht, verhätschelt und alles dreht sich um das Tier. So ein Verhalten trifft man sehr häufig.

... wobei den Hund den ganzen Tag unter dem Schreibtisch hocken zu lassen, auch an Tierquälerei grenzt.

P.S.: Glaube auch nicht, dass es ein Troll ist.

"Mach dich selbständig. Kenne einige, die ihren Hund im Büro in der Ecke oder unterm Schreibtisch liegen haben."

Ein HUND im BÜROOOO???? :)

In Deutschland sind Hunde auf einer Stufe mit Menschenkindern, von daher finde ich es in Ordnung, bei einem Kind sagt ja auch keiner was, wenn man ein wenig auf Work-Life-Balance schaut.

JAAAAAA - wieso den NIIIIICHT?????

DAX Einkäufer schrieb:

"Mach dich selbständig. Kenne einige, die ihren Hund im
Büro in der Ecke oder unterm Schreibtisch liegen haben."

Ein HUND im BÜROOOO???? :)

Bei uns kann man den Hund ins Büro (>100 MA) mitbringen solange er keine Probleme macht.
Kollege Hund verbessert auch das Arbeitsklima. Anstatt Rauchen gehen, kann man dann mal mit dem Hund vom Kollegen an die frische Luft gehen.

Definitiv kein Troll Post.

Meine Eltern haben nen Hund seit ein paar Jahren... ich war überrascht. Der wächst einem WIRKTLICH ans Herz.
Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass es bei einem durchschnittlichen Hund nachvollziehbar ist, dem einen echten Platz in seinem Leben zu bieten.

"Kinder sind nur ein sehr schlechter Ersatz für einen Hund" - müsste ich mich für Job oder Hund entscheiden, dann würde ich mich für den Hund entscheiden. Zum Glück lassen sich bei mir Hund und Job vereinbaren.